Geschichte
Jahresberichte
Das Gemeindegeschehen im Jahr 1983
Original
Kurzfassung
Vor 25 Jahren
Das Gemeindegeschehen im Jahr 1983
„Das Jahr 1983 war nicht ein Jahr, wie
jedes andere“, fasst Bürgermeister Helmut Müller die Eindrücke in seinem dritten
Amtsjahr zusammen. Trotz ungünstiger gesamtwirtschaftlicher Ausgangslage sei
wieder sehr vieles erreicht worden. Der Gesamtetat belief sich auf 10,5 Mio. DM,
der mit ausschließlich eigenen Finanzmitteln und Zuweisungen zu bestreiten war.
Die Planungen und Aktivitäten waren großteils geprägt von den Auswirkungen
überörtlicher Verkehrsplanungen. Die Realisierung der B 39 neu kommt gut voran.
Auf Reilinger Gemarkung entstehen allein fünf Brückenbauwerke. Bis Sommer 1985
soll die Umgehungsstraße fertig sein. Mit dem Bau einer örtlichen Umgehung in
Fortsetzung der Haydnallle und des Alten Rottweges sowie dem vorgesehenen
Anschluss an die L 599 soll es erstmals gelingen, Verkehrsbelastungen aus der
Wilhelmstraße, Hockenheimer Straße, aber auch aus verschiedenen Nebenstrecken
des Neubaugebietes herauszunehmen. Vorplanungen sind bereits aufgenommen und
Zuschussanträge gestellt.
Erste Ergebnisse hat auch die eingeleitete Flurbereinigung gebracht.
Beispielsweise eine Rekultivierung des ehemaligen Schuttplatzgeländes. Aus einer
Jahrzehnte alten Müllhalde werden ca. 1,0 ha landwirtschaftliche Nutzfläche
gewonnen und auf einer Randfläche, angrenzend zum Baggerseegelände, ein für
Fauna und Flora geeignetes Biotop entstehen.
Zum Abschluss gebracht werden konnte eine ganze Reihe selbständiger Planungen.
Für den 1. Erschließungsabschnitt Viehtrieb II ist das Verfahren zur
Planfeststellung und Baulandumlegung beendet worden. Die Erschließungsarbeiten
sind begonnen. Auch der Bebauungsplan für ein kleineres Baugebiet in der
Uhlandstraße ist rechtskräftig. Rechtskraft hat seit Oktober 1983 auch der
Bebauungsplan „Spiel-, Sport- und Freizeitgelände Nachtwaid“. Fortgesetzt werden
konnten Bauleitplanungen für die Bereiche Mühlweg, Herten und eine Erweiterung
OE Nord-West.
Ein Schwerpunkt der Aktivitäten bildete die Fortführung der
Dorfentwicklungsplanungen. In einer Bürgerversammlung konnte eine Istaufnahme
und Bestandsanalyse vorgestellt werden. Erarbeitet wurde ein
Entwicklungskonzept. Für das Jahr 1984 wird eine massive finanzielle Förderung
der privaten wie auch öffentlichen Dorfentwicklungsmaßnahmen erwartet.
Mittlerweile liegen über 100 Förderanträge vor.
Auch einige Bauvorhaben konnten realisiert werden. So wurde die Erweiterung des
Bau- und Betriebshofes abgeschlossen und ihm sämtliche Verwiegeeinrichtungen
(Vieh-, Tabak- und Brückenwaage) angeschlossen. Modernisiert wurde das
Gemeindewohnhaus Hockenheimer Straße 59 mit insgesamt acht Wohnungen.
Vollständig renoviert werden konnten die Gemeindehäuser Speyerer Straße 42 und
44.
Im Gemeindewald am Heidelberger Weg wurde ein Waldfestplatz eingerichtet, der
mit seinen ergänzenden Angeboten vielseitige Nutzungsmöglichkeiten bietet.

Rund 100.000 DM hat die Instandsetzung von Gehwegen mit Verbundsteinpflaster
gekostet. Begonnen werden konnte mit dem Umbau des ehemaligen Gasthauses „Zum
Löwen“ zu einem Dorfgemeinschaftshaus mit Heimatmuseum.
Fortschritte gab es auch bei der Ortsverschönerung und Begrünung zu verzeichnen.
