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Standesämter wurden im Jahr 1874 zunächst in Preußen und kurz darauf im gesamten Deutschen Reich eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es hauptsächlich die von den Pfarrämtern geführten Kirchenregister. Seit der Einführung der Standesämter üben die Standesbeamten die im Personenstandsgesetz vorgesehenen Arbeiten aus, insbesondere die Führung der Personenstandsbücher und die Erstellung von Personenstandsurkunden. Waren in der Vergangenheit vor allem Bürgermeister oder Dorfschullehrer als Standesbeamte ehrenamtlich tätig, so wird diese Aufgabe heute in Deutschland von etwa 30.000 Standesbeamten wahrgenommen; so auch bei der Gemeinde Reilingen. Leben in voller Bandbreite Kaum ein anderes Amt begleitet Menschen über ihr gesamtes Leben wie das Standesamt. Vielfältig und umfassend ist die Tätigkeit der Standesbeamten. Geburten, Eheschließungen, Sterbefälle, Kirchenaustritte, Namensänderungen, Vater- und Mutterschaftsanerkennungen, die aufgenommen und beurkundet werden müssen. Zu ihrem Aufgabenbereich gehören weiter die Fortführung der Familienbücher, Geburten-, Heirats- und Sterbebücher und die Ausstellung von Urkunden, Abschriften und Bescheinigungen aus den jeweiligen Personenstandbüchern. Bei den Eheschließungen dürfte es sich um die bekannteste Tätigkeit des Standesamtes handeln. Insgesamt 34 Paare schlossen im Jahr 2005 vor einem der sechs Reilinger Standesbeamtinnen und Standesbeamten den Bund der Ehe; ein kleines Plus gegenüber dem Vorjahr mit 31 Trauungen. Im jetzigen Kalenderjahr dürfte diese Anzahl wohl nicht ganz erreicht werden. Für jeweils 72 % der Männer und Frauen, die 2005 in Reilingen die Ehe eingegangen sind, war es die erste Eheschließung in ihrem Leben. Immerhin fünf Verlobte kamen aus dem Ausland und verteilten sich auf die Nationen Amerika, Thailand, Türkei und Slowakei. Interessant auch die Namensführung nach der Eheschließung. Lediglich 3 % aller Ehepaare behielten auch nach der Hochzeit den bisherigen Familiennamen bei. Der weitaus überwiegende Teil der Jungvermählten einigte sich ganz traditionell auf einen Ehenamen, durchweg der Name des Verlobten. 9 % der Frauen machten von der Möglichkeit Gebrauch, dem Ehenamen ihren Geburtsnamen oder früheren Familiennamen hinzuzufügen. Das Alter spielt bei der Eheschließung keine gravierende Rolle. Der jüngste Bräutigam, der 2005 die Ehe schloss war 21 Jahre, der älteste 55 Jahre. Bei den Frauen lag die Spanne zwischen 21 und 49 Jahren. Seit 1995 finden die standesamtlichen Eheschließungen im neuen Trauzimmer im Obergeschoss des Rathauses statt. Ein heller, freundlicher Raum, in dem auch größere Hochzeitsgesellschaften in ansprechendem Ambiente genügend Platz finden. Nach wie vor ist es dem Reilinger Bürgermeister Walter Klein eine besondere Freude, den überwiegenden Teil der Vermählungen als Gemeindeoberhaupt und gleichzeitig als Standesbeamter zu vollziehen; und das auf Wunsch auch außerhalb der üblichen Dienstzeiten, beispielsweise an Samstagen. Jedes Kind, das im Gemarkungsgebiet der Gemeinde Reilingen auf die Welt kommt, wird im hiesigen Standesamt auch beurkundet. Wohnort und Nationalität der Eltern sind für den Eintrag ohne Bedeutung. Die Zahl der Hausgeburten spielt im Gegensatz zu früheren Jahren nur noch eine sehr untergeordnete Rolle. Um so größer war die Freude im Reilinger Standesamt, im Jahr 2005 zumindest eine Geburt im Geburtenbuch eintragen zu können. Heutzutage entbinden die Mütter vorwiegend in den Entbindungskliniken der umliegenden Städte. Hier ist die Stadt Speyer führend, gefolgt von den Städten Heidelberg und Schwetzingen. Auch traurige Ereignisse werden beim Standesamt registriert. Im Jahr 2005 wurden im Sterbebuch 42 Sterbefälle beurkundet. Im Vorjahr waren es nur 33 Sterbefälle. 40 Verstorbene hatten ihren Wohnsitz in Reilingen. Etwas weniger als ein Viertel der Verstorbenen beendete sein Leben in einem Altenpflegeheim. |
( 18.12.2006 - 12:05) |
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