Umwelt

Pilze sammeln

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Die Pilzsaison hat begonnen, im Wald und auf der Wiese warten zahlreiche "Schwammerln" darauf, gepflückt zu werden. Doch Vorsicht, häufig sehen giftige Pilze ihren genießbaren Verwandten zum Verwechseln ähnlich.

Auch wenn Pilze eigentlich das ganze Jahr über wachsen, so gilt doch die Spätsommer- und Herbstzeit als Hochsaison zahlreicher Pilzsorten. Auf Wiesen und in Wäldern sprießen die köstlichen und auch giftigen Pilze gerade bei feuchtem Wetter. Nach dem verregneten August dürfte also dieses Jahr zu einer guten Saison für alle Pilzfreunde werden. Pilzsammler sollten sich langsam auf den Weg machen, bevor ihnen Schnecken und andere Tiere zuvor kommen.

Wo und wie sammelt man Pilze?
Wer sich ein wenig Zeit nimmt, der wird problemlos essbare Pilze finden. Während Pfifferlinge vor allem an den Wurzeln von Eichen und Buchen wachsen, sind Maronenröhrlinge hauptsächlich in Nadelwäldern unter Kiefern und Fichten zu finden. Steinpilze bevorzugen die Nähe von Eichen, Champignons wachsen sowohl auf Wiesen, Weiden, in Nadel- und Laubwäldern. Auch Morcheln sind fast überall zu finden. Hat man erst einmal einen Pilz entdeckt, finden sich in der Nähe meist auch weitere Exemplare.

Mit einem Messer werden die Pilze knapp über dem Waldboden abgetrennt, und der Waldboden anschließend wieder zugedrückt. Auf diese Weise wird das Pilzgeflecht nicht ausgetrocknet. Ältere Pilze, die sich ohnehin nicht mehr zum Verzehr eignen, sollten nicht "geerntet" werden, da sich die Sorte so besser fortpflanzen kann. Transportiert werden die Pilze am besten in einem Korb. Hier bekommen sie genügend Luft und keine Druckstellen, im Gegensatz zu Plastiktüten oder Rucksäcken.

Giftiges Vergnügen?
Pilze sammeln sollte grundsätzlich nur, wer sich auskennt. Die Gefahr vom Nichterkennen giftiger Pilze wird immer wieder unterschätzt. Einen ersten Überblick über essbare und ungenießbare Pilze liefern Handbücher. Doch Vorsicht: Es gibt zahlreiche Doppelgänger, die genießbaren Pilzen zum Verwechseln ähnlich sehen, aber hoch giftig sind. Sobald nur der geringste Zweifel daran besteht, ob es sich um einen genießbaren Pilz handelt, sollte auf Nummer sicher gegangen und der Pilz stehen gelassen werden. Gewissheit können auch Pilzexperten geben.

Pilze ziehen mit ihrem Wurzelgeflecht nicht nur Nähr- sondern auch Schadstoffe in sich. Gefährlich für den Menschen sind vor allem Schwermetalle und radioaktive Stoffe, die sich auch 20 Jahre nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl noch im Boden befinden. Für gesunde Menschen sind selbstgesammelte Pilze in Maßen dennoch kein Problem. Schwangere und Kinder sollten zur Sicherheit auf Zuchtpilze zurückgreifen, von denen so viel gegessen werden darf, wie man will.

Aus dem Wald auf den Herd
Die Waldpilze sollten nach dem Sammeln möglichst schnell gegessen werden. Dabei gilt: Niemals roh verzehren. Beim Säubern sollte auf Wasser verzichtet werden, da Pilze dies wie ein Schwamm aufnehmen. Stattdessen werden die Köpfe mit einer kleinen Bürste von Erdresten befreit. Werden die Pilze erst am nächsten Tag verzehrt, breitet man sie am besten auf einem Papiertuch aus und bewahrt sie kühl und trocken auf. Sollen sie noch länger verwahrt werden, schneidet man sie in Scheiben und lässt sie bei geöffneter Backofentür bei höchstens 40 Grad trocknen.

Weitere Informationen: Interessengemeinschaft Pilzkunde und Naturschutz (IPN), Abtsteinach, http://www.ipn-ev.de, Telefon 06207/3141, Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V. http://www.dgfm-ev.de.

Eine öffentliche Pilzberatung gibt es im Marktbüro auf dem Messplatz Ludwigshafen, Nähe Hauptbahnhof, ab 2. September (Telefonische Beratung unter Tel. 0621/37 98 01). Sonntags von 19 bis 20 Uhr schaut der Mykologe in die Körbe und sortiert Ungenießbares aus.
( 18.08.2008 - 11:58)

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