Erstmals wurde ein Blumenschmuckwettbewerb veranstaltet. An verschiedenen
Stellen im Ortsbereich wurden Bäume neu gepflanzt oder Pflanztröge aufgestellt.
Am 29.05.1983 ging eine Buslinie zwischen Reilingen und Walldorf und weiter nach
Heidelberg in Betrieb. Ob die Linie auf Dauer gehalten werden kann ist von einer
stärkeren Auslastung abhängig.
Rührig waren auch die Vereine, die zahlreiche Aktivitäten zu verzeichnen hatten.
Neben traditionellen Festen und einem Vereinsball mit Wahl des Sportlers und der
Sportlerin des Jahres und einer erstmaligen Ehrung verdienter Vereinsvorstände,
veranstaltete der Verein Freunde Reilinger Geschichte nach über 30 Jahren wieder
einen Sommertagsumzug. Zwei Vereine feierten zudem runde Jubiläen: der Sportclub
08 wurde 75 Jahre alt und das Deutsche Rote Kreuz feierte sein 50jähriges
Bestehen.
Die Gemeindestatistik weist für die Gemeinde Reilingen im Jahr 1983 eine
Einwohnerzahl von 5.884. aus.
Das Gemeindegeschehen im Jahr 1983 - Originalbericht
Liebe Mitbürgerin,
lieber Mitbürger,
über einem Rückblick auf das Jahr, das nun kurz vor seiner Vollendung ist,
könnte stehen "Das Jahr 1983 war nicht ein Jahr, wie jedes andere". Überschattet
von weltweiten volkswirtschaftlichen Problemen, neuen Höchstzahlen von
Arbeitslosen, innen - und verteidigungspolitischen Meinungsverschiedenheiten und
Auseinandersetzungen und daraus resultierenden Ängsten und Sorgen weiter
Bevölkerungskreise, begann man vor nun 365 Tagen den ersten behutsamen Schritt
ins neue Jahr.
So musste man auch in Reilingen mit Tatkraft und Umsicht, begleitet von
berechtigten Hoffnungen, der nicht kleinen Herausforderung begegnen. Denn wieder
stand ein großes Pensum an Aufgaben und gemeinsamer Arbeit vor uns um in der
Daseinsvor- und Fürsorge zum Wohle der gesamten Einwohnerschaft das Bestmögliche
zu erreichen.
Es galt zunächst einen Gesamtetat über 10,5 Mio. DM zu erstellen und ihn
ausschließlich mit eigenen Finanzmitteln und Zuweisungen, ohne Inanspruchnahme
von Fremdmitteln, also Darlehen, zu bestreiten. Dies, obwohl im Jahr 1983 ein
Bruttovermögenszugang von rund 3 Mio. DM voraussehbar war, dass aus den
veranschlagten Investitionen für Erschließungsmaßnahmen (Straßenbau,
Kanalisation, Erweiterung des Wasserleitungsnetzes) im abschließenden Umbau der
Kläranlage und der Überleitung der Abwässer nach Hockenheim, Grundstückserwerben
und verschiedenen Hoch- und Tiefbaumaßnahmen resultierte. Wir können deshalb am
Ende des Jahres 1983 in Reilingen auch ein wenig stolz sein, dass wir die
gesetzten Ziele trotz des beengten finanziellen Spielraumes vollauf erreichten,
ohne den uns auferlegten haushaltsmäßigen Rahmen zu überschreiten. Dies war aber
nur möglich durch Anspannung aller Kräfte, gemeinsames Planen und Arbeiten auf
allen Ebenen und sorgfältiges, haushaltsmäßiges Gebaren.
Gerade letzteres war besonders gefordert, da zur Mitte des Jahres erkennbar war,
dass im Einnahmebereich bei den finanziellen Zuschüssen und bei der
Gewerbesteuer (Rückgang im Jahr 1983 um 100.000 DM) Einbußen ins Haus standen.
Noch deutlicher wurde dies beim Vorliegen der Jahresrechnung des Jahres 1982,
als man feststellen musste, dass der Gemeinde Reilingen, im Vergleich zum Jahr
1980 ca. 300.000 DM weniger an frei verfügbarer Finanzmasse zur Verfügung steht.
Für eine Gemeinde wie Reilingen ist dies ein horrender Betrag, vor allem in
Anbetracht des geringen eigenen Finanzaufkommens, das keine Steigerung erhoffen
lässt und in diesem und den kommenden Jahren noch äußerst sensibel auf die
konjunkturellen Schwankungen reagieren wird.
