Gemeinderat
Gemeinderatssitzung am 29. Juli 2002
Wegen
der Urlaubszeit hatten sich die Reihen des Gemeinderates bei seiner letzten
Zusammenkunft vor der Sommerpause schon etwas gelichtet. Lediglich 12 von 18
Gemeinderäten waren anwesend, damit immer noch in einer ausreichenden Zahl, um
beschlussfähig zu sein. Auch die Besucherresonanz hielt sich mit einem halben
Dutzend interessierter Bürger/innen in bescheidenen Grenzen. Nach rund 40
Minuten hatten die Ratsvertreter acht Tagesordnungspunkte zügig abgehandelt.
Grundschulsanierung
in Auftrag gegeben/Baubeginn am 09. September
Rund
1,163 Mio. Euro soll eine Komplettsanierung des Grundschulgebäudes der
Schillerschule kosten, die der Gemeinderat mit seiner Entscheidung am 18. März
2002 auf den Weg gebracht hat. Zwischenzeitlich ist die Baugenehmigung erteilt
und die ersten sieben Gewerke sind öffentlich ausgeschrieben worden.
In
seiner letzten Zusammenkunft vor der Sommerpause am 29. Juli konnte der
Gemeinderat bereits Bauaufträge in einer Größenordnung von rund 420.000 Euro
erteilen und damit die Voraussetzungen für einen Baubeginn am 02. September
2002 schaffen.
Die
Abriss-, Erd-, Beton-, Stahlbