Aus dem Rathaus

Gemeinde saniert Mehrfamilienhaus
Gemeinde saniert Mehrfamilienhaus

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An Fahrt aufgenommen hat der innerörtliche Erneuerungsprozess auch im Sanierungsbereich Reilingen II. Bund und Land fördern diesen Prozess mit mehr als zwei Millionen Euro. Neben einer Vielzahl von privaten Maßnahmen engagiert sich auch die Gemeinde. Mit einem Aufwand von rund 393.000 Euro werden Fassade, Dach und Gebäudekern des unter Denkmalschutz stehenden Wohnhauses in der Hauptstraße 25 grundlegend modernisiert und damit die dortigen Wohnverhältnisse sichtbar verbessert. Die seither ungenutzte Dachgeschossfläche wird als Wohnfläche ausgebaut. Bauaufnahme ist voraussichtlich Anfang bis Mitte Oktober.

Das bis 1960 als evangelisches Pfarrhaus genutzte, zuletzt von zwei Mietparteien bewohnte Gebäude, ist 1887 errichtet worden. Es steht wegen seiner historisierenden, klassizistischen Formen schon länger unter Denkmalschutz. Schon vor zwei Jahren haben sich Rat und Verwaltung darauf verständigt, die Gebäudesubstanz zu erhalten und mit erheblichem Aufwand zu sanieren.

Seit Mai diesen Jahres ist auch entschieden, dass zudem im Dachraum zusätzliche Wohnflächen geschaffen werden. Dadurch erhöht sich der Kostenaufwand um 87.900 Euro auf jetzt 392.980 Euro. Dank der Unterstützung von Bund und Land reduziert sich dieser Betrag um Fördermittel aus dem Sanierungstopf in Höhe von 230.048 Euro. Hiervon entfällt auf die Gemeinde ein Komplementäranteil von 40 %.

Die bau- und denkmalschutzrechtliche Genehmigung liegt bereits seit 12. Juli 2006 vor. Für die Planung und Projektbetreuung ist das Reilinger Architekturbüro Eberhard Vögele verantwortlich. Fachingenieurleistungen erbringt das Planungsbüro Schmitt & Partner aus Mauer. Die Statik erstellt das Ingenieurbüro Lothar Schroth aus Hockenheim.

Die Gebäudesanierung umfasst die Bereiche Heizung, Sanitär, Elektro und Innenputz. Bad und WC werden zusammengelegt und neu ausgebaut. Im seither ungenutzten Dachgeschoss entsteht neuer Wohnraum. Dies erfordert zwei Gauben in der Ost- und Westfassade. Sie werden so angeordnet, dass die Traufbereiche nicht berührt werden und sich in das architektonische und denkmalschutzrechtliche Gefüge einordnen.

Generalsaniert werden müssen auch Dach- und Fassade. Das komplette Dach ist neu einzudecken. Ein großer Teil der Putzflächen muss abgeschlagen und neu aufgebaut werden. Das im Obergeschoss vorhandene Sichtmauerwerk soll freigelegt werden, soweit es Fugensubstanz und Klinkerzustand zulassen.

Sämtliche Gesimse, Vorsprünge, Fensterbänke müssen substanzerhaltend saniert werden. Auch der Sockelbereich aus rotem Bundsandstein soll von dem teils stark verwitterten Anstrich befreit und möglichst dem Urzustand zurückgeführt werden.

Das komplette Farbkonzept ergibt sich aus einer noch durchzuführenden restauratorischen Untersuchung. Vorgesehen ist weiter, alle Anstrichflächen mit historischen Farben und offener Anstrichtechnik auszuführen.

Die Fenster müssen komplett erneuert werden. Sie werden entsprechend den denkmalschutzrechtlichen Anforderungen ausgeführt. Die Hauseingangstür wird ebenfalls restauriert.

Schließlich ist geplant, die während der Nutzungszeit zugemauerten Fenster wieder zu öffnen und somit die Fassadenansicht dem ursprünglichen Zustand wieder anzunähern.

Bis Sommer 2007 soll der Umbau des Hauses abgeschlossen sein.

„Mit der Generalsanierung des ortsbildprägenden Gebäudes will die Gemeinde einen aktiven Beitrag zur Ortsverschönerung und Aufwertung des Innerortsbereichs leisten“, erläutert Bürgermeister Walter Klein. Erwartet werde zudem, dass von der ersten öffentlichen Maßnahme im Sanierungsbereich Reilingen II eine gewisse Anstoßwirkung für weitere private Initiativen ausgehen. Die Verwaltung biete regelmäßige Sanierungssprechstunden an. Dort könne man sich umfassend und kostenlos über die Gestaltungs- und Fördermöglichkeiten informieren.

Ein Nebengebäude, vermutlich ein ehemaliger Viehstall, findet sich im Hof. Es wird ebenfalls instandgesetzt, Dacheindeckung sowie Regenrinnen und Regenfallrohre zur Substandzerhaltung saniert. Außentür und Tore erhalten neue Anstriche. Die Fassade wird gereinigt. Die tragenden Bauteile, die nicht mehr Standsicher sind, werden ersetzt.
( 21.08.2006 - 11:47)

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Nebengebäude, vermutlich ein ehemaliger ViehstallDieses Nebengebäude, vermutlich ein ehemaliger Viehstall, findet sich im Hof.
Bauhofmitarbeiter beim AusräumenBauhofmitarbeiter beim Ausräumen

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