Gemeinde Reilingen

Asiatische Tigermücke wird auch in Reilingen bekämpft
 
Die Sommertemperaturen gefallen auch der Asiatischen Tigermücke. Die ursprünglich aus Südostasien stammende, aggressive Stechmückenart verbreitet sich zunehmend auch im Südwesten Deutschlands. Auch in Reilingen hat die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) im westlichen Gemeindegebiet eine bereits etablierte Population bestätigt (wir berichteten).
Rund 22.000 Euro erhält die KABS, um die weitere Ausbreitung der tagesaktiven und stechfreudigen Plagegeister auf dem Reilinger Gemeindegebiet zu stoppen. Finanziert wird damit neben der regelmäßigen Tigermückenbekämpfung auch ein begleitendes Fallenmonitoring. Denn weit mehr als zwanzig, vor allem aus den Tropen bekannte Krankheitserreger kann die Tigermücke nachweislich übertragen. Wer in Reilingen von einer Tigermücke gestochen wird, muss sich aber keine großen Sorgen machen, deshalb krank zu werden. Um Viren weiterzugeben, müssen die Tigermücken-Weibchen zuerst an einer infizierten Person Blut saugen und das Virus aufnehmen. Dafür braucht es einen erkrankten Reiserückkehrer, der die Viren mit nach Deutschland bringt. Auch braucht es heiße Sommertage, damit sich die Viren in der Stechmücke überhaupt vermehren können.

Substanz wirkt selektiv, ist biologisch abbaubar und unbedenklich
 
Seit Ende April bis Anfang Oktober sind drei geschulte Beauftragte der KABS in den befallenen westlichen Ortsteilen im etwa zwei- bis dreiwöchigen Rhythmus unterwegs. Die jeweils für einen Teilbereich verantwortlichen Gebietsbetreuer gehen mit den Anwohnern ihr privates Außengelände ab, klären über prophylaktische Maßnahmen auf und behandeln potenzielle Brutstätten mit B.t.i., einem Wirkstoff, der aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis gewonnen wird und gezielt Steckmückenlarven abtötet. Der biologische Wirkstoff wirkt sehr selektiv, ist biologisch abbaubar und unbedenklich. Er wird seit Jahrzehnten weltweit, wie auch in der Steckmückenbekämpfung am Rhein eingesetzt und ist für andere Insekten, Tiere, Menschen und Pflanzen völlig unschädlich. 
Die Besitzer betroffener Liegenschaften wurden per Handzettel vorab informiert und darum gebeten, den Mitarbeitern der KABS Zugang zu dem Grundstück zu gewähren. Diese weisen sich vor Ort aus. Für den Einsatz der KABS e. V. entstehen den Betroffenen keine Kosten. 
Die Gemeindebewohner können die Bekämpfungsaktion unterstützen, indem sie langfristig Brutstätten der Tigermücke vermeiden. Alle unnötigen Wassergefäße im Garten sollten entfernt werden. Kann man auf etwas nicht verzichten, wie beispielsweise eine Regentonne, ist eine vollständige Abdichtung mit einem Netz zu empfehlen. Die KABS legt außerdem nahe, das Wasser in Blumentopfuntersetzern und Vogeltränken alle drei bis vier Tage zu ersetzen. B.t.i.-Tabletten kann man für die Regentonne sowie den Wasserablauf beim Kellerabgang oder vor der Garage nutzen. (jd)

Fotos: KABS