Überörtliche
Verkehrsplanungen
Die Planungen und Aktivitäten in Reilingen waren zum großen Teil aber auch
geprägt von den Auswirkungen der überörtlichen Verkehrsplanungen. Es war
unübersehbar, dass die Verwirklichung der Umgehungsstraße B 39 - neu
voranschreitet, denn allein auf unserer Gemarkung wuchsen in diesem Jahr fünf
Brückenbauwerke heran, Die Fertigstellung der Umgehungsstraße selbst ist bis
Sommer 1985 vorgesehen. Die bereits im Frühjahr fertig gestellte und dem Verkehr
übergebene Brücke über Rheintalbahn und Schnellbahn der Bundesbahn, die ihre
Fortsetzung über den Südring Hockenheim fand, brachte für Reilingen ein Mehr an
Verkehrsaufkommen, da ein Großteil der Verkehrsteilnehmer die Ortsdurchfahrt
Neulußheim fortan mieden. Die Entwicklung bestärkte uns in unserem Vorhaben,
parallel zum Bau der B 39 neu eine Umorientierung des innerörtlichen
Verkehrsflusses zu erreichen. Nur mit dem Bau einer örtlichen Umgehung in der
Fortsetzung der Haydnallee und des Alten Rottweges (Gewerbegebiet) und dem
derzeit vorgesehenen Anschluss an die L 599, wird es erstmals gelingen,
Verkehrsbelastungen aus der Wilhelmstraße, der Hockenheimer Straße, aber auch
aus verschiedenen Nebenstraßen des Neubaugebietes herauszunehmen.
Zwischenzeitlich konnte diese Absicht bereits in Vorplanungen und
Zuschussanträgen ihren Niederschlag finden und verschiedene Fachbehörden sagten
ihre Unterstützung zu.
Es bleibt zu hoffen, dass diese und andere planerischen Absichten der Gemeinde
Reilingen Verständnis innerhalb des Verwaltungsraumes finden und letztlich auch
die Genehmigung der Rechtsaufsichtsbehörde erhalten.
Erste Ergebnisse
der Flurbereinigung
Auch in der Flurbereinigung hat sich auf der Gemarkung Reilingen bereits
Sichtbares und Positives ergeben. So steht die Rekultivierung des ehemaligen
Schuttplatzgeländes vor ihrem Abschluss. Mit dieser bodenordnenden Maßnahme
werden zwei wesentliche Ergebnisse erreicht, die nicht nur vorbildlich, sondern
zeitgemäß sind. So werden auf einer Jahrzehnte alten Müllhalde ca. 1,0 ha
landwirtschaftliche Nutzfläche gewonnen und auf einer Randfläche , angrenzend am
Baggerseegelände, ein für Fauna und Flora gleichermaßen geeignetes Biotop
entstehen.
Selbständige
gemeindeeigene Planungen
konnten im Jahre 1983 vorangetrieben, und auch zum Abschluss gebracht werden. So
war vorrangig der Bebauungsplan für den ersten Erschließungsabschnitt "Viehtrieb
II", der nicht nur genehmigt, sondern für dessen Geltungsbereich auch die
Baulandumlegung noch rechtskräftig wurde. Zwischenzeitlich sind hier die
Erschließungsarbeiten in vollem Gange. Es ist damit zu rechnen, dass bei
günstiger Witterung die Maßnahmen im März 1984 abgeschlossen sind. In dem
erwähnten ersten Abschnitt werden viele Reilinger Familien ein neues Zuhause
finden, was aufgrund der günstigen Grundstückspreise auch jungen und finanziell
nicht überdurchschnittlich ausgestatteten Familien ermöglicht werden konnte.
Ein weiteres kleineres Baugebiet (Uhlandstraße) konnte ebenfalls planerisch
abgeschlossen werden. Die Rechtskraft der Baulandumlegung wird zum Jahresbeginn
84 erwartet.

Ein Bebauungsplan, der für unsere Bevölkerung, für jüngere und ältere einige
Freizeitbetätigungen ermöglichen wird, wurde ebenfalls im Oktober 1983
rechtskräftig. Es handelt sich um den Bebauungsplan "Spiel- ,Sport- und
Freizeitgelände Nachtwaid". Die teilweise Verwirklichung dieses Bebauungsplans
könnte im Jahre 1984 angegangen werden, wobei in erster Linie an
Geländeerschließung durch Fuß und Fahrwege, Schaffung von Parkflächen und
Einrichtung eines neuen Festplatzes gedacht ist.
