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Musikalische Revue: "Begabte Hausfrauen" überzeugen durch Direktheit und trockenen Humor
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Die "Begabten Hausfrauen" machten den Auftakt einer geplanten Veranstaltungsreihe, der "Dorfkultur". Der Zuspruch war enorm. Aus der Rennstadt kommend führten die beiden "BHs" Sabine Zahn-Heidenreich und Marina Nottbohm ihr Publikum in die Welt der Musik, in eine Welt zweier Diven - jede auf ihre eigene Art.

Während Sängerin Zahn-Heidenreich im eleganten schwarzen Kleid und Federboa auf die Bühne trat und mit ihrer klaren Altstimme anspruchsvolle Chansons der 50er und 60er Jahre wieder aufleben ließ, bei denen jeder Ton saß, beeindruckte Pianistin Marina Nottbohm durch ein stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein, Direktheit sowie einen Humor, der trockener kaum sein kann.

Ein Paar, das zusammenpasst "wie die Faust aufs Auge". Kein Wunder also, dass die Gesangsdiva und ihre Pianistin ständig aneinander geraten. So ist Zahn-Heidenreich die Anwesenheit von Nottbohm nicht genug.

Sie sucht jemanden ihresgleichen, jemand, der ihre "Sprooch" spricht. Gefunden hat sich schnell einer. "Thomas kannsch kumme", rief die Sängerin ins Publikum.

Und schon war er da: Thomas Liebscher, der Mundartdichter aus Hockenheim, der über alles und jeden zu dichten weiß und der Nottbohm ganz schnell im Abseits stehen ließ. Mit leidenschaftlicher Stimme trug er nicht nur das romantische Gedicht mit dem Namen "Verwaltungsgemeinschaft" vor, bei dem die in "Altlosse den awwa net neilosse, wenn er in Neilosse hot äner fahre losse", sondern gab auch Liebesgedichte zum Besten.

Ttrotz ihrer Angriffslustigkeit erntete Marina Nottbohm jede Menge Sympathiepunkte - nicht zuletzt, als sich die graue Maus nach der Pause in eine "Sexyhexy" verwandelt hatte und im Minirock und rosa Overknees eine Parodie des Klassikers "Ich brauche keine Millionen" zum Besten gab.

Töne saßen, Outfit passte
Die Töne saßen, die Klavieranschläge harmonierten und das Outfit passte. Das lockte Liebscher erneut aus der Reserve, der zu guter Letzt noch ein paar gern gehörte Häppchengedichte, so genannte "Uffschnappsel" von sich gab. "Schlecht druff: Heit is´n Dag zum Umdausche. Ich heb nur de Kassezeddel net dabei",

Letztendlich arrangierten sich alle drei Bühnenakteure nach witzigen Geplänkel miteinander, so dass dieses Trio nach Hildegard Knefs bekanntem Lied "Für mich soll´s rote Rosen regnen" gemeinsam die erklatschte Zugabe "Er heißt Waldemar" von Zarah Leander aufführten.

"Und das Gute ist, Herr Liebscher redet dabei nicht", so die gehässige Pianistin, als der Dichter die Klarinette an die Lippen setzte." - "Aber sie redet auch nicht", freute sich dagegen Zahn-Heidenreich und hatte damit - wie es sich für eine Diva gehört - das letzte Wort.
Text+Bild: Vanessa Schäfer
( 12.11.2007 - 14:28)

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