Gemeinde Reilingen

Jugendaustausch zwischen Reilingen und Jargeau
Freitagnachmittag, strahlender Sonnenschein in Reilingen. Gespannt warteten junge Reilinger und ihre Eltern auf den Bus mit ihren Gästen aus Jargeau. Und dann kamen sie – achtzehn Jungen und Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren, geleitet durch den erst 18-jährigen Côme Vincent. Viele waren schon letztes Jahr in Jargeau dabei gewesen oder beim Schüleraustausch mit der Schillerschule und fielen sich jetzt in die Arme. Andere kamen das erste Mal nach Reilingen und waren gespannt auf das, was sie erwartete. Die erste Sprachbarriere war keine: Bürgermeisterstellvertreter Peter Geng begrüßte sie auf Französisch. 
Das Kennenlernen war zunächst das Wichtigste. Es gibt in Deutschland so seltsame Dinge wie etwa Fleischkäse oder ein Abendessen sehr deutlich vor 21 Uhr – gerade Letzteres war für einige gewöhnungsbedürftig. Die Sprachbarriere hingegen lässt sich immer überwinden, mit einem munteren Gemisch aus Schulfranzösisch, Schuldeutsch, Englisch, Gesten und Lachen. 

Für den Zweck, den Ankunftsort kennenzulernen, hatte Ralph Pfahler eine Rallye durch den Ort vorbereitet. Und so durchkämmten am Samstag deutsch-französische Grüppchen den Ort auf der Suche nach den markanten Stellen und der Aufgabe, dies mit ausgewählten Posen auf Fotos festzuhalten. 
Für das gegenseitige Kennenlernen in der ganzen Gruppe begab man sich dann in den Pavillon der Schillerschule. Maren Ryll und Céline Kerhault, unsere bewährten Betreuerinnen, früher selbst Teilnehmerinnen des Jugendaustauschs, hatten hierfür Spiele vorbereitet. Auf großen Zuspruch traf das Basteln von Armbändern, zumindest bei den Mädchen. Die Jungen zogen es vor, auf dem benachbarten Sportplatz ihre Fußballkünste zu pflegen. Spielergebnis: unbekannt. Blessuren: keine. Spaß: jede Menge. 
Der Sonntag war den Familien vorbehalten. Hier schlossen sich einige Gastfamilien zusammen – zum Erkunden der Gassen Speyers oder der Altrheinarme per Kanu oder sonst wohin – die Kurpfalz hat viel zu bieten. 
Am Montag wurde es sportlich – und nass. Nein, kein Regen, es herrschte Kaiserwetter. Aber nach einer Fahrradfahrt zum Hockenheimer Aquadrom waren alle fast nur noch im Wasser. Gut eingeweicht traf man sich dann am Abend am Pavillon mit den Gasteltern zum Picknick (ja, auch wieder mit diesem seltsamen deutschen Produkt namens Fleischkäse). Große Heiterkeit riefen die Fotos – speziell die Modelqualitäten der abgebildeten Teilnehmer – bei der Siegerehrung zur Stadtrallye hervor. Zwei Mädelteams – Alana, Elsa, Naëlle, Louisa, Roxane sowie Alice, Elodie, Elyne, Florentine – teilten sich den ersten Platz. Als Überraschung für alle Platzierten hatten Maren und Céline die Fotocollage und süße Spezialitäten aus Deutschland besorgt.
Etwas für Hartgesottene (und das waren offenbar alle) ist Expedition GeForce, die riesige Achterbahn in Haßloch. Aber es waren auch die anderen, oft recht wasserlastigen Attraktionen, die Begeisterung hervorriefen. Der Ausflug zum Holiday Park am Dienstag war für viele der absolute Höhepunkt. Wieder in kleinen deutsch-französischen Grüppchen durchkämmte man den Park, spritzte sich nass, lernte, dass Achterbahn „montagne russe“ (russischer Berg) heißt und nasse Klamotten bei Sommerwetter schnell trocknen.

Fotos: M.Ryll