Für drei weitere Gebiete konnten verbindliche Bauleitplanungen fortgesetzt
werden und führten z.B. im Bereich „Mühlweg“ zu einem vierten Vorentwurf, zu
Baugrunduntersuchungen und der vorgezogenen Bürgerbeteiligung.
Für den Bereich "Herten" wurde Planungsauftrag erteilt und eine Bürgerbefragung
durchgeführt. Der Bebauungsplan „Ortserweiterung Nord-West“ wird einer dritten
Änderung und Erweiterung unterzogen, wodurch in erster Linie eine Verbindung
zwischen dem jetzigen Ausbauende der Haydnallee und der Wilhelmstraße geschaffen
werden soll.
Dorfentwicklungsplanungen
Ein Schwerpunkt unserer Planungen für Reilingen ist jedoch im Jahr 1983 die
Fortführung der Dorfentwicklungsplanung gewesen. Es konnte in diesem Jahr, im
Sommer, in einer Bürgerversammlung der erste wesentliche Planungsschritt, die
Istaufnahme und Bestandsanalyse vorgestellt werden. Zwischenzeitlich wurde
daraus ein Entwicklungskonzept, das vom Dorfentwicklungsbeirat in verschiedenen
Sitzungen diskutiert und weiterentwickelt wurde.
Der Gemeinderat wird sich abschließend mit diesem Konzept befassen, das im
kommenden Jahr wiederum rechtzeitig in einer Bürgerversammlung der Bevölkerung
aufgezeigt werden soll. Einen nicht unwesentlichen Anteil in diesem
gesamtheitlichen Entwicklungskonzept haben die Lösungsvorschläge der örtlichen
Verkehrsprobleme.
Erfreulich bei der Dorfentwicklungsplanung ist, dass sie nicht eine Planung über
die Köpfe der Bevölkerung hinweg sein will und kann. In allen Schritten und
Entwicklungsabschnitten findet ein Dialog mit Bevölkerung, Gemeinderat,
Verwaltung und Planern statt, deren sichtbaren Zeugen die eine oder andere
kleinere Maßnahme im Ortsgebiet bereits sind.
Das Jahr 1984, in dem wir eine massivere finanzielle Förderung der privaten wie
öffentlichen Dorfentwicklungsmaßnahmen erwarten, wird wesentliche Fortschritte
in unseren Bemühungen bringen. Insgesamt geht die Zahl der Förderanträge über
100 hinaus, wobei im abgelaufenen Jahr doch schon einige private Objekte mit
einem Gesamtbetrag von ca. 45.000 DM bezuschusst wurden.
Auch die Gemeinde Reilingen hat für ihre öffentlichen Aufgaben Zuschüsse
erhalten, deren Auszahlung nach Durchführung der Maßnahmen in den Jahren 1984
und 1985 erfolgt. Für die erfolgreiche Weiterführung des
Dorfentwicklungskonzeptes ist es entscheidend, dass, wie bisher, alle Kräfte
unserer Gemeinde an unserem Entwicklungsvorhaben mitarbeiten. Wenn wir alle
künftig gemeinsam an einer für Reilingen so wichtigen Arbeit planen und Hand
anlegen, ist auch das bestmögliche Ergebnis für unsere Gemeinde zu erreichen.
In diesem Zusammenhang war es sehr erfreulich festzustellen, dass selbst unsere
Schuljugend sich für die Dorfentwicklung engagiert und sich mit ihren Lehrern
(Krämer, Römpert) seit Monaten mit der Erstellung eines Modells unseres alten
Ortsteils beschäftigt. Diesen Vertretern der Schule und der Schüler, aber auch
den Mitgliedern des Dorfentwicklungsbeirates sowie den Behörden und Stellen, die
uns bei unseren Dorfentwicklungsbemühungen beraten und tatkräftig unterstützen,
sei an dieser Stelle recht herzlich gedankt.
