Aus dem Vereinsleben

Beim TB Germania "müllert" es gewaltig

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht


Wenn die Brüder Kurt (66), Ernst (70) und Richard Müller (71) von ihrer "großen Liebe" erzählen, strahlen die drei waschechten Reilinger um die Wette. "Ja, der TB Germania Reilingen stand bei uns immer an erster Stelle", sind sie sich einig. Da muss selbst Richards Frau Inge viel Verständnis dafür haben. Zum Glück sind da die beiden anderen Brüder ledig und können sich deshalb voll und ganz in ihren Funktionärsposten beim TBG Reilingen austoben. Seit über 40 Jahren besetzen die drei Ehrenmitglieder und vom Verein und Badischen Sportbund mehrfach ausgezeichneten Männer nun schon wichtige Positionen im Verein.

Nicht nur Vorsitzender Dieter Hopf kann sich den Verein ohne das Trio nicht vorstellen. "Die Müller-Brüder gehören ganz einfach dazu. Sie sind Respektspersonen und leisten mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit einen sehr großen Beitrag zum Vereinswesen. Alle, die mit ihnen zu tun haben, können von deren Erfahrung nur profitieren. Wir sind ihnen für ihr Engagement sehr dankbar."

In der Tat, während der älteste der Müller-Brüder, Richard, Abteilungsleiter der Leichtathleten ist und sich zudem noch als Übungsleiter im Kinder- und Jugendbereich betätigt, fungiert Ernst Müller als Jugendleiter der Handball-Abteilung. Seit 1965 übt er dieses Amt nun schon aus. Zuvor war er unter anderem Abteilungsleiter der Männer und Turnwart. Unvergessen sind auch seine Erfolge als Trainer der A- und B-Jugend-Handballer. 1972 feierte die TBG-A-Jugend immerhin die süddeutsche Vizemeisterschaft. Bereits zwei Jahre zuvor sorgte die B-Jugend mit dem Gewinn der badischen Meisterschaft für Furore.

"Das waren Zeiten", erinnert sich Ernst Müller gerne zurück. Auch Kurt Müller - das "Nesthäkchen" - hält dem Verein länger als vier Jahrzehnte die Treue. Als Oberturnwart und als Verantwortlicher für das Mädchengeräteturnen hält er sich nicht nur selbst noch ein wenig fit, sondern organisiert und koordiniert noch immer kräftig mit. So steht am 13. März wieder ein Gaugerätewettkampf in den Reilinger Mannherzhallen auf dem Programm, in dessen Organisation der Oberturnwart fest mit eingebunden ist.

Zwei bis dreimal pro Woche sind die drei mindestens in den Mannherzhallen um ihren "Jobs" nachzugehen, nicht eingerechnet sind da natürlich die Wettkämpfe und Spiele an den Wochenenden. So ist die Sportstätte seit ihrem Bau fast schon zur zweiten Heimat der Müllers geworden. Auf die Mannherzhallen ist man im Hause Müller natürlich ganz besonders stolz. "So etwas finden Sie im Umkreis so schnell nicht wieder", ist man sich einig.

Und dennoch schwingt ein wenig Wehmut mit, wenn Richard, Kurt und Ernst Müller einige Jahrzehnte zurückblicken. Damals im Gasthaus "Adler" oder in der Hirsch-Scheuer, wo alles seinen Anfang nahm, hatte man noch auf einem Betonboden geturnt. Eine Heizung gab es nicht "und trotzdem hatten wir alle unseren Spaß am Turnen."

Und wie es nun einmal so kommen musste, schlüpften die drei in wichtige Vereinspositionen. Der ehemalige Turnwart Willi Gögele hatte dabei maßgeblichen Anteil an der Entscheidungsfindung. Richards Frau Inge hat sich längst mit der Situation abgefunden. Seit einigen Jahren ist sie ebenfalls ehrenamtlich für die TBG-Mitgliederverwaltung zuständig. An diesem Wochenende werden die Müllers sicherlich wieder einige Stunden in der Sporthalle zubringen.

So steht das Leichtathletik-Schülersportfest auf dem Programm - und da dürfen die Müller-Brüder doch nicht fehlen, wenngleich sie - glaubt man ihren Bekundungen - in den kommenden Jahren gerne etwas kürzer treten würden. "Wir sind halt auch nicht mehr die Jüngsten."

Michael Callies aus SZ
( 05.02.2004 - 14:00)

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht

© Gemeinde Reilingen 2004