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Öffentliche Sitzung des Gemeinderates am 01. Juli 2024

[Online seit 09.07.2024]

Die Akustikband Wörner Cocktail sorgt für gute Stimmung mit handgemachter, beschwingter Musik und mehrstimmigem Satzgesang. Am Akkordeon Johannes Grebencikov (v.l.), Lutz Schöffel an der Gitarre, Oliver Wörner am Kontrabass und als Taktgeber an den Percussions Jochen Wörner.
Die Akustikband Wörner Cocktail sorgt für gute Stimmung mit handgemachter, beschwingter Musik und mehrstimmigem Satzgesang. Am Akkordeon Johannes Grebencikov (v.l.), Lutz Schöffel an der Gitarre, Oliver Wörner am Kontrabass und als Taktgeber an den Percussions Jochen Wörner.

Die im Land ausgetragene UEFA-Fußball-Europameisterschaft ist mit den Achtelfinal-Begegnungen in ihre heiße Phase getreten. Trotz dieser Konkurrenz mit der wichtigsten Nebensache der Welt lockte die letzte öffentliche Zusammenkunft des Gemeinderates in seiner bisherigen Besetzung etliche Besucher in die Aula der Schiller-Schule. Am Montagabend standen allein das zu ehrende, langjährige Engagement als Gemeinderat und die Verabschiedung von fünf Ratsmitgliedern im Mittelpunkt. Den Sitzungsabend rundete ein Sektempfang für die Bürgerschaft ab. Als Überraschungs-Act sorgte die Wörner Cocktail Akustikband für eine heiter-beschwingte Atmosphäre.

Bürgeranfragen zum Sitzungsbeginn
 
Ein Bewohner des Baugebiets „Nachtwaid“ erkundigte sich nach dem Ausbau eines im Bebauungsplan ausgewiesenen, bislang noch nicht realisierten Wohnweges. Bürgermeister Stefan Weisbrod sicherte mit Rücksicht auf die Historie ein konsensuales und plankonformes Vorgehen zu.
Eine Fragestellerin wollte wissen, ob die Anwohner noch über die geplante multifunktionale Umgestaltung des Festplatzes informiert werden, der seit Wochen als Stellplatz für Streetfood-Fahrzeuge und Wohnwagen dient.  Bürgermeister Stefan Weisbrod sagte zu, die Anwohnerschaft in den Gestaltungsprozess einzubinden, sobald die Ausbaukonzeption vorliege.
Eine weitere Frage aus dem Publikum befasste sich mit der unbefriedigenden Parksituation rund um ein Café in der Hockenheimer Straße. In seiner Antwort verwies Bürgermeister Stefan Weisbrod auf die eingeschaltete Untere Verkehrsbehörde, sowie aufgenommene Gespräche zur Anlage von Fahrradabstellplätzen und Sitzgelegenheiten.

Keine Hinderungsgründe festzustellen
 
Als letzte Amtshandlung stellte der amtierende Gemeinderat formal fest, dass für den in neuer Besetzung gewählten Gemeinderat keine der in § 29 Gemeindeordnung beschriebenen Hinderungsgründe bestehen.
Rückblickend auf den Wahlsonntag bescheinigte Bürgermeister Stefan Weisbrod dem Gemeindewahlausschuss und 80 Wahlhelfer/innen eine „tadellose Arbeit“. Ein Lob galt ebenso Hauptamtsleiter Ingo Pelz und Stefanie Schuppel für die Organisation der Wahlen. Publik machte Weisbrod ebenso einige statistische Zahlen zum Wahlablauf. 93 Kandidaten/innen bewarben sich um einen Sitz im Gemeinderat. Rund 69.000 abgegebene Stimmen waren zu verzeichnen. Mit einer Wahlbeteiligung von weit über 70 Prozent habe Reilingen in der Raumschaft eine Spitzenposition eingenommen, so Weisbrod. Die Frauenquote im neu besetzten, 18-köpfigen Gemeinderat bleibt mit einem Anteil von einem Drittel unverändert. Das Durchschnittsalter reduziert sich um 1,6 Jahre auf jetzt 51,8 Jahre. Jüngstes Ratsmitglied ist Jochen Lochner (Linke). Die meisten Stimmen holte sich bei den Männern Peter Geng (Freie Wähler), „Stimmenkönigin“ bei den Frauen wurde Barbara Vogel (CDU). Den Abschluss der Wahlprüfung durch das Kommunalrechtsamt des Rhein-Neckar-Kreises erwartet Weisbrod in den nächsten Tagen.

