Gemeinderat
Gemeinderatssitzung am 15. Januar 2001
Haushalt für das Jahr 2001 verabschiedet
Haushaltsausgleich ohne Kreditaufnahme gesichert/Hohe Rücklagenentnahme
vorgesehen
Wichtigstes Thema der ersten
Gemeinderatssitzung im neuen Jahrtausend war die Verabschiedung des Haushaltes
für das Jahr 2001. Der noch in der Dezembersitzung intensiv vorberatene Entwurf
war zwischenzeitlich zur Einsichtnahme offen gelegen. Nachdem weder Einwände
aus der Bürgerschaft erhoben, noch Änderungswünsche aus dem Gemeinderat
vorgebracht wurden, war die einstimmige Verabschiedung des Gemeindehaushaltes
nur noch eine Formsache.
SPD-Sprecher Karl Bickle und F.D.P.-Gemeinderat Peter Schell kritisierten
dennoch die Art und Weise des Zustandekommens einer zusätzlichen, ursprünglich
nicht eingeplanten Rücklagenentnahme von einer halben Million Mark für den
Umbau des Feuerwehrgerätehauses. Dadurch sei der irreführende Eindruck
entstanden, dass sich die antragstellende FWV allein um die Interessen der
Feuerwehr bemühe und man im Haushalt beliebige Summen einfach hin und her
schieben könne.
Für die FWV erklärte Sprecher Friedrich Feth, dass mit dem Fraktionsantrag
lediglich die schon in der mittelfristigen Finanzplanung des Haushaltes 2000
eingesetzten Beträge für den Umbau und die Sanierung des
Feuerwehrgerätehauses übernommen und nicht in das Jahr 2002 verschoben wurden.
Zu Beginn der Sitzung hatte Bürgermeister
Walter Klein noch einmal das Zahlenwerk vorgestellt, das in einen
Verwaltungshaushalt von 19,317 Mio. Mark und einen Vermögenshaushalt von 4,783
Mio. Mark gegliedert ist. Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet dies beim
Verwaltungshaushalt einen Anstieg um etwas mehr als eine Mio. Mark. Der
Vermögenshaushalt dagegen verringerte sich um 5,184 Mio. Mark. Stark
geschrumpft ist die Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt.
Nach dem Planansatz verringert sich diese gegenüber dem Vorjahr um 431.500 Mark
auf jetzt 96.500 Mark. Außerdem müssen zur Finanzierung des Gemeindehaushaltes
2,832 Mio. Mark aus der Rücklage entnommen werden. Auf eine Kreditaufnahme kann
dagegen verzichtet werden.
Der Erfolgsplan beim Eigenbetrieb
Wasserversorgung sieht Erträge und Aufwendungen von jeweils 742.000 Mark vor.
Es ist ein Jahresgewinn von 5.000 Mark eingeplant, der zum Abbau der vorhandenen
Verlustvorträge verwendet werden soll. Der Vermögensplan umfasst Einnahmen und
Ausgaben von jeweils 674.000 Mark. Die Neuverschuldung ist auf 254.000 Mark
veranschlagt.
Bei der Abwasserbeseitigung weist der
Erfolgsplan Erträge und Aufwendungen von 1,823 Mio. Mark aus. Eingeplant ist
ein Jahresgewinn von 29.500 Mark, der auch hier zur Verlustreduzierung
eingesetzt werden soll. Im Vermögensplan sind Einnahmen und Ausgaben von 1,888
Mio. Mark vorgesehen. Die Investitionen erfordern eine Kreditaufnahme von
899.000 Mark.
Zur Bürgerinformation wird die Verwaltung ein
Faltblatt mit den wesentlichsten Daten des Haushaltes 2001 an alle
Gemeindehaushalte ausgeben.
Plangebiet "Mühlweg" wird
erweitert
Um den Ortsrand abzurunden und das
beeinträchtigte Ortsbild in diesem Bereich zu verschönern, schlug der
Bürgermeister dem Gemeinderat vor, aus städtebaulicher Sicht das brach
liegende Gelände der früheren Tankstelle am Kraichbach in den Bebauungsplan
"Mühlweg" mit einzubeziehen und dort eine Neubebauung zuzulassen. Das
Plangebiet soll auch im Westen etwas abgerundet werden. Schließlich sollen bei
dieser Gelegenheit die Bebauungsplaninhalte auf eventuellen Änderungsbedarf
überprüft werden.
Bei einer Enthaltung entsprach das Ratsgremium
dem Verwaltungsvorschlag. Die Bürger der Gemeinde haben Gelegenheit, sich im
Rahmen einer zweiwöchigen Planoffenlage zu den Planungsinhalten und -zielen zu
äußern.
Bebauungspläne der Großen Kreisstadt
Hockenheim
Die Große Kreisstadt Hockenheim will den
Bebauungsplan über das Industriegebiet Talhaus der Gewanne "Viehtrieb,
Bürgerstücker und Taläcker" ändern bzw. einen ersten Teilbebauungsplan
aufstellen. Ziel und Zweck ist es, dem SÜBA-Baumarkt zusätzliche Freiflächen
zur Weiterentwicklung zu bieten, die u.a. der Anlage weiterer Stellflächen
dienen sollen.
Desweiteren wurde ein vereinfachtes Verfahren
zur Ergänzung des Bebauungsplanes "Mörscher Weg" eingeleitet. Mit
diesem Bebauungsplan sollen die rechtlichen Grundlagen für die Einrichtung
einer Rettungswache geschaffen werden.
Die planerischen Belange der Gemeinde Reilingen
sah der Gemeinderat nicht berührt.
Nichtöffentlich entschieden
In der zurückliegenden nichtöffentlichen
Sitzung am 11. Dezember 2000 wurde die Verpachtung eines Grundstückes
entschieden. Das Gremium erhielt Informationen über die Ergebnisse der letzten
Verkehrstagfahrt. Schließlich einigte sich der Rat noch über die Verteilung
der Spendengelder an Bedürftige.
Anfragen
Im Verlauf der Frageviertelstunde regte ein
Sitzungsbesucher an, die Fahrzeuge des Bauhofes mit Funk oder Handy
auszustatten, um deren ständige Erreichbarkeit zu sichern und im Notfall (wie
erst dieser Tage bei einem Unfall) Hilfe rufen zu können.
Aufmerksam gemacht wurde zudem auf eine noch fehlende Wegweisung zu den
Fritz-Mannherz-Hallen bei der nördlichen Ortseinfahrt.
Aus dem Gemeinderat galt ein Hinweis dem Online-Angebot der Gemeindeverwaltung,
dem Planungsstand "Fröschau/Wörsch" und der Streu- und Räumpflicht
der Gemeinde. Vorgeschlagen wurde schließlich, für Senioren Computerkurse
anzubieten.
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