Technischer Ausschuss
Öffentliche Sitzung des Technischen Ausschusses am 22. September 2005
Wohl von der langen Sommerpause bestimmt, war die umfangreiche Tagesordnung
des Technischen Ausschusses. Mehr als ein Dutzend Bauanträge galt es zu
beurteilen, Auswege aus einer Verkehrsproblematik zu finden und schließlich über
die Beauftragung eines Ingenieurbüros zu entscheiden. Den abwesenden
Bürgermeister vertrat Sabine Petzold, die souverän die Sitzung leitete.
Verkehrsprobleme in der Herrmann-Hesse-Straße
Das im Norden der Gemeinde gelegene Wohnbaugebiet ist gerade mal zwei Jahre
erschlossen und die ersten Bewohner dort heimisch geworden. Schon scheint sich
die Verkehrssituation in diesem Wohnbaugebiet zu einem ausgewachsenen Problem zu
entwickeln. Dabei ist das komplette Baugebiet als Zonengeschwindigkeitsbereich
ausgewiesen und als maximal zulässige Begrenzung 30 km/h erlaubt. Insbesondere
in der 6,80 m breiten Herrmann-Hesse-Straße scheint diese Vorgabe auf wenig
Resonanz zu stoßen. Mehrere Geschwindigkeitskontrollen haben dort eine
Beanstandungsquote von über 30 % ergeben. Die Höchstgeschwindigkeit lag dabei
regelmäßig bei 55 bis 60 km/h und damit doppelt so hoch wie zugelassen.
Offensichtlich wird die Ortsstraße als Abkürzung zum Gewerbegebiet genutzt und
ist daher nicht allein für Pkw- sonder auch für Lkw-Fahrer interessant.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Anwohner des Wohnbaugebietes, insbesondere
der betroffenen Sammelstraße sind von dieser Entwicklung wenig begeistert. Sie
brachten ihren Unmut auch in der Frageviertelstunde zum Abschluss der
öffentlichen Sitzung des Technischen Ausschusses zum Ausdruck.
Die Vorschläge zur Problemlösung umfassten den Einbau von Bodenschwellen, über
künstliche Einengung des Straßenquerschnitts durch Pflanzkübel oder Bäume, bis
hin zur kompletten Sperrung.
In die gleiche Richtung gingen auch die unterschiedlichen
Verbesserungsvorschläge aus dem Technischen Ausschuss. Während die einen die
polizeiliche Prävention gesteigert wissen wollten, konnten anderen die
Einschränkungen nicht weit genug gehen.
Nach einem regen Gedankenaustausch war man sich jedoch darüber einig, die
Experten der Verkehrsbehörde mit dem sensiblen Thema zu beschäftigen und von
dort geeignete Vorschläge zur Problemlösung zu erwarten.
Bestand und Pflegebedarf der öffentlichen Grünflächen in Kataster erfassen
Die Notwendigkeit eines Grünflächenkatasters ist für den überwiegenden Teil
des Technischen Ausschusses nachvollziehbar. Allein der Verwaltungsvorschlag,
dieses Kataster von einem Ingenieurbüro gegen Bares erstellen zu lassen, fand
noch keine Gegenliebe. Stattdessen wurde vorgeschlagen, eine preisgünstigere
Lösung zu suchen und beispielsweise Studenten des sportwissenschaftlichen
Institutes in Karlsruhe damit zu beschäftigen.
Die Gemeindeprüfungsanstalt hatte schon vor einiger Zeit angeregt, die
Daueraufgaben des Bauhofes präziser zu beschreiben und beispielsweise ein
Grünflächenkataster zu erstellen. Solche detaillierte Aufgabenkataloge können
eine analytische Personalbedarfsrechnung, eine Aufgabenkritik und einen
Kostenvergleich zwischen Eigen- und Fremdleistung erleichtern. Eine
Grünflächenkonzeption umfasst eine Bestandsaufnahme mit Fotodokumentation, ein
Pflegekonzept mit Angaben zu Art, Häufigkeit und Aufwand einer sachgerechten
Pflege je Grünfläche, eine Pflegekostenermittlung und schriftliche Vorschläge zu
nachhaltigen Kosteneinsparungspotentialen.
Bauanträge auf den Weg gebracht
Über ein Dutzend Bauanträge, Bauvoranfragen und Befreiungsanträge hatten sich
über die mehrwöchige Sommerpause angesammelt. Keine nennenswerten Probleme
ergaben sich bei der vorzunehmenden Bewertung. Meinungsunterschiede gab es
allenfalls vereinzelt. Fast alle Bauvorhaben passierten das beschließende
Gremium des Gemeinderates ohne Anstände. „Grünes Licht“ wurde gegeben für die
Planungen im Gewann Flickenäcker, Uhlandstraße 9, Herrenbuckel 2, Am
Nachtwaidgraben 20, 22, 24, 26, 28 und 50, Herrmann-Hesse-Straße 16 und
Albert-Schweitzer-Straße 1. Bei vier Bauvorhaben musste das Einvernehmen versagt
werden, weil sie dem geforderten Einfügungsgebot nicht entsprachen. Mit einer
Ablehnung der Baurechtsbehörde müssten die Bauherren der Vorhaben
Herrmann-Hesse-Straße 14, Carl-Bosch-Str. 1, Hockenheimer Straße 44 und Neugasse
35 rechnen.
Jugendliche helfen mit
Durchaus als positives Beispiel angesehen werden darf das Engagement der
Jugendlichen der Kinder- und Jugendbegegnungsstätte Cosmos im Franz-Riegler-Haus.
Sie wollen künftig in regelmäßigen Abständen das dortige Umfeld von Müll und
Unrat sauber halten und auch den Kehrdienst übernehmen.
Rathaus erhält neue Telefonanlage
Über eine Verwaltungsentscheidung informierte zum Abschluss des öffentlichen
Sitzungsteils Bürgermeister-Stellvertreterin Sabine Petzold. Die vor elf
Jahren angeschaffte und mittlerweile technisch überalterte Telefonanlage des
Rathausgebäudes wird demnächst durch ein neues digitales System der Firma
Siemens ersetzt. Die Anschaffung erfolgt auf Mietbasis.
Ein vergleichbares digitales System, bei dem keine Telefonanlage im Rathaus
selbst vorgehalten werden muss (sg. Voice-over-IP) wäre erheblich teuerer
gekommen. Fotos: Gemeinde |