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Fassungslosigkeit nach tödlichem Sturz |
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Die Situation ist makaber: Das Fenster im zweiten Stockwerk des Wohnhauses ist weit geöffnet, die Gardinen im Zimmer flattern leicht im Wind. Man kann sich kaum vorstellen, dass gut eine Stunde zuvor ein Kind aus diesem Fenster etwa acht Meter tief auf den Boden gefallen ist und auf den Steinplatten den Tod fand. Der Junge, der im September zwei Jahre alt geworden wäre, muss dabei wohl auch ein kleines Stück über einen Dachvorsprung gerutscht sein. In der Dachrinne ist ein grüner Gegenstand zu sehen, es dürfte sich um eine kleinere Flasche handeln. Die Kantstraße in Reilingen ist eine eher ruhige Straße. Am gestrigen Nachmittag stehen ein paar Autos mehr auf der Straße, ein paar Feuerwehrleute, Rot-Kreuz-Mitarbeiter, Notfallseelsorger. Alle, auch die Nachbarn, blicken auf das Haus. Eigentlich kaum vorstellbar, was hier vor eineinhalb Stunden passiert ist: Ein ganz junger Mensch verlor sein Leben. „Ich bin erschüttert, das ist unfassbar“, ringt auch Bürgermeister Walter Klein nach Worten. Natürlich kennt er auch die betroffene Familie, spricht von einem Leid, das man kaum nachvollziehen kann. Er war auf einem Termin in Schwetzingen, als ihm die Nachricht übermittelt wurden. „Wenn wir die betroffene Familie in irgendeiner Weise unterstützen können, werden wir das natürlich tun. Das ist für uns selbstverständlich“, betont Walter Klein im Gespräch mit unserer Zeitung. Zwischenzeitlich sind mehr Menschen auf der Straße, Nachbarn unterhalten sich, sprechen über etwas für sie teilweise noch kaum Aussprechbares oder schweigen kopfschüttelnd. Die Bestürzung über den Tod des Kindes ist allen anzusehen. Kurz nach 16 Uhr hält der silbergraue Wagen des Bestattungsinstitutes. Eine Viertelstunde später verlässt der Wagen wieder die Kantstraße, um den verunglückten Jungen in einem weißen Sarg zur Obduktion in die Rechtsmedizin zu bringen. ba aus SZ, Foto svs |
( 04.06.2007 - 11:37) |
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