Gemeinderat
Gemeinderatssitzung am 09. Juli 2001
Jahresrechnung
2000 im Gemeinderat vorgestellt
Höhere
Einnahmen / Ausgaben deutlich reduziert
Weitaus besser als zunächst
eingeplant stellt sich im Rückblick die Jahresrechnung 2000 für die Gemeinde
Reilingen dar. Hatte der Haushaltsplan noch eine Zuführungsrate vom
Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt von 528 000 Mark vorgesehen, betrugt
diese letztendlich über 2,3 Millionen Mark. Und da sich auch die Rücklagenentnahme
von den geplanten 1,608 Millionen Mark auf gerade mal 5247,85 Mark reduzierte,
herrschte am Ratstisch im Bürgersaal des Rathauses am Montagabend Zufriedenheit
bei allen Fraktionen.
In seinem
Rechenschaftsbericht für das vergangene Jahr stellte Bürgermeister Walter
Klein fest, dass dieses gute Ergebnis auf mehrere Ursachen zurückzuführen sei.
So wurden nicht nur Mehreinnahmen von 800 000 Mark erzielt, sondern zugleich
auch mit rund 600.000 Mark erhebliche Mittel eingespart. Positiv bewertete das
Gemeindeoberhaupt die Mehreinnahmen von 48.000 Mark bei der Gewerbesteuer,
78.000 Mark bei den Gebühreneinnahmen sowie die 173.000 Mark aus Mieten und
Pachten. Außerdem lag der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer um 243.000
Mark höher als erwartet, die Schlüsselzuweisungen vom Land lagen 224.000 Mark
über dem Planungsansatz.
Als die wichtigsten
Einsparungen nannte Klein die Reduzierung der Kosten bei der Grundstücks- und
Gebäudeunterhaltung um 338.000 Mark, 146.000 Mark bei der
Gebäudebewirtschaftung und immerhin 30 000 Mark bei den Personalkosten der
Gemeindeverwaltung. Dieses überaus erfreuliche Wirtschaftsergebnis des
Verwaltungshaushaltes war die Hauptursache dafür, dass die geplante
Rücklagenentnahme so gering ausfiel. Die Allgemeine Rücklage als „Sparbuch"
der Gemeinde Reilingen lag zum Jahresende 2000 mit rund 5,02 Millionen Mark weit
über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindeststand von 330.000 Mark.
Die Zuführungsrate an den
Vermögenshaushalt ist das Stimmungsbarometer der Gemeindefinanzen. In sofern
stellt sich die Finanzielle Situation in Reilingen als äußerst solide dar,
bewertete Walter Klein die vorgelegte Jahresrechnung.
Gleichzeitig wies er aber
auch darauf hin, dass sich die beiden guten Rechnungsergebnisse der Jahre 1999
und 2000 in den kommenden Jahren in geringeren Finanzzuweisungen und höheren
Umlagezahlungen auswirken würden. Außerdem müsse man auch in der
Spargelgemeinde durch die anstehende Steuerreform und das Steuersenkungsgesetz
mit Steuerausfällen rechnen.
Das gute Rechnungsergebnis
2000 darf daher nicht darüber hinwegtäuschen, dass der finanzielle Gürtel in
den kommenden Jahren wieder etwas enger geschnallt werden muss. Lediglich die
vorhandene Rücklage würde die bevorstehende Durststrecke etwas erleichtern. So
dürfe man zufrieden sein, dass in den letzten Jahren Investitionen von über
zehn Millionen Mark getätigt werden konnten. So hätten die Schulhaussanierung
und -erweiterung sowie die Fortführung der Ortskernsanierung ebenso zu Stärkung
der heimischen Bauwirtschaft beigetragen wie die Verkehrsberuhigung der Ortsstraßen,
der Umbau der Hauptstraße oder der Erwerb von Grundstücken und
Seniorenwohnungen: Dass solch große Investitionen auch eine Verbesserung der
Infrastruktur in Reilingen nach sich ziehen, verstehe sich von selbst, machte
das Gemeindeoberhaupt deutlich.
Mit einer recht
beruhigenden Finanzreserve könnten nun auch die weiteren großen Investitionen
der kommenden Jahre teilweise bezahlt werden. Klein machte in diesem
Zusammenhang aber auch deutlich, dass für den Umbau des Feuerwehrhauses; die
weitere Ortskernsanierung, den Umbau des E-Gebäudes der Schillerschule sowie für
den Bau eines neuere Sportgeländes aber auch Kredite aufgenommen werden müssen.
Dies würde letztendlich eine weitere Verschuldung der Gemeinde bedeuten. Diese
lag einschließlich der beiden Eigenbetriebe Wasserversorgung und
Abwasserbeseitigung sowie der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft bei knapp 12,1
Million Mark. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag damit bei 1743,84 Mark und damit über
dem Landesdurchschnitt von 1397 Mark.
