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Allen Wetterprognosen zum Trotz durften die Reilinger und ihre Gäste am Samstag ein Straßenfest fast wie aus dem Bilderbuch feiern. Der erhoffte Sonnenschein blieb zwar den ganzen Tag über aus, aber Temperaturen um 20 Grad lockte am Samstag einmal mehr viele Tausend Besucher in die Spargelgemeinde, wo zugleich auch das 49. Fest der Dorfgemeinschaft gefeiert wurde. Bei all der Freude, die den ganzen Tag über im Festgelände rund um das Franz-Riegler-Haus herrschte, mussten die Organisatoren der Gemeindeverwaltung sowie der Kultur- und Sportgemeinschaft nicht nur einen spürbaren Rückgang der Besucherzahlen in den Nachmittagsstunden registrieren, sondern auch bei den örtlichen Teilnehmern an der Traditionsveranstaltung. Hatte sich in all den Jahren immer zwischen 50 und 60 Vereine, Gruppen und Institutionen am Straßenfest beteiligt, so waren es dieses Mal nur noch 35. Dass dieser Rückgang rein optisch nicht so deutlich auffiel, lag mit daran, dass manche Vereine entweder ihren Stand vergrößert oder in mehrere Bereiche aufgeteilt hatten. Auffallend auch, dass immer mehr Straßenfestteilnehmer ihr kulinarisches Angebot zurücknehmen und sich nur noch auf wenige regionale und internationale Spezialitäten beschränken. Letztendlich aber kein Manko für die Veranstaltung, denn das Angebot blieb dennoch vielfältig und qualitativ hochwertig. Zugenommen hatten dagegen die Getränkestände für besondere Bierspezialitäten, Weine und Cocktails - ein neue Angebotsvielfalt, die vor allem vom abendlichen Publikum gerne angenommen wurde. Dem veränderten Besucherverhalten hatten die Veranstalter auch das Bühnen- und kulturelle Beiprogramm angepasst, was vom Publikum positiv registriert wurde. Bereits in seiner Eröffnungsansprache hatte Bürgermeister Walter Klein an die Bedeutung des Straßenfestes für die Reilinger Bevölkerung erinnert. So hätten Vereine und Gruppen zum einen die Gelegenheit, ihre vielfältige Arbeit in der Öffentlichkeit vorzustellen. Zum anderen sei es für die Spargelgemeinde aber auch die Möglichkeit, sich der Region als liebenswürdige und gastfreundliche Dorfgemeinschaft darzustellen. Dank der Bereitschaft und dem Verständnis der Anwohner, könne das Straßenfest nunmehr zum 27. Mal mitten im Dorf gefeiert werden. Eine Gelegenheit, wie sie so nicht überall und immer gegeben sei. Das Gemeindeoberhaupt dankte allen am Straßenfest beteiligten Vereinen, Gruppen und Organisationen für deren Mitwirken, der Kultur- und Sportgemeinschaft für die Organisation der Veranstaltung sowie Sabine Petzold für die Zusammenstellung eines abwechslungsreichen Bühnenprogramms. Bereits zuvor hatte Siegfried Heim die Grußworte der Kultur- und Sportgemeinschaft überbracht und als deren Vorsitzender die gute Zusammenarbeit der örtlichen Vereine, Gruppen und Institutionen mit der Gemeinde gewürdigt. Nach dem für Reilingen typischen Böllerschuss zur Eröffnung, die einmal mehr auf bewährt schwungvoll-swingende Weise vom Musikverein "Harmonie" unter der Leitung von Willi Ehringer umrahmt wurde, übernahm der Wersauer Burg- und Nachtwächter das Kommando auf dem Platz. Heimatforscher Otmar A. Geiger war in dessen Gewand geschlüpft, um wie früher mit einem Prolog vom großen Fest der Reilinger zu künden. Nach einem weithin hörbaren Hornsignal forderte er sodann mit den "großen Vier vom Dorfgericht" die Vorsitzenden der Reilinger Gemeinderatsfraktionen, sowie die anwesenden "Geldwechsler" von den örtlichen Banken auf, sich an der historisch belegten Zwetschgenersteigerung der besonderen Art zu beteiligen. Die Gemeinderäte Klaus Benetti, Friedrich Feth, Dieter Rösch und Jens Pflaum nahmen gemeinsam mit Gerhard Braun, dem Vorstandssprecher der Volksbank Kur- und Rheinpfalz, und dem Regionaldirektor der Sparkasse Heidelberg, Helmut Zimmermann, die Herausforderung des Burgwächters an, um im "Quetschekernschbugge" der zehn Schritte entfernt stehenden Tanzmeisterin Gabriele Feth-Biedermann möglichst viele Zwetschgensteine so gekonnt zuzuspucken, um diese mit einer großen Schürze auffangen zu können. Eine Gaudi, die den geladenen Gästen und vielen Besuchern der Straßenfesteröffnung viel Spass bereitete. Mit Ausnahme von denen, deren Steine viel zu kurz flogen und für diese Schmach mit einem "steyffen Löffel gar alter Essigbrüh" bestraft wurden. Als erfolgreichster Teilnehmer dieses launigen Wettbewerbs bekam Dieter Rösch den von Manuela Ehrhard neu gestalteten Ehrenlatz eines "Quetschekernschbuggers" umgehängt, ebenso Pfarrer Wilhelm Nauber, der im letzten Jahr erfolgreich war. Der anschließende Rundgang der Ehrengäste durch das Straßenfest endete schließlich im Zelt des Sängerbundes, wo ein typisch dörfliches Mittagessen auf die geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirchen, Schulen und Behörden wartete: Wellfleisch, Sauerkraut und deftiges Bauernbrot. og aus SZ, Fotos svs |
( 10.09.2007 - 12:07) |
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Zwetschgekernspucken | |
Die alten Bilder bei Freunde Reilinger Geschichte zogen viele Interessierte an | |
Der Wersauer Burg- und Nachtwächter Otmar A. Geiger | |
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