Gemeinderat
Gemeinderatssitzung am
13. Mai 2002
Positives
Jahresergebnis für den Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung
Mit
einer erfreulichen Information überraschte Bürgermeister Walter Klein den
Gemeinderat. Beim kommunalen Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung wurde das
vergangene Jahr mit einem Jahresgewinn abgeschlossen. Bei der Aufstellung des
Wirtschaftsplanes 2001 war zwar schon mit einem positiven Ergebnis gerechnet
worden, dass sich der Jahresgewinn aber mit 97.096 Mark um fast 68.000 Mark höher
bilanzieren lassen würde, war jedoch nicht erwartet worden. Als Gründe für
die gute Entwicklung nannte der Bürgermeister eine geringere Kostenumlage für
die Kläranlage in Hockenheim, und geringere Zinsaufwendungen. Außerdem mussten
für die Unterhaltung des Kanalnetzes 30.000 DM weniger ausgegeben werden als
ursprünglich geplant.
Bürgermeister
Klein stellte bei der Vorstellung des Jahresabschlusses fest, dass die
Kreditbelastung des Eigenbetriebes auch im vergangenen Jahr weiter abgebaut
worden sei. So hätten sich die Fremdkredite auf etwas mehr als 5,5 Mio. Mark
reduziert. Außerdem würde der Jahresgewinn 2001 den Verlustvortrag aus
Vorjahren kräftig zurückführen. Dieser liege jetzt bei knapp 130.000 Mark.
Bei einer erhofften ähnlichen Entwicklung der Geschäftstätigkeit im Jahre
2002 bestehe die berechtigte Hoffnung, dass die vorhandenen Verlustvorträge
weiter reduziert werden können.
Eine
Rückführung der seit 1998 unveränderten Abwassergebühren von derzeit 3,50
Mark je Kubikmeter könne erst dann in Betracht kommen, wenn es die auf einen fünfjährigen
Zeitraum zu veranschlagende Gebührenkalkulation zulasse und sämtliche
Verlustvorträge abgebaut sind.
Auf
Nachfrage aus dem Gemeinderat gab der Bürgermeister schließlich noch ergänzende
Informationen zum Gemeindeanteil an den laufenden Kosten der Abwasserbeseitigung
in der Kläranlage Hockenheim. Sie orientiert sich an der Schmutzwasserfracht
bei Trockenwetter. Nach den regelmäßig durchgeführten Messungen liege der
Jahresdurchschnitt zwischen 18 und 21,8 Prozent. Im Jahr 2000 seien 352.250 cbm
und 2001 453.056 cbm erfasst worden. Eine endgültige Abrechnung der Stadt
Hockenheim stehe jedoch noch aus.
Die
Sprecher aller Fraktionen reagierten erfreut auf das positive Jahresergebnis und
stabile Abwassergebühren in Euro-teuren Zeiten. Die Strategie einer maßvollen
Abwassergebühr würde sich jetzt auszahlen.
Die
Zufriedenheit spiegelte sich schließlich auch im Abstimmungsverhalten wieder.
Bei lediglich einer Stimmenthaltung wurde vom Gemeinderat der Jahresabschluss für
den Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung mit einer Bilanzsumme von 16,470 Mio. Mark
festgestellt, drei Planüberschreitungen zugestimmt und die Betriebsleitung für
das Wirtschaftsjahr 2001 entlastet.
Auch
Eigenbetrieb Wasserversorgung schreibt schwarze Zahlen
Der
Jahresgewinn von 46.440 Mark bei der Wasserversorgung lag nicht nur weit über
dem Planansatz von 5.000 Mark, sondern sorgte zugleich auch dafür, dass für
diesen Eigenbetrieb sämtliche Verlustvorträge aus den Vorjahren nicht nur
verrechnet werden konnten. Es entstand sogar noch ein Gewinnvortrag von über
9.000 Mark, der ins neue Jahr 2002 vorgetragen werden kann. Der geringere
Aufwand für den Wasserzweckverband, Mehreinnahmen, geringere Abschreibungen und
ein reduzierter Zinsaufwand seien vorwiegend die Gründe für das gute
Jahresergebnis, erläuterte der Bürgermeister.