Verwirklichte
Bauvorhaben
Aufgrund vorausgegangener Planungen konnten im Jahr 1983 aber auch einige
Bauvorhaben verwirklicht bzw. weiter vorangetrieben werden. So wurde die
Erweiterung unseres
Bau - und Betriebshofes abgeschlossen und in ihm sämtliche Verwiegeeinrichtungen
(Vieh-, Tabak- und Brückenwaage) integriert. Es bleibt zu hoffen, dass die
Konzentration dieser Einrichtungen und die Zusammenfassung unserer Lagerflächen
den gewünschten Effekt erbringen, nämlich den gezielten Einsatz von Personal und
Material.
Nach dem Prinzip "Ausbau vor Neubau" wurde der Umbau und die Modernisierung des
Gemeindewohnhauses Hockenheimer Straße 59 mit insgesamt acht Wohnungen zum
Herbst zur Hälfte fertig gestellt. Vier der neuen Wohnungen sind von den
seitherigen Mietern bezogen. Die restlichen vier Wohnungen werden bis Frühsommer
1984 fertig gestellt sein.
Die beiden Gemeindehäuser Speyerer Str. 42 und 44 wurden vollständig renoviert
und ein neuer Außenputz angebracht.
Die Umbauarbeiten an der alten Kläranlage Reilingen konnten abgeschlossen und
einige Renovierungsmaßnahmen zusätzlich durchgeführt werden. Der finanzielle
Abrechnungsteil wird jedoch den Haushaltsplan noch einige Zeit belasten.
Im Gemeindewald am Heidelberger Weg wurde im Jahr 1983 ein Waldfestplatz
eingerichtet, der mit seiner geräumigen Hütte, der Grillmöglichkeit,
ausreichenden Sitzgelegenheiten sowie der Wasserversorgung durch einen Brunnen
vielseitige Nutzungsmöglichkeiten bietet. Erfreulich ist auch hier
festzustellen, dass durch gemeinsame Arbeit und finanzielle Unterstützung vieles
mehr und schneller erreicht werden kann.
So gilt auch hier der Dank den Reilinger Vereinen und der Kultur - und
Sportgemeinschaft, die sich an einer Stromversorgung des Waldfestplatzes
maßgeblich beteiligt haben.
Die Benutzerzahlen geben dem gemeinsamen Bemühen recht. Bereits im Jahr seiner
Fertigstellung wurde der Waldfestplatz durch Gruppen und Vereine 45 Mal
angemietet.
Am weiteren Ausbau der Kleingartenanlage entlang der Landstraße 599 wurde im
abgelaufenen Jahr ebenso gearbeitet, wie an der Vorbereitung für den Bau von
Abstell- und Garagenräumen des Deutschen Roten Kreuzes, die als Anbau am
Feuerwehrgerätehaus errichtet werden sollen.
Mit einem Aufwand von fast 100.000 DM wurde begleitend zu Baumaßnahmen des
Fernmeldeamtes, auf verschiedenen großen Strecken im Ortsbereich Gehwege mit
Verbundsteinpflaster ausgelegt.
Nach Vorlagen von Zuschusszusagen von bis jetzt insgesamt 140.000 DM konnte mit
den Umbauarbeiten und Renovierungsarbeiten des ehemaligen Gasthauses "Zum Löwen"
begonnen werden. Bekanntlich wird dieses Gaststättengebäude als
Dorfgemeinschaftshaus bzw. Bürgerbegegnungssätte ausgestattet, wobei im
Obergeschoß des Gebäudes neben einem gemeinschaftlich genutzten Saalraum das
Heimatmuseum der Gemeinde Reilingen durch den Verein" Freunde Reilinger
Geschichte" eingerichtet wird.
Im Erdgeschoß sollen neben einem vergrößerten Gastraum, der einen selbständigen
Gaststättenbetrieb gewährleisten kann, ebenfalls gemeinschaftlich genutzte Räume
für Reilinger Vereine und Gruppen zur Verfügung stehen. Es ist beabsichtigt,
noch im Jahre 1984 die Innenrenovierung abzuschließen.
Ortsverschönerung
und Begrünung
Insgesamt gesehen konnten aber auch im Jahr 1983 in Bezug auf Ortsverschönerung
und Begrünung weitere Fortschritte verzeichnet werden. So wurde erstmals unter
tatkräftiger Mithilfe des Obst - und Gartenbauvereins ein
Blumenschmuckwettbewerb durchgeführt.