Berücksichtigt man aber,
dass kommunale Wohnungsbaugesellschaften in den Statistiken der Städte und
Gemeinden nicht aufgenommen sind, reduziert sich die Reilinger
Pro-Kopf-Verschuldung auf 1015,84. Und betrachtet man den Schuldenstand für den
Gemeindehaushalt ohne Eigenbetriebe, würde der Betrag bei 19,03 Mark je
Einwohner liegen. Bürgermeister Klein: „Da die Schulden im letzten Jahr um
fast 338.000 Mark. abgebaut werden konnten, liegen sie jetzt auf einem
vertretbaren Niveau.
Jahresabschlusses
2000 KWG festgestellt
Da die KWG im alleinigen
Eigentum der Gemeinde Reilingen ist, musste der Gemeinderat dem bereits vom
Aufsichtsrat genehmigten Jahresabschluss noch zustimmen.
Als erfreulich wertete Bürgermeister
Klein, dass erstmals seit Jahren das Wirtschaftsjahr mit einem Jahresgewinn
abgeschlossen wurde. Der Jahresgewinn von rund 107.000 Mark reduziert somit die
Verlustvorträge aus den Vorjahren auf etwas mehr als 474.000 Mark. Die
Bilanzsumme der KWG wurde Ende 2000 mit knapp 9,2 Millionen Mark festgestellt.
Sie lag damit rund eine Million Mark über dem Vorjahresergebnis.
Ein Blick in die vorgelegte
Bilanz zeigt, dass die KWG ohne Eigenkapital ausgestattet derzeit Schulden von
mehr als neun Millionen Mark hat. „Denen stehen aber Sachanlagen von 4,6
Millionen und ein Umlaufvermögen von 3,9 Millionen Mark gegenüber",
betonte Bürgermeister Klein auch als Aufsichtsratsvorsitzender der Kommunalen
Wohnungsbaugesellschaft. Zugleich wies er darauf hin, dass das positive Ergebnis
auf die der KWG übertragenen Erschließungsarbeiten von Neubaugebieten
zurückzuführen sei.
Da alle Fraktionen
entsprechend ihrer Sitzverteilung im Gemeinderat auch im Aufsichtsrat der KWG
vertreten sind, stimmte auch das Ratsgremium mehrheitlich zu. Damit wurden nicht
nur die Zahlen zustimmend zur Kenntnis genommen, sondern auch Geschäftsführung
und Aufsichtsrat, für das Geschäftsjahr 2000 entlastet.
Bebauungsplan
„Mühlweg“, 1. Änderung/Erweiterung vor Satzungsbeschluss
Der Gemeinderat hatte den
Bebauungsplanentwurf „Mühlweg“, 1. Änderung und Erweiterung, am 09. April
2001 gebilligt und beschlossen eine Planoffenlage mit gleichzeitiger Beteiligung
der Träger öffentlicher Belange durchzuführen. Die Offenlage wurde
zwischenzeitlich durchgeführt.
Die Stellungnahmen aus der
Beteiligung der Träger öffentlicher Belange wurden in den Bebauungsplanentwurf
eingearbeitet. Da die beschlossenen Änderungen keine Durchführung einer
erneuten Planoffenlage verlangen, kann ein Satzungsbeschluss in einer nächsten
Sitzung des Gemeinderates erfolgen.
Gebäudereinigung
Schiller-Schule und Fritz-Mannherz-Hallen vergeben
Abschließend wurden die
Reinigungsarbeiten für Friedrich-von-Schiller-Schule und die Fritz- Mannherz‑Hallen
vom Gemeinderat einstimmig privatisiert und für knapp 215.000 Mark an ein
Stuttgarter Dienstleistungsunternehmen vergeben. Die bisherigen
Reinigungskräfte bleiben bei der Gemeinde Reilingen angestellt und werden
zukünftig für die Sauberkeit im Rathaus zuständig sein.
Bekanntgabe
nichtöffentlich gefasster Beschlüsse
Bürgermeister Walter Klein
gab die in der letzten nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung am 11. Juni 2001
gefassten Beschlüsse bekannt. Damals stimmte der Gemeinderat städtebaulichen
Verträgen im Sanierungsgebiet zu. Weitere Themen waren Personalangelegenheiten
und die Beschaffung von Hardware für das Rathaus.
Frageviertelstunde
Eine gute Resonanz hatte
das Angebot einer Frageviertelstunde, die obligatorisch immer zum Ende des öffentlichen
Sitzungsteils ansteht. Anfragen aus dem Publikum galten der Pflege des
Spielplatzes im Viehtrieb sowie Verkehrsproblemen bei Großveranstaltungen im
Bereich Hauptstraße / Viehtrieb / Bürgermeister-Kief-Straße und der
Wilhelmstraße. Bürgermeister Klein bestätigte außerdem, dass derzeit keine
Pläne für eine Erhöhung der Hundesteuer bestehen.
Eine Nachfrage galt auch
dem historischen Brunnen in der oberen Hauptstraße. Da der Brunnen teilweise
auf Privatgelände liegt, beabsichtigt die Gemeinde, dieses Teilstück vor der
Restaurierung erwerben.
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