Gemeinde Reilingen

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35 Jahre Gemeindepartnerschaft

[Online seit 14.05.2024]

Ein wunderschöner Besuch in Jargeau
 
Es wird wohl ein Geheimnis bleiben, wie unsere französischen Freunde es jedes Mal hinbekommen, dass beim Jumelage-Besuch bei ihnen strahlendes Sonnenwetter herrscht. Die Anreise im Bus war lang, aber schon der Anblick auf die schönen Landschaften von Pfalz, Lothringen, Champagne, Burgund Orléanais steigerte womöglich noch die Vorfreude. Zumal unterwegs auch üppig (wir sind in Frankreich!) gepicknickt worden war. An der Loire angekommen wurde dann bei Wein und Wasser, Käse, Honig aus Jargeau und Erdbeeren aus Reilingen das Wiedersehen gefeiert. Eine eigens engagierte Jazzkapelle sorgte für musikalische Untermalung und lud die Gemeinschaft der Franzosen und Deutschen ein, den Augenblick des herzlichen Empfangs zu genießen. Umarmungen und Küsschen („Bisous“) rechts und links – alte Freunde wurden genauso herzlich begrüßt wie neue Bekannte. Von Anfang an wurde allen wieder klar: hier wird echte europäische Freundschaft gelebt.

Manche waren schon über viele Jahre immer wieder in Jargeau gewesen, aber auch ihnen wurde wieder eine neue Facette dieser schönen Gegend nahe gebracht: die Gegend um den Forêt d’Orléans ist nämlich nicht nur landschaftlich ansprechend, sondern auch das Herz der französischen Parfumproduktion, in Anlehnung an die Software-Industrie auch „cosmetic valley“ genannt. Viele der weltberühmten Marken haben hier ihren Sitz und ihre Produktion. Gar nicht so weit entfernt von Jargeau liegt das Schloss Chamerolles aus der Renaissancezeit, das ein Parfummuseum beherbergt. Genau hierhin „entführten“ uns unsere Gastgeber.

Zunächst musste man sich natürlich noch einmal stärken, und so ließ man sich zunächst im Schlosspark am See zum Picknick nieder. Dann präsentierten die sehr engagierten Führer ihren Gruppen die Geschichte des Schlosses und vor allem des Parfums – vom Mittelalter bis in die heutige Zeit. Nicht nur Auge und Ohr, sondern vor allem die Nase waren hier gefragt. Angefangen mit der Vorstellung der Parfümorgel und den verschiedenen Duftnoten eines Parfums wurde der Zitrusduft als Kopfnote, der Jasminduft als Herznote und u. a. Moschus als Grundnote „errochen“ und blieb allen recht lange in der Nase. Weiter ging es mit der Geschichte des Parfüms, angefangen im Mittelalter, in dem Pflanzen zu Wohlgeruch der Räume verbrannt oder der ein und andere Gast im Badezuber begrüßt wurde. In der Renaissance, so erfuhren die deutschen Gäste und französischen Gastgeber, wurden nur noch Gesicht und Hände mit einem kleinen Tüchlein (toilettes) abgerieben, was es notwendig machte, den Rest des Körpers wie die Kleidung in eine Parfümwolke einzuhüllen, die dann vor sich her getragen wurde. Eine Ausstellung mit modernen Flacons bildete den Abschluss des Schlossbesuchs.

Abgerundet wurde der Ausflug in die Welt des Wohlgeruchs beim Rosenzüchter André Eve und seinen duftenden Rosen. Hier wurde erklärt, wie in geduldiger Arbeit durch Kreuzungen neue Rosensorten entstehen. Nachdem die Nasen nun erst mal ausreichend gekitzelt waren, wurde der Gaumen der Jumelageteilnehmer erfreut. Die Franzosen hatten Champagner, Wasser und Pithiviers (eine französische Mandelkuchenspezialität aus dem gleichnamigen Ort) besorgt. Als Geschenk an die Gemeinde Reilingen überreichten die Gastgeber Bürgermeister Weisbrod drei besonders schöne Rosenstauden.

Die „alten Hasen“ wussten es bereits, die Neulinge sollten es bald erfahren: Gastfreundschaft wird in Jargeau großgeschrieben. Nach der Besichtigungstour nahmen die Gastgeber ihrer Besucher unter die Fittiche, die einen wurden in die Geheimnisse des abendlichen französischem Apéritifs und mehrgängiger Menüs eingeweiht, andere noch zu einer gemeinsamen Bootsfahrt auf der Loire gebeten.