An verschiedenen Bereichen unserer Gemeinde, aber auch gezielt in bestimmten
Straßen (Haydnallee, Königsberger Ring) , wurde durch Pflanzung von Bäumen oder
das Erstellen von Pflanztrögen, nicht allein zur Verschönerung, sondern auch zur
Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität beigetragen.
In der freien Landschaft wird unser Bemühen zur Beseitigung von
Landschaftsschäden weiter fortgesetzt und neben der in Angriff genommenen
Rekultivierung des Schuttplatzgeländes auch Zusammen mit Umweltschutzamt und
Wasserwirtschaftsamt die Fortsetzung der Rekultivierung des Baggerseegeländes
betrieben. Entsprechend den Auflagen dieser Stellen ist damit zu rechnen, dass
diese Maßnahmen im Jahre 1984 komplett abgeschlossen sind.
Einen weiteren Beitrag für den notwendigen Umweltschutz wurde durch die
Einrichtung von Sammelstellen für Altöl, Altbatterien sowie Reisig- Baumschnitt
durch die Gemeinde erbracht. Auch wurden neue umweltfreundlichere Glascontainer
aufgestellt.
Nahverkehrsverbindungen verbessert
Einen besonderen Grund zur Freude hatte die Verwaltung, als feststand, dass zum
29. Mai 1983 eine Bahnbuslinie zwischen Reilingen und Walldorf und weiter nach
Heidelberg in Betrieb genommen wird.
Lange und schwierige Verhandlungen waren vorausgegangen und es bedurfte viel
Überzeugungskraft und stichhaltige Argumente, damit man der Bitte der Gemeinde
Reilingen nachkam. Um so betrüblicher ist jedoch, dass die herbei gewünschten
und gesehnten Linien, trotz dem derzeitigen ausreichenden Angebot, von viel zu
wenigen in Anspruch genommen wird. Es bleibt zu hoffen, dass so mancher noch
über das Winterhalbjahr die Vorzüge dieser Linie erkennt, damit der Bestand auf
Dauer gesichert werden kann.
Vereinsaktivitäten und Höhepunkte
Auch unsere rührigen Vereine hatten im abgelaufenen Jahr viele Aktivitäten und
Höhepunkte zu verzeichnen.
Neben den traditionellen Festen und dem Vereinsball mit der Wahl des Sportlers
und der Sportlerin des Jahres und diesjährig erstmals der Ehrung verdienter
Vereinsvorstände, veranstaltete unter Federführung des Vereins "Freunde
Reilinger Geschichte" die Gemeinde Reilingen nach über 30 Jahren wieder einen
Sommertagszug . Was hier an Fantasie und Begeisterung, Ideen und
Gestaltungsfähigkeit gezeigt wurde, war herausragend und für viele überraschend.
Trotz ungünstiger Witterungsverhältnisse sahen viele Reilinger und auswärtige
Besucher einen Sommertagszug, der sich in jeder Hinsicht mit den traditionellen
anderen Gemeinden messen kann.
Im vergangenen Jahr feierten auch zwei Reilinger Vereine ihre Jubiläen (75 Jahre
SC 08, 50 Jahre DRK) und nicht wenige sportliche und sonstige Vereinserfolge
konnten registriert werden. Auch stellten zwei Vereine ihre neuen Vereinsheime
in Dienst, die sie unter Mithilfe der Gemeinde erbauen konnten.
Trotz der nicht günstigen gesamtwirtschaftlichen Ausgangslage durfte aber zu
Ende 1983 festgestellt werden, dass wieder sehr vieles erreicht wurde und im
gemeinsamen Wollen und Wirken Mittel und Wege zu finden sind, unserer
Aufgabenstellung und neuen Zielen und Problemen zu begegnen. Dass dies in
Reilingen in vermehrter Weise geschieht, darf immer wieder hervorgehoben werden
und gibt mir auch Anlass, anlässlich des Jahreswechsels allen Einwohnern, dem
Gemeinderat, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung, den
Vereinen und ihren Mitgliedern sowie all denen, die sich immer wieder in den
Dienst der gemeinsamen Sache stellen, recht herzlich für alles zu danken.
Gleichzeitig wünsche ich Ihnen für das Jahr 1984, dass wiederum Gesundheit
geschenkt wird, Sinn und Zeit für das Wesentliche vorhanden ist und bei allem
Wandel Zufriedenheit besteht.
Ihr
Helmut Müller
Bürgermeister
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