Goldene Hochzeit der Eheleute Metzler

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Eine schöne Jugendzeit hatten sie wahrlich nicht, Robert und Irma Metzler, geborene Metzler, Deutsche, geboren im Süden Russlands. Vier bzw. sieben Jahre alt waren sie, als 1941 die Kriegserklärung an Russland erging. Damit war das Schicksal der Bewohner der sogenannten „Deutschen Republik“ an der Wolga besiegelt. Als Faschisten abgestempelt mussten tausende Familien binnen 24 Stunden ihre Häuser verlassen und wurden auf eine mehrwöchige Reise in Viehwaggons nach Sibirien verfrachtet. Hier dienten sie als billige Arbeitskräfte auf den dortigen Kolchosen. Als Heranwachsender verdiente sich Robert als Landarbeiter, Schuhmacher, Elektriker und zuletzt 14 Jahre als Krankenwagenfahrer beim Roten Kreuz seinen Unterhalt. Irma stand in als Angestellte in Kindergärten und später als Leiterin eines staatlichen Propangashandels in Lohn und Brot.

Schon als Kinder hatten sich beide, deren Familien befreundet waren, kennen gelernt. So blieb es nicht aus, dass man sich auch in der neuen Heimat näher kam und 1958 heiratete. Zwei Mädchen und ein Junge wurden dem evangelischen Ehepaar geboren. Die Aussiedlerwelle der neunziger Jahre erfasste dann auch die Metzlers. Sie stellten den bewussten Antrag, der erst nach drei Jahren genehmigt wurde. Im September 1995 konnte man endlich die Koffer packen und die lang ersehnte Reise in die Heimat der Vorfahren antreten. Die erste Station in Deutschland war das Auffanglager in Rastatt. Eine feste Bleibe fand man bald in Reilingen. Beide in Russland schon mit 61 und 57 Jahren im Rentenalter, traten sie noch einmal für mehrere Jahre ins Berufsleben ein. Die katholische Gemeinde stellte sie als Hausmeister für die Wendelinskirche und als Hausmeisterin für den Kindergarten St. Josef ein.

Nun lassen sie es sich in einer schönen Wohnung im Jargeauring gut gehen und erwarten an ihrem Ehrentag am 02. Juli zwei Töchter und einen Sohn mit fünf Enkelkindern zu einer zünftigen Jubelfeier.

Svs / Foto: svs

( 24.06.2008 - 06:28)

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