Geschichte
Von alten Straßen, die einst die Hardt
durchzogen

Wenn wir heute durch die Schwetzinger Hardt spazierengehen, ist
festzustellen, dass die Hauptwege meist geteert oder geschottert sind. Dies war
in der Vergangenheit aber nicht der Fall. Der normale Bürger benutzte schmale
Pfade (am besten erhalten ist heute noch der Sandhäuser Pfad von Hockenheim
nach Sandhausen und weiter nach Heidelberg), die Postkutschen und Fuhrwerke
ratterten jedoch über andere Wege. Diese waren in der Qualität einfache
Waldwege, hatten aber die Bedeutung unserer heutigen Bundesstraßen oder
Autobahnen.
Speyerer Weg
Der wohl wichtigste Weg war der Speyerer Weg, der auf den Überresten einer
alten Römerstraße errichtet worden war. Dieser führte von Heidelberg über
Hockenheim nach Speyer und von dort weiter nach Straßburg oder Paris.
Hockenheim war Grenzstation zwischen der Kurpfalz und dem Fürstbistum Speyer.
Die Zollstelle befand sich an der alten Kraichbachbrücke.
Auf dieser Route gelangte auch Liselotte von der Pfalz nach Paris, um dort
als Gemahlin des Herzogs von Orleans (einem Bruder von Ludwig XIV.) am Hof von
Versailles zu leben.
Um den Reisenden die Möglichkeit der Rast zu geben und um den notwendigen
Pferdewechsel zu ermöglichen, waren entlang des Speyerer Wegs Post- und
Relaisstationen eingerichtet. Eine davon stand kurz hinter der Brücke über den
Hardbach (ganz in der Nähe der Ostkurve).
Heidelberger Weg
Von Heidelberg kommend verband er die kurpfälzische Residenzstadt mit
Bruchsal und Karlsruhe. Sie führte durch Reilingen, Poststation war das
Gasthaus "Zum Löwen"
Mühlweg
Dieser Weg gab den Fuhrleuten die Möglichkeit für einen schnellen Transport
des in der Wersauer Schlossmühle gemahlenen Mehls in die kurfürstliche
Sommerresidenz nach Schwetzingen.
Ketscher Weg
Der Weg verband die Gemeinden Walldorf und Ketsch.
Postweg
Der heutige Postweg auf Oftersheimer Gemarkung war eine wichtige
Verbindungsstrecke für die Thurn- und Taxi’sche Schnellpost, die zwischen der
fürstbischöflichen Residenz Bruchsal und der kurpfälzischen Residenz Mannheim
verkehrte.
Fuhrmannsweg
Teil einer alten Nord-Süd-Handelsstraße, die von Basel nach Frankfurt führte.
Wurde hauptsächlich für den Güterfernverkehr durch Fuhrleute und von
Kaufmannszügen zu den Messen benutzt.
Heuweg
Gab den Oftersheimern die Möglichkeit, sich mit Heu und Öhmd von den Ufern
des ehemaligen Karl-Ludwig-Sees bei Ketsch zu versorgen, da sie als
Waldhufendorf keine eigenen Weideflächen hatten.
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