Bürgermeister Stefan Weisbrod (Bildmitte) ehrt Im Namen des Gemeindetages von Baden-Württemberg die langjährigen Ratsmitglieder Dieter Rösch (v.l), Peter Geng, Peter Schell, Sabine Petzold, Anette Schweiger, Barbara Vogel, Heinrich Dorn, Patricia Faber und Charly Weibel.
Bürgermeister Stefan Weisbrod (Bildmitte) ehrt Im Namen des Gemeindetages von Baden-Württemberg die langjährigen Ratsmitglieder Dieter Rösch (v.l), Peter Geng, Peter Schell, Sabine Petzold, Anette Schweiger, Barbara Vogel, Heinrich Dorn, Patricia Faber und Charly Weibel.

Ehrenamtliches Engagement von langjährigen Ratsmitgliedern gewürdigt
 
Der Präsident des Gemeindetages Baden-Württemberg Steffen Jäger hat die langjährige kommunalpolitische Arbeit von gleich acht Ratsmitgliedern mit der Ehrennadel, Stele und Urkunde des Kommunalen Spitzenverbandes gewürdigt. Zu dieser besonderen Auszeichnung gratulierte Bürgermeister Stefan Weisbrod den geehrten Vertretern des Gemeindeparlaments Barbara Vogel und Patricia Faber (10 Jahre im Gemeinderat), Anette Schweiger (20 Jahre im Gemeinderat), Sabine Petzold, Heinrich Dorn und Dieter Rösch (25 Jahre im Gemeinderat), sowie Charly Weibel und Peter Geng (30 Jahre im Gemeinderat). In den Kreis zu Ehrenden schloss Weisbrod das dienstälteste Ratsmitglied Peter Schell ein, der zwar kein „klassisches Jubiläum“ erreicht habe, sich aber seit nunmehr 44 Jahren im Gemeinderat für die Belange der Bürgerschaft einsetze.
Alle namentlich Genannten hätten diese besondere gesellschaftliche Wertschätzung mit ihrem beispielhaften, selbstlosen Verhalten und ihrem ausgeprägten, bürgerschaftlichen Engagement in hohem Maße verdient, bezeugte Weisbrod. „Bleiben Sie bei ihrem Engagement für die örtliche Gemeinschaft Beispiel und Vorbild für uns alle“.

Sie gehören dem neuen Gemeinderat nicht mehr an und werden von Bürgermeister Stefan Weisbrod verabschiedet: Sabine Petzold (v.l.), Jochen Rotter, Agnés Thuault-Pfahler und Peter Kneis. Nicht abgebildet ist Carolin Michl.
Sie gehören dem neuen Gemeinderat nicht mehr an und werden von Bürgermeister Stefan Weisbrod verabschiedet: Sabine Petzold (v.l.), Jochen Rotter, Agnés Thuault-Pfahler und Peter Kneis. Nicht abgebildet ist Carolin Michl.

