Aus dem Rathaus

Kanalnetz wird hydraulisch bewertet
Kanalnetz wird hydraulisch bewertet

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Extreme Regenereignisse und die damit verbundenen Überflutungen und Schäden werden sich in Zukunft als Folgen des Klimawandels weiter verstärken. Katastrophen können nicht verhindert werden, aber ihre Folgen müssen mindestens so weit gemildert werden, dass Menschen nicht zu Schaden kommen. Die Gemeinde Reilingen lässt deshalb das gesamte Kanalnetz hydrodynamisch neu berechnen und den noch aus dem Jahr 1982 stammenden Gesamtentwässerungsplan überarbeiten.
Das Sinsheimer Ingenieurbüro Willaredt hat schon vor mehreren Monaten seine Arbeit aufgenommen.

Einen Überblick zum derzeitigen Verfahrensstand gab uns der verantwortliche Projektleiter Dipl.-Ing. Simon Schuster. In den vergangenen Monaten habe man bereits eine Vielzahl von Grundlagendaten beschafft. Auch die vorausgegangene Einmessung der Kanäle liefere wichtige Bestandsdaten für die anstehenden Rechendurchgänge.

„Kanalnetze können zwar nicht auf maximale Katastrophenereignisse und die damit verbundenen Regenwassermengen ausgelegt werden“, erläutert Schuster. Die klassische Generalentwässerungsplanung gehe daher bei Neuplanungen von Bemessungshäufigkeiten von drei bzw. fünf Jahren aus, die in den maßgebenden Normen (DIN) und Richtlinien (ATV) empfohlen werden. Als Niederschlagsbelastung bestehender Kanalnetze werde dabei ein Bemessungsregen angenommen, der statistisch gesehen einmal in zwei Jahren auftritt. „Dies entspricht beispielsweise einer Regenitensität von 17,6 mm bzw. 17,6 l/qm im Zeitraum einer halben Stunde“.

Ein komplexes Niederschlags-Abfluss-Modell erlaubt schließlich entsprechende Rechendurchgänge zur Bestimmung des hydraulischen Zustandes des Kanalnetzes. Je nach festgestellter Zustandsklasse werden konstruktive Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der anzutreffenden Situation anhand einer Prioritätenliste kurz-, mittel- oder langfristig durchzuführen sein.

„Verbindliche Ergebnisse erwarten wir frühestens in der zweiten Jahreshälfte“, dämpft Bürgermeister Walter Klein überzogene Erwartungen. Schließlich gehe es um ein sehr wichtiges und komplexes Thema, das eine nachhaltige, und auf Dauer ausgerichtete Strategie erforderlich mache.

Foto: Gemeinde
( 28.03.2008 - 10:37)

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