Aus dem Rathaus

Traumwelten mitten im Rathaus

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Kunstwerke von Ruth Wagner und Irmgard Klamp vorgestellt

Beeindruckende Traumwelten tun sich den Besuchern der aktuellen Kunstausstellung im Reilinger Rathaus auf, die unterschiedlicher nicht sein können. Entführen die Werke von Irmgard Klamp in
ein farbenfrohes Reich der Märchen, Träume und Phantasien, faszinieren die Aquarelle von Ruth Wagner durch eine scheinbar fließende Zärtlichkeit. Die künstlerischen Gegensätze der ausgestellten Werke finden beim längeren Betrachten dann doch irgendwie zusammen. Beide Stilarten strahlen eine Leichtigkeit aus. Sind es bei den Aquarellen von Ruth Wagner die "dahingehaucht wirkenden" Momentaufnahmen von Blumen, Tieren und Landschaften, werden die malerischen Interpretationen von Irmgard Klamp zu einem leichthändigen Spiel mit Formen, Farben und Motiven.

Diese betonenden Unterschiede beider Malerinnen der Künstlergruppe St.Leon-Rot arbeitete auch Elvira Müller in ihrer Einführung in die Ausstellung heraus. Die Kunstpädagogin an der Reilinger Friedrich-von-Schiller-Schule machte deutlich, dass jedes Aquarell ein Kämpfen sei und den Künstler manchmal sogar zur Verzweiflung bringen könne. "Fast jede Technik kann man erlernen, aber ein Aquarell beherrscht man nie ganz." Es sei unkorrigierbar und kaum beeinflussbar, denn oft fließe es ganz anders, als es der Künstler wolle. Auch Ruth Wagner verlasse, so die Kunstexpertin, den Pfad der naturgetreuen Wiedergabe. Mit expressivem, flotten Pinselstrich stelle sie dennoch eine Harmonie her zwischen Form, Farbe und Fläche.

Nicht an der herkömmlichen Kunsterziehung orientiert sich dagegen Irmgard Klamp. Die Malerin lässt ihrer Freude am Gestalten freien Lauf, malt ihre Bilder, so Elvira Müller, eher intuitiv als reflexiv, mehr emotional als kritisch. "Deshalb finden Kinder auch leicht Zugang zu diesen Werken, da sie nicht nach Erklärungen fragen, sondern sich von Farben und Formen anregen lassen."

Menschen und Dinge sind einfach gegeneinander abgesetzt, wobei eine lebhaft bunte, fernöstlich wirkende Palette vor allem die Details von Gewändern, Gegenständen und Pflanzen ausschmückend
betont. Die farbenfrohen Bilder wirken auf den Betrachter optimistisch und spiegeln eine besondere Art der Lebensfreude wider.

Die ausgestellten Werke in den Fluren des Reilinger Rathauses machen letztendlich aber auch deutlich, dass die Kunst auch immer ein Ausgleich für den stressigen Alltag darstellt. Künstler wie Betrachter finden beim Anblick dieser Bilder zur Ruhe und Ausgeglichenheit - und fordern durch ihren Optimismus irgendwie auch dazu auf, den Mitmenschen positiv gegenüberzutreten.

Die Stimmung der gezeigten Werke wurde während der Vernissage musikalisch vertieft durch die Reilinger Landessieger von "Jugend musiziert", Daniel und Peter Grün, sowie deren Klavierlehrer Gerhard Müller. Zwei Musiktalente, auf die, so Bürgermeister Walter Klein während der Begrüßung der mehr als einhundert Besucher, die Spargelgemeinde ganz besonders stolz sei. Genauso wie auf die große Akzeptanz der Ausstellungsreihe "Kunst im Rathaus". og
( 04.05.2004 - 08:44)

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