Aus dem Rathaus

Das "Mariele" ging mit viel Qualm in Flammen auf
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Dicke Tränen weinte der Himmel nach einem sonnigen Wochenende zum Abschied von der Reilinger Kerwe. Kerweschlumpel "Mariele", die vier Tage lang über dem Eingang des Landgasthofes "Zum Engel" das Treiben beobachtete, hatte zum Schutz einen Regenschirm bekommen, war aber trotzdem völlig durchnässt.

Doch es half ihr nichts, sie wurde, wie in jedem Jahr, im Hof des Gasthauses den Flammen übergeben. Zahlreiche Zuschauer hatten sich gegen 20 Uhr eingefunden, um dem Spektakel in nächster Nähe beizuwohnen.

Die "Musikfreunde" unter Thomas Sturm unterhielten mit flotten Weisen, währenddessen die Kerweborscht des Männgergesangvereins mit Kerwepfarrer Toni Kellner auf der Eingangstreppe Aufstellung genommen hatten.

"Houchverehrde Trauergemeind", so begann er die Abschiedsrede für "Mariele vum Engel" in breitestem Reilinger Dialekt um dann noch einmal alle Genüsse der vier vergangenen Tage an den Zuschauern Revue passieren zu lassen. Da ging es um "Schnaps, Bier und Woi, um saure Nierlin, Schweinepeffer, Haxe un Rippche" und um Gesang und "Danze zu Dritt, mit der Frau und dem Rausch".

Nach den Klängen des "Abhängemarsches" glitt dann Mariele vom ersten Stock herunter auf den "Schragen" zu ihrem letzten Gang, der sie im Geleit von Kerweborscht und Zuschauern um die Verkehrsinsel am Rathaus führte. Im Hof des "Engel" nahm die "Briemuld" die Schlumpel auf und "Pfarrer" Toni hielt die gereimte Trauerrede. "Ja Mariele, Kerweweib, jetzt werd ball verbrennt dein Leib. Borschte gebt eich mol en Ruck, mer nemme noch en letzte Schluck". Unter den Klängen eines Trauermarsches loderten dann nach etlichen Versuchen die Flammen empor

Nachdem sich die Qualmwolken verzogen hatten und die traurigen, glimmenden Reste gelöscht waren, versammelte sich die Trauergemeinde im Gasthaus, ließ die Kerwe noch einmal hochleben und freute sich auf ein Wiedersehn im nächsten Jahr. svs
( 29.10.2004 - 07:55)

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Das \Das \"Mariele\" wird abgehängt

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