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Auch auf dem Golfplatz lauern gefährliche Beißer |
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Nicht nur Wanderer im Wald kann es erwischen, sondern beispielsweise auch Golfspieler und Tracking-Radler, die durchs buschige Gelände streifen. "Vor Zecken sollte man auf der Hut sein", rät Professor Dr. Martin Klett, der Leiter des Gesundheitsamtes in Heidelberg, das auch für den Rhein-Neckar-Kreis mit 670 000 Einwohnern zuständig ist. Zwar wurde der Behörde in diesem Jahr noch kein einziger Fall gemeldet - doch die Anfragen besorgter Kurpfälzer häufen sich. Vor allem Eltern, deren Sprösslinge etwa an Waldkindergärten teilnehmen, wollen wissen, ob eine Impfung gegen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) angezeigt ist. Schließlich können die Spinnentiere - auch Gemeiner Holzbock genannt - durch einen Biss die Viren einer gefährlichen Hirnhautentzündung übertragen. Dreiviertel der Infektionen verlaufen zwar harmlos, einige enden aber tödlich. In Hessen starben 2003 zwei von 25 Erkrankten. Das Problem: In der Vergangenheit kam es nach den Impfungen immer wieder zu beträchtlichen Nebenwirkungen wie hohes Fieber, Übelkeit und Schmerzen. Mediziner empfehlen deswegen, das Risiko abzuwägen. Leute, die sich viel in der freien Natur aufhalten, Jogger, Forstarbeiter und Urlauber, die es via Schwarzwald und Österreich zieht, sollten nach Experten-Meinung die Vorbeugung nutzen. Laut Robert-Koch-Institut lag die Zahl der gemeldeten FSME-Fälle in Deutschland 1991 noch unter 50, im letzten Jahr schlugen 276 Fälle Alarm. Zu den Hochrisikogebieten in Baden-Württemberg gehören die Landkreise Waldshut, Konstanz, Breisgau, Emmendingen, Calw, Ortenaukreis und Rottweil sowie Freiburg. Auch Kraichgau und Odenwald zählen dazu, während der Rhein-Neckar-Kreis als Risikogebiet eingestuft ist. Hier werden pro Jahr drei bis sechs Fälle bekannt. Je älter die Betroffenen sind, um so schwieriger werde der Kampf gegen die bissigen Folgen, gibt Klett zu bedenken. Er hat im Heidelberger Garten schon im März eine Katze mit Zecken gesehen. Dabei gelte es, auch den Zeckennachwuchs, die Nymphen, nicht zu unterschätzen. Wichtig sei, Impfungen zu wiederholen und aufzufrischen. Waldläufern redet er ins Gewissen: "Lange Ärmel und Strümpfe zum Schutz anziehen." Nicht Viren, sondern Bakterien sind schuld an der weit häufigeren Lyme-Borreliose, die ebenfalls Zecken übertragen. Die Infektion ist durch einen roten Kreis an der Bissstelle nach einigen Tagen zu erkennen. Der Erkrankung rücken Antibiotika erfolgreich zu Leibe. Was ist zu tun, wenn die Zecke zuschnappt hat? Klett: "Sie sollte mit einer Pinzette am Kopf gepackt und vorsichtig ohne zu quetschen aus der Haut gezogen werden. Ja nicht mit Öl oder Klebstoff drangsalieren, da die Zecke in Panik Krankheitserreger absondert." Weitere informationen erhalten Sie beim Gesundheitsamt in Heidelberg 6221/5 22 18 29. Sigrid Ditsch aus SZ |
( 24.05.2004 - 12:19) |
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