Das
bilanzierte Ergebnis hinterließ bei den Gemeinderatsfraktionen einen insgesamt
positiven Eindruck. Erkennbar war das Interesse an einem möglichst stabilen
Wasserpreis, der seit 01. Januar 2001 von 1,80 Mark auf 1,70 Mark je cbm zurückgeführt
werden konnte. Angesprochen wurde der im Vergleich zu den Vorjahren relativ hohe
Wasserverlust von rund 22.000 cbm. Die Verwaltung werde entsprechende
Nachforschungen noch anstellen, wenngleich die Verlustquote der Gemeinde mit
5,67 % noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 12 bis 13 % liege, erläuterte
der Bürgermeister.
Da
längerfristige Jahresgewinne für Eigenbetriebe nach dem Kommunalabgabengesetz
unzulässig sind und neben einer Belastung der Bürger auch zu einer
Steuerpflicht im Rahmen der Körperschaftssteuer und des Solidaritätszuschlags
führen, wird sich der Gemeinderat mit Ablauf dieses Kalenderjahres mit einer
neuen Gebührenkalkulation befassen müssen.
Ohne
Gegenstimme wurde schließlich vom Gemeinderat der Jahresabschluss für den
Eigenbetrieb Wasserversorgung mit einer Bilanzsumme von 2,149 Mio. Mark
festgestellt. Seine Zustimmung gab der Gemeinderat auch vier notwendigen Planüberschreitungen.
Einstimmig
fiel auch die Entscheidung, ein Inneres Darlehen mit einem Restbetrag von 8.180
Euro an den Gemeindehaushalt zurückzuzahlen und das Stammkapital des
Eigenbetriebes um 40.822 Euro auf jetzt 230.000 Euro zum 01. Januar 2003
aufzustocken. Dadurch wird die steuerrechtlich geforderte
Eigenkapitalausstattung von mindestens 30 % erreicht.
Mitteilungen
des Bürgermeisters
Weniger
erfreulich waren die Informationen von Bürgermeister Klein zum Ende der
Sitzung. Der seit Jahren ausstehende Bau eines Verkehrskreisels am
Kreuzungsbereich L 546/599 am Sportplatz ist auch im Jahr 2002 nicht im
Landeshaushalt berücksichtigt und soll jetzt für das Jahr 2003 vorgemerkt
sein.
Ebenfalls
einen ablehnenden Bescheid gab es aus Stuttgart. Unberücksichtigt geblieben ist
ein Antrag zur Aufnahme in das Landessanierungsprogramm für ein neues
Sanierungsgebiet. Auch hier wurde auf die kommenden Jahre vertröstet.
Und
die Kabel Baden-Württemberg teilte schließlich der Gemeinde mit, dass es die
derzeitige strategische Ausrichtung dieses Unternehmens nicht zulasse, im
Baugebiet Holzrott, 4. Abschnitt Breitbandkabel zu verlegen. „Hier ist das
letzte Wort noch nicht gesprochen“, meinte der Bürgermeister und versicherte
zugleich, die Geschäftsleitung in Karlsruhe einzuschalten.
Anfragen
aus dem Gemeinderat
Aus
dem Gemeinderat gab es auch bei diesem Sitzungstermin wieder zahlreiche
Anfragen, die von der Verwaltung zu beantworten waren. Angesprochen wurde die
unbefriedigende Entsorgung von Glascontainern, eine notwendig erscheinende
Verbesserung der Zufahrt zum Häckselplatz, Straßen- und Gehwegschäden, bis
hin zur Ausgabe von Bekämpfungsmittel für Hausschnaken.
Bereits
gegen 20.15 konnte der Bürgermeister die Tagesordnung des öffentlichen
Sitzungsteils beenden.
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