Umwelt

Eine unheilbare Krankheit bedroht die Buchsbäume

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Seit 2004 hat sich das Buchsbaumsterben in Deutschland rasant ausgebreitet. Ursache ist ein pilzlicher Erreger.

Innerhalb kürzester Zeit verlieren die befallenen Pflanzen ihre Blätter und sterben von den Trieben her ab. Betroffen sind Baumschulen, öffentliche und private Gärten und vor allem Friedhöfe. Infizierte Pflanzen gelten als unheilbar. Regelmäßige Fungizid-Behandlungen beugen jedoch wirksam vor.

Dunkle Flecken Dunkelbraune Flecken auf Blättern und Trieben sind die ersten Symptome der Buchsbaumkrankheit, die vom Schadpilz Cylindrocladium buxicola verursacht wird. Gelegentlich können die Flecken auch hell- oder orangebraun sein; zum Rand sind sie deutlich dunkler gefärbt. Nicht selten wird die Krankheit mit dem Buchsbaumkrebs verwechselt. Der Buchsbaumkrebs wird von einem anderen Schadpilz verursacht. Typisch für Cylindrocladium buxicola sind jedoch die streifigen, schwarzen Flecken an den Trieben. Wenn dann auch noch der Blattfall einsetzt, kann man sich recht sicher sein, dass es sich um das Buchsbaumsterben handelt. Charakteristisch ist auch der dramatische Verlauf: Zuweilen vergehen von der Infektion der Pflanze bis zum Verlust aller Blätter nur zwei Wochen.

Der Erreger befällt alle Arten der Gattung Buxus sowie die gärtnerisch weniger bedeutsame Sarcococca (Duftende Fleischbeere). Pachysandra (Dickmännchen), ebenfalls eine Buxaceae, wird nicht infiziert. Die Sporen des Schadpilzes gelangen mit Wasserspritzern, Gartengeräten oder sogar mit der Kleidung und den Händen der Gärtner auf die Blätter. Um in die Pflanze eindringen zu können, benötigt der Schaderreger Feuchtigkeit. Sind die Blätter mindestens fünf Stunden lang nass, keimen die Sporen aus und die Pilzhyphe wächst in das gesunde Pflanzengewebe hinein. Wärme wirkt dabei wie ein Wachstumsmotor: Bei optimalen Bedingungen, das sind Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius, breitet sich der Erreger so schnell aus, dass die ersten Blätter bereits eine Woche nach der Infektion abfallen. Danach sterben die Triebe und zum Teil auch die ganzen Pflanzen ab. Auch ein erneutes Austreiben ist möglich. Allerdings bleibt unklar, ob diese Pflanzen nicht doch Träger des Erregers bleiben und somit andere Buchsbäume gefährden.

Tipps für den Garten:
Gartenbesitzer können dem Buchsbaumsterben mit folgenden Maßnahmen vorbeugen:
• Keine verdächtigen Pflanzen kaufen! Beim Kauf von Buchsbäumen auf fleckige Blätter und dunkle Streifen an den Trieben achten.
• Besonders anfällig ist die weit verbreitete Buchsbaumsorte Suffruticosa. Weniger anfällig ist beispielsweise Arborescens. Da jedoch alle Buxus-Arten befallen werden können, ist die Sortenwahl kein hundertprozentiger Schutz.
• Buchsbaum möglichst an windoffenen, sonnigen Stellen pflanzen, damit die Blätter schnell abtrocknen können. Beim Gießen nicht die Blätter benetzen.
• Treten die verräterischen flecken bei Buxus im Garten auf, hilft es möglicherweise, die erkrankten Pflanzenteile herauszuschneiden. Ungewiss bleibt, ob die Krankheit tatsächlich mit einem Rückschnitt gestoppt werden kann.
• Fungizide können dem Buchsbaumsterben wirkungsvoll vorbeugen, allerdings nur, wenn sie regelmäßig eingesetzt werden.
• Erkrankte Pflanzen mit dem abgefallenen Laub und der obersten Erdschicht vernichten; am besten in den Restmüll geben.
• Gartengeräte, Schuhe, und Hände nach Kontakt mit kranken Pflanzen reinigen und desinfizieren*. Die Sporen von Cylindrocladium buxicola bleiben jahrelang infektiös.

* Desinfektion der Hände mit Mitteln aus der Apotheke oder Drogerie; Geräte mit heißem Wasser (mindestens 30 Minuten lang bei 70 Grad Celcius ) oder mit Alkohol (Spiritus) desinfizieren.
( 11.07.2008 - 08:05)

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