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Silvester - gute Wünsche mit Gebäck |
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In allen Erdteilen der Welt ist es ein uralter Brauch, sich zum Jahreswechsel mit den verschiedensten Gebäcken zu beschenken. Sie haben die unterschiedlichsten Formen, so genannte Gebildbrote, die Tiere und Menschen darstellen, aber auch Brezeln, Kränze, Ringe und Zöpfe aus Hefeteig mit verfeinernden Zutaten wie Rosinen, Nüssen, Zitronat und Orangeat. Nach altem Volksglauben bieten sie Schutz vor Krankheit und Unglück, gute Gründe, um sie an Silvester zu verschenken. Das Herstellen solcher Formen ist in fast allen Kulturen zu finden. Das Flechten von Hefezöpfen hat neben der erwähnten Bedeutung wahrscheinlich auch noch eine tiefere kultische Beziehung. Es erinnert an vorchristliche Opfergaben, bei denen Frauen ihre geflochtenen Haarzöpfe darbrachten. Lange Tradition haben auch verzierte Kuchen und Torten, die, wie die Brezel, in Deutschland als Glücksbringer gelten. Amerikaner besuchen an Silvester Freunde, Verwandte und Nachbarn. Bei diesen Besuchen wünscht man sich das Beste für das neue Jahr und es wird reichlich gegessen und getrunken. Japaner backen eine Woche vor Neujahr bei einem gesellschaftlichen Zusammensein Reiskuchen. In Griechenland backt man „Basiliusbrot“ und in Großbritannien liebt man es pikant. Hier sind dreieckige Kuchen mit Hackfleischfüllung eine traditionelle Silvesterspeise. In unserer engeren Region hat sich eine relativ neue Sitte eingebürgert. Am Neujahrstag schenkt man den Patenkindern ein Biskuitherz, das mit dem Namen des Kindes verziert ist oder dem Beschenkten „Prosit Neujahr“ wünscht. Bei einem Besuch in der Bäckerei Schieck konnten wir bei der Entstehung solcher süßen Leckereien zuschauen. Hierbei ist noch echte Handarbeit gefragt. Und es muss schnell gehen, denn am Silvestervormittag müssen alle Torten sicher verpackt pünktlich im Laden stehen. Wie am Fließband gehen dem Bäckermeister Jürgen Schieck und seiner Mitarbeiter die Arbeiten von der Hand. Nicht nur Mischen, Rühren und Backen, auch die kreative Ader der Handwerker ist gefragt. Altmeister Norbert Schieck hilft noch eifrig mit viel Freude an der Arbeit in der Backstube mit. Seine Spezialität ist das Herstellen der Rosen aus Buttercreme, die jede Torte zieren. Bei einem Gespräch mit dem Senior erfuhren wir, dass der Kreuzbäcker, wie er im Volksmund genannt wird, seit über 40 Jahren im Besitz der Familie ist. Sohn Jürgen führt den Betrieb seit sechs Jahren. Er ist bereits in der achten Generation im Bäckerhandwerk tätig. Als Vater Norbert im Jahre 1964 nach Reilingen kam, hatte der Ort gerade einmal 3500 Einwohner und es gab acht Bäckereien im Privatbesitz, wovon heute nur noch zwei übrig geblieben sind. Das Aussterben der Kleinbetriebe führt der Senior weniger auf die Ausbreitung der Filialen von Großbäckereien zurück, als auf den Nachwuchsmangel für dieses altehrwürdige Handwerk. Wünschen wir also „unseren“ Bäckern für das neue Jahr gute Geschäfte, damit sie uns noch lange erhalten bleiben. svs / Fotos: svs |
( 30.12.2005 - 11:02) |
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Gute Wünsche mit Neujahrsherzen | |
Neujahrsherzen von der Bäckerei Schieck | |
© Gemeinde Reilingen 2005