Sabine Petzold, Peter Kneis, Agnés Thuault-Pfahler, Jochen Rotter und Carolin Michl aus dem Gemeinderat verabschiedet
 
Dem neuen Gemeinderat, der noch vor der Sommerpause am Montag, 15. Juli zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen tritt, werden fünf Ratsmitglieder nicht mehr angehören. Peter Kneis, Agnés Thuault-Pfahler, Jochen Rotter und Carolin Michl schafften den Wiedereinzug nicht, Sabine Petzold hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet.  „Sie alle wollen wir eigentlich nicht loslassen, sie werden uns fehlen“, rief Bürgermeister Stefan Weisbrod bedauernd den Scheidenden zu. Für jedes Ratsmitglied fand der Bürgermeister persönliche Dankesworte.
Jochen Rotter war 2014 bis 2019 und ab 19. Juli 2022 im Gemeinderat für Bündnis´90/Die Grünen vertreten und hat zeitweise die Fraktion als Sprecher geleitet. Als Stimme der Jugendlichen hat er sich für eine aktive Jugendbeteiligung eingesetzt, sich um Natur- und Umweltbelange gekümmert. Seinen Charakter schilderte Weisbrod als eher zurückhaltend und wohltuend auf Ausgleich bedacht. Dem stets bestens vorbereiteten Fraktionsmitglied dankte Sprecher Simon Schell für sein Engagement, die Gemeinde voranzubringen. Er entschuldigte zugleich das Fernbleiben von Carolin Michl, die fünf Jahre Teil des Ratsgremiums gewesen sei. Wegen einer Fortbildung könne sie nicht anwesend sein, weshalb ihre Verabschiedung zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werde.
Agnés Thuault-Pfahler gehörte acht Jahre der CDU-Fraktion an und brachte sich in diversen Fachausschüssen ein. „Sie haben durch ihren unheimlich netten französischen Akzent auch europäische Internationalität in unser Gremium gebracht und unseren Blick über den Tellerrand hinaus auf ein gemeinsames Europa gelenkt“, stellte Stefan Weisbrod heraus. Die deutsch-französische Partnerschaft sei ihr ein Herzensanliegen gewesen. Weitere Schwerpunkte bildeten die Themen Touristik, Kultur, Kinder, Jugend und Schulbelange. Ein herzliches „Au Revoir“ beschloss die von großer Dankbarkeit geprägten Abschiedsworte von Fraktionssprecher Peter Kneis.
16 Jahre war Peter Kneis ununterbrochen im Ratsgremium vertreten und stand der CDU-Fraktion als Sprecher vor. Seine berufliche Qualifikation als Diplomingenieur der Elektrotechnik  wusste er als Mitglied diverser Fachausschüsse zu nutzen und machte ihn auch zu ungewohnten Zeiten zum Ansprechpartner für fachspezifische Fragestellungen. Er gehörte dem KWG-Aufsichtsrat an und vertrat die Interessen der Gemeinde bei der Mitgliederversammlung der Volkshochschule Hockenheim. Den Dank der Fraktion übermittelte Barbara Vogel. Vermissen werde man das Fachwissen von Kneis, seine Erfahrung und Fleiß, eine starke Meinung, die fundierte Vorbereitung und das Erarbeiten pragmatischer Lösungen. Kneis habe etliche Projekte mitverantwortet und viel Lebenszeit eingebracht, so Vogel.
„Sie war ein Glück und ein Segen für unser Dorf, ausgestattet mit einem besonderen Talent, Menschen zusammen zu bringen“, umschrieb Bürgermeister Stefan Weisbrod das Wirken von Sabine Petzold, die sich in einem bislang noch nicht erlebten Ausmaß für die Dorfgemeinschaft engagiert habe. Ihre ehrenamtliche Karriere nahm schon kurze Zeit nach ihrem Zuzug in Reilingen im Juli 1989 in vielfältiger Ausprägung ihren Lauf. 1994 kam Petzold zu den Freien Wählern, bereits ein Jahr später wurde sie zur Vorsitzenden gewählt und im November 1999 zog sie in den Gemeinderat, dem sie 25 Jahre angehören sollte. Im Verlauf ihrer Amtszeit war sie Fraktionssprecherin, Bürgermeister-Stellvertreterin, gehörte diversen Fachausschüssen des Gemeinderates und der Mitgliederversammlung der Volkshochschule Hockenheim an. Eingebracht hat sie sich bei den Landfrauen, dem Partnerschaftsverein Reilingen/Jargeau, der Veranstaltungsreihe „Kultur im Dorf“, stets mit großer Sachkunde und wortgewaltig im besten Sinne, formulierte es Bürgermeister Stefan Weisbrod. Seit 2008 steht Petzold der Kultur- und Sportgemeinschaft vor, ein Ehrenamt, das sie weiterhin ausüben möchte, zeigte sich Weisbrod erleichtert. Persönlichkeiten von solchem Format seien „extrem wertvoll für unser Dorf“.
Namens der Freien-Wähler-Fraktion erinnerte Peter Geng an fünf Amtsperioden, wo Petzold ihre bemerkenswerten Eigenschaften demonstrieren konnte. Er bescheinigte ihr, „großen Fleiß, das Ohr stets am Bürger, Korrektheit und Gerechtigkeitsempfinden, sowie eine hohe Sachkompetenz“. Ihr Verdienst sei es, „dass wir Freien Wähler bestens aufgestellt und weiterhin mit fünf Räten im Gremium vertreten sind“. Die Fraktion vertraue darauf, weiterhin von ihren Talenten zu profitieren.
Mit herzlichen Worten und emotional berührt bestätigte Petzold ihren Rückzug in den kommunalpolitischen Ruhestand. Zweieineinhalb Jahrzehnte habe sie als „Neigeplackte“ im Gemeinderat wirken dürfen und sei als „Harzer Hexe“ durch Reilingen gefegt, scherzte sie. Ihrer „Lieblingsfraktion“ dankte Petzold für die erfolgreiche und freundschaftlich geprägte Zusammenarbeit. Beeindruckt zeigte sie sich vom fairen Umgang mit den Ratskollegen/innen. „Wie Reilingen aufgestellt ist, kann sich als Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit in positivem Sinne sehen lassen – es gibt aber auch noch Entwicklungspotential“, zog sie als Fazit. Ein dickes Lob galt schließlich Bürgermeister Stefan Weisbrod. „Durch dich ist unser Dorf schöner geworden, du machst das schon richtig gut“, rief sie ihm zu, bevor das Publikum sie mit stehendem Applaus verabschiedete.
Von Beifall begleitet war auch der Abschied von den Angehörigen des Jugendgemeinderates, dessen Amtszeit schon nach zwei Jahren mangels Bewerberinteresse abrupt endete. „Ihr wart Wegbereiter für alle, die noch nach euch kommen werden“, stellte Bürgermeister Stefan Weisbrod fest. Aus seinen Händen erhielten alle aus dem Ehrenamt ausscheidenden, ob Jugendliche oder Erwachsene, individuelle Präsente und Ehrengaben.
Bei anregenden Gesprächen, leckerem Fingerfood und kühlem Sekt klang der denkwürdige Sitzungsabend aus. (jd)
 
Fotos: Dorothea Lenhardt

Bürgermeister Stefan Weisbrod (li) und Hauptamtsleiter Ingo Pelz (re) verabschieden vier der neun Angehörigen des aufgelösten Jugendgemeinderats. v.l. Anthea Reeb, Vanessa Greif, Cosima Walter und Patricia Ludvig.
Bürgermeister Stefan Weisbrod (li) und Hauptamtsleiter Ingo Pelz (re) verabschieden vier der neun Angehörigen des aufgelösten Jugendgemeinderats. v.l. Anthea Reeb, Vanessa Greif, Cosima Walter und Patricia Ludvig.
Gemeinderat und Jugendgemeinderat in seitheriger Konstellation gemeinsam auf einem Abschlussfoto vereint.
Gemeinderat und Jugendgemeinderat in seitheriger Konstellation gemeinsam auf einem Abschlussfoto vereint.

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