Spargelverkauf aus eigener Kraft steigern

Aus dem Rathaus

Spargelverkauf aus eigener Kraft steigern

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Die kommenden Jahre werden für den (nord-)badischen Spargel nicht ganz einfach werden. Zum einen nimmt die Zahl der Mitanbieter des königlichen Gemüses nicht nur in Deutschland und Europa ständig zu, zum anderen wird auch bei der Spargelwerbung die Finanzmisere der öffentlichen Geldgeber immer deutlicher.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung des Förderkreises Spargelbau in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle teilte Vorsitzender Peter Geng der überraschten Versammlung mit, dass sich der Rhein-Neckar-Kreis aus der von ihm vor Jahren initiierten Förderung der Vermarktung des regionalen Spargels zurückziehen wird. Außerdem wird auch der bisherige Geschäftsführer des Förderkreises, Peter Siegl vom Landratsamt, für diese Aufgabe nicht mehr zur Verfügung stehen.

Begründet werde dies, so Geng, mit der übermäßigen Arbeitsbelastung des bisherigen Amtsinhabers, die nach dem Wegfall seiner Schreibkraft und Mitarbeiterin "stark angestiegen" sei. Dies könne wegen des starken ehrenamtlichen Engagements verschiedener Vorstandsmitglieder zwar "nicht so richtig" nachvollzogen werden, müsse aber akzeptiert werden.

Um den für die Landwirte und Erzeuger im Rhein-Neckar-Raum wichtigen Fortbestand des Förderkreises Spargelbau auch zukünftig zu sichern, sei, so der Vorsitzende weiter, die Gemeinde Reilingen in die Bresche gesprungen. Mit Zustimmung von Bürgermeister Walter Klein, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins, werde ab sofort dessen Sekretärin die Funktion der Geschäftsführerin übernehmen. "Andrea Ballreich engagiert sich bereits seit Jahren aktiv in der Förderung des Spargelanbaus und der Vermarktung, so dass die organisatorischen Arbeiten nahtlos weitergeführt werden könnten", betonte Peter Geng bei der Vorstellung der neuen Geschäftsführerin. Eine Entscheidung, die bei der Versammlung auf uneingeschränkte Zustimmung stieß.

In seinem Geschäftsbericht ließ der Vorsitzende das vergangene Jahr Revue passieren. Er erinnerte an Vorträge ebenso wie an den Spargeltag mit zahlreichen Maschinenvorführungen. Auf großes Interesse sei auch die zehntägige Spargelpräsentation auf dem Maimarkt in Mannheim gestoßen. Diese Aktion habe deutlich gemacht, dass es immer wichtiger werden wird, den heimischen Spargel werbend dem Verbraucher näher zu bringen.

Da es durch den Anbau in aller Welt inzwischen fast das ganze Jahr über die weißen Gemüsestangen zu kaufen gebe, müsse auf die herausragenden Besonderheiten des badischen Spargels hingewiesen werden. Wegen der fehlenden finanziellen Mittel und einer zu geringen Personalstärke könnten aber solche zeitintensive Werbeaktionen wie auf dem Maimarkt nur alle zwei Jahre durchgeführt werden.

Fortgesetzt werden sollen aber die Lehrfahrten des Förderkreises. Die letztjährige Reise in das oberitalienische Spargelanbaugebiet um Mailand habe interessante Erfahrungen gebracht. Dies erwarte man auch von der Lehrfahrt 2004, die vom 17. bis 20. September in den Raum Wien führt, wo ebenfalls Spargel angebaut wird.

Am Ende der Jahreshauptversammlung verabschiedete Peter Geng den langjährigen Fachberater Helmut Heuberger aus dem Beratungsdienst, der bei den Landwirten der Region immer gerne angenommen worden sei. "Auf so einen Spezialisten in Sachen Spargelanbau können wir nur schwer verzichten", bedauerte der Förderkreis-Vorsitzende. Man müsse aber die Entscheidung respektieren. Geng wünschte dem scheidenden Spargelberater einen gesunden Ruhestand in der Hoffnung, auch zukünftig hin und wieder auf das Wissen und die Erfahrung von Helmut Heuberger zurückgreifen zu dürfen.

Mit dem Spargelanbau in Südbaden beschäftigte sich ein Vortrag von Alfred Altmann, der aus Freiburg in die kurpfälzische Spargelgemeinde gekommen war, um den Landwirten den "Aufreißer in Baden-Württemberg" vorzustellen. og

( 17.03.2004 - 08:30)

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