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Aufgaben sind nach fast 60 Jahren nahezu die gleichen

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Zu seinem alljährlichen Spargelessen traf sich der Landfrauenverband Rhein-Neckar-Kreis, Bezirk Mannheim am Dienstagabend im historischen Gasthaus "Zum Löwen" in Reilingen. Erstmals begrüßte Carmen Knauer aus Plankstadt als neue Vorsitzende die Gäste. Sie hatte dieses Amt im vergangenen Jahr von Ilse Merz aus Neulußheim - aufgrund ihrer Verdienste mittlerweile Ehrenvorsitzende - übernommen. Ilse Merz erinnerte an die Anfänge der lieb gewordenen Tradition: "Das erste Mal haben wir uns am 27. Mai 1981 in Neulußheim in der Hardthalle zum Spargelessen getroffen."

Carmen Knauer stellte noch einmal sich und ihre Mitstreiterinnen von der Vorstandschaft, die für die 25 Ortsvereine im Verband zuständig sind, vor: Heidi Schmidt (2. Kreisvorsitzende; Altlußheim), Ilse Lau (Geschäftsführerin; Neulußheim), Petra Bühler (Kassiererin; Seckenheim) sowie vom Beirat Gisela Volz (Seckenheim), Inge Fetzer (Ladenburg), Karin Reising (Großsachsen) und Ingrid Esslinger (Neulußheim).

Während zahlreiche politische Mandatsträger aus Bund und Land ihr Kommen aufgrund der sich Anfang der Woche überstürzenden Ereignisse in Berlin abgesagt hatten, schwebte ein bestens aufgelegter Dr. Karl A. Lamers, CDU-Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Heidelberg/Weinheim, direkt aus Hauptstadt ein; er war wenige Minuten zuvor in Neuostheim gelandet: "Dieser Termin ist für mich keine Pflicht, sondern eine Kür." Er überbrachte herzliche Grüße von Angela Merkel, die - ebenso wie er - der Auffassung sei, die Landfrauenverbände leisteten eine unverzichtbare Arbeit, ganz besonders in den Bereichen Aus- und Weiterbildung und bei der Integration im Beruf. Nach dem Essen verschwand er sofort zur nächsten Veranstaltung mit dem Hinweis darauf, er befinde sich seit Sonntag um 18.28 Uhr im Wahlkampf.

Auch für die SPD-Landtagsabgeordnete Rosa Grünstein, die sich die gute Laune nicht von den Querelen in ihrer Partei verderben ließ, war der Besuch bei den Landfrauen ein angenehmer Termin. Und das lag nicht nur am hervorragenden Spargel.

Den hatte Verbandsmitglied Irene Gieser aus Oftersheim vom eigenen Spargelhof mitgebracht. Zubereitet wurde die Delikatesse in verschiedenen Varianten: als Cocktail mit Flusskrebsen, als Gemüse oder als ganze Stangen; dazu wurden Pfannkuchen, neue Kartoffeln sowie verschiedene Fleisch- und Schinkensorten gereicht; als krönender Abschluss gab's zum Dessert frische gepfefferte Erdbeeren mit Vanilleeis.

Am Ende der gelungenen Veranstaltung richtete auch die neue Präsidentin des Landfrauenverbandes Württemberg-Baden (im Gründungsjahr 1947 gab es noch kein Bundesland mit dem heutigen Namen) einige Worte an die Anwesenden. Hannelore Wörz aus Güglingen bekleidet die Position seit dem vergangenen September. Sie, die die Nachfolge von Gudrun Laible angetreten hat, rief in Erinnerung, dass die Organisation mit 55 000 Mitgliedern einer der größten Frauenverbände in Deutschland sei. "Einerseits", erklärte sie, "sind die Schwerpunkte unserer Arbeit seit fast 60 Jahren gleich geblieben, andererseits haben sie sich aber auch verändert."

Als Beispiele nannte die Landesvorsitzende den Bereich Ernährung und Gesundheit, der schon immer eine große Rolle bei den Landfrauen gespielt, für den sich aber im Laufe der Zeit ein anderes Verständnis entwickelt habe. Außerdem führte sie die Wissensvermittlung gerade auf dem Gebiet der Neuen Medien an, ebenso wie den Umgang mit Jugendlichen und die Aufklärung von Müttern und Großmüttern beispielsweise über die Auswirkungen von Alcopops.

Ganz neu sei ein Abkommen mit dem Kultsministerium, informierte die neue Landesvorsitzende. Gerade würden die ersten Lehrkräfte für den "Haushaltsführerschein" geschult. Dabei solle jungen Menschen - der Lehrplan wird abhängig von der Altersstufe erstellt - , beigebracht werden, wie man sich vernünftig ernährt. Man wolle wieder einen Bezug zu gesunden Lebensmitteln vermitteln.
Anette Zietsch aus SZ
( 30.05.2005 - 14:55)

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