Umwelt

Umweltfreundliches Büro

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Trotz Digitalisierung ist es nicht gelungen, die Zettelwirtschaft im Büro einzudämmen. Trotz E-mail, Internet und elektronischen Medien steigt der Papierkonsum weiter an. Zwar gelten Büroarbeitsplätze als wenig umweltbelastend. Doch der Schein trügt.

Von der Rohstoffgewinnung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung belasten Bürogeräte die Umwelt beträchtlich. Einiges davon, etwa ein hoher Stromverbrauch, verursacht zusätzliche Kosten. Rund drei Prozent des jährlichen Stromverbrauchs, knapp zwölf Milliarden Kilowattstunden, entfallen in Deutschland auf Bürogeräte, EDV-Anlagen und Kommunikationssysteme. Damit könnte eine Stadt wie Hamburg rund ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Für den eigentlichen Betrieb der Geräte ist nur ein kleiner Teil des gesamten Stromverbrauchs erforderlich. Der größte Teil wird im Leerlauf verschwendet, während das Gerät also nicht unmittelbar genutzt wird.

Ein Faxgerät beispielsweise benötigt nur etwa ein Fünftel des Stroms zum Senden und Empfangen, aber vier Fünftel für den Bereitschaftsmodus. Kopierer fressen nicht selten bis zu einem Viertel des Stroms im „Schein-Aus“-Zustand. Doppelt so viel wird verbraucht, während sich die Geräte im Bereitschaftszustand befinden, und nur ein Viertel des Stroms wird für das eigentliche Kopieren genutzt. Ein erheblicher Teil dieser Verschwendung könnte vermieden werden.

Wer im Büro Energie und damit auch Geld sparen möchte, muss sich zunächst gut überlegen, wie viele Geräte wirklich benötigt werden. Das klingt zwar trivial, doch häufig sind zu viele Geräte im Einsatz.

Wer beim Neukauf auf die Umweltverträglichkeit achten möchte, sollte auf Kennzeichen wie den Energy Star oder den Blauen Engel achten. Bewertet wird hier auch, ob effizientes Design die Wärmeemission niedrig hält.

Doch auch umweltschonende Kopierer und Drucker haben noch ihre Tücken: Im Normalbetrieb verbraucht ein Kopierer rund 0,8 Kilowattstunden – und das nicht nur für den eigentlichen Kopiervorgang. Die meiste Energie wird benötigt, um die Fixiereinheit warm zu halten. Durch konsequentes Nutzen der Stromsparfunktion wird der Verbrauch stark gesenkt. Und viele Systeme sind in zehn Sekunden wieder einsatzbereit. Durch die geringe Wärmeabgabe der umweltfreundlichen Geräte kann auf eine Klimaanlage verzichtet werden. So wird doppelt gespart. Außerdem lohnt es sich, die Systeme nicht mehr unmittelbar am Arbeitsplatz, sondern wenn möglich als Gruppen- oder Etagensysteme zu nutzen. Für Sie bedeutet das ein besseres Raumklima, geringe Feinstaubbelastung und weniger trockene Luft.

Fünf Tipps fürs nachhaltige Büro

1. Nutzen Sie Recyclingpapier. Denn bei dessen Herstellung wird im Vergleich zum Frischfaserpapier weniger Energie, Wasser und Ressourcen verbraucht und weniger Wasser belastet. Schon seit langem sind gute Recyclingpapiere nicht mehr von Frischfaserpapieren zu unterscheiden, besitzen eine gleichmäßig glatte Oberfläche, haben saubere Schnittkanten, sind angenehm weiß und gewährleisten gute Planlage und Laufeigenschaften.

2. Jedes Papier möglichst doppelseitig verwenden. Kopieren Sie doppelseitig, oder verwenden Sie einseitig bedrucktes Papier auf der Rückseite als Konzept-, Schmier- oder Faxpapier. Verkleinern Sie das Format vor dem Kopieren und drucken Sie nur unbedingt Notwendiges aus. Versenden und archivieren Sie elektronisch. Laut einer Studie des Öko-Instituts belastet eine Rechnung per E-mail die Umwelt fünf Mal weniger als der klassische Versand per Brief.

3. Wie viele Geräte werden benötigt? Drucker, Kopierer, Scanner und Fax lassen sich in einem sparsamen Multifunktionsgerät vereinen. Achten Sie schon beim Kauf der Geräte auf den Energieverbrauch, Energielabel wie der Energy Star, der Blaue Engel und EU-Umweltzeichen signalisieren hohe Effizienz der Geräte. Nutzen Sie deren Energiesparfunktion, denn meist sind sie nicht länger als 20 Minuten am Tag in Betrieb. Schalten Sie die Geräte außerhalb der Bürozeiten aus.

4. Achten Sie auf die Emissionen der Geräte. Ist Konzentration gefordert, sollten Bürogeräte einen Lärmpegel von 63 Dezibel nicht überschreiten. Andernfalls sollten Sie sie separat aufstellen. Achten Sie auch auf Staub- und Ozonemissionen. Lüften Sie regelmäßig und halten Sie ausreichend Abstand zu den Geräten.

5. Nutzen Sie wiederbefüllbare Tonerkartuschen. Eine angezeigte leere Kartusche („Toner fehlt“) erst schütteln, bis in der Tat kein Druck mehr möglich ist.

Weitere Tipps fürs umweltfreundliche Büro erhalten Sie unter http://www.blauer-engel.de/downloads/Ratgeber_Buero.pdf
von Tim Bartels / Umweltkommunal
( 04.08.2008 - 11:25)

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