Der Samstag sollte ein Tag der Feste und des gemeinsamen Feierns werden. Am Vormittag zeigte Jargeau, wie viel Europa in ihm steckt und was Europa bedeuten kann. Bei der Fête de l’Europe et des Cultures du Monde unter der Markthalle, bei portugiesischer Musik und Tänzen, deutschem Bier und französischen Crêpes konnte man sich nicht nur mit Muskelkraft auf einem Fahrradergometer selbst ein Smoothie pürieren, sondern spürte ganz konkret, wofür der europäische Gedanke steht: sich gegenseitig kulturell zu bereichern, das Gemeinsame zu suchen, miteinander Spaß haben. So hatte es auch der deutsch-französische Bürgerfonds gesehen, der die Begegnung finanziell unterstützt hatte.

Nach dem ersten und vor dem zweiten Fest an diesem Tag wurden ganz individuell die neuen und alten Freundschaften gepflegt – die einen machten einen Ausflug nach Orléans, andere zu einem Schlösschen, wieder andere einen Spaziergang an der Loire, oder man genoss einfach Gebäck und Kuchen im Garten der Gastgeber.

Am Abend feierten Gergoliens (wie man die Einwohner von Jargeau nennt) und die Reilinger unter der Markthalle (natürlich mit europäischen Flaggen geschmückt) bei Jazzmusik und appetitlichem Essen. Für letzteres sorgten lokale Foodtrucks mit Angeboten von Spanferkel bis zu veganen Gerichten – was der Gaumen begehrte und genießen konnte. Es mochte den ein oder anderen Deutschen überraschen, aber Frankreich hat nicht nur guten Wein, sondern auch hervorragendes Bier anzubieten. Die persönlichen Kontakte, das gemeinsame Tanzen, das miteinander Lachen, das ist es, was diesen Abend und die ganze Jumelage ausmachten. Wie ein Gruß vom Himmel erschienen da die Polarlichter, die an diesem besonderen Abend auch in Jargeau zu sehen waren.

Am Sonntag hieß es dann wieder Abschied nehmen. Aber nicht für alle: Françoise Oberson, die langjährige Vorsitzende der Association Jargeau-Reilingen, nutzte die Gelegenheit und einen noch freien Platz im Bus, um mit nach Reilingen zu fahren. Mit einem großen Applaus dankten die Reisenden im Bus den beiden Gemeinden und den Partnerschaftsvereinen für die Organisation und Mitfinanzierung dieser großartigen Begegnung. Den Verfassern dieser Zeilen vertraute eine Teilnehmerin an, sie habe erst gar nicht mitkommen wollen, sei nur „überredet“ worden. Aber ihre Gastfamilie sei wunderbar gewesen und sie sei so froh, mitgekommen zu sein. Was kann man sich Schöneres wünschen?
Fotos: Gemeinde (8), Francis Blanchard (1)

Weitere Informationen

Informationen zur Grundsteuerreform

Die Grundsteuer muss wegen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts bundesweit reformiert werden. Deshalb wird das Finanzamt die Grundstücke neu bewerten. Maßgebend hierfür sind die Verhältnisse zum 01. Januar 2022. Der ermittelte Grundsteuerwert wird ab dem 01. Januar 2025 verwendet, um die Grundsteuer neu zu bemessen.

Das Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg hat die Grundstückseigentümer zur Abgabe einer sogenannten Feststellungserklärung bis zum 31. Oktober 2022 aufgefordert.

Mit nachstehend zum Download bereitgestellten Dokumenten informieren wir Sie über die Reform und das vorgesehene Verfahren.

Weitere Informationen zur Grundsteuerreform finden Sie unter

www.grundsteuer-bw.de oder www.steuerchatbot.de

Reilinger Flüchtlingshilfe

Auch in unserem Dorf wollen wir den Geflüchteten eine sichere Unterkunft anbieten. Damit diese Hilfe auch genau dort ankommt, wo sie tatsächlich gebraucht wird, wurde eine separate Homepage erstellt.

Alle Reilinger Bürgerinnen, Bürger und Firmen können sich hier über die Maßnahmen zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge in unserer Gemeinde informieren.

Bitte helfen Sie mit !

Alle Informationen finden Sie unter:
http://ukraine.reilingen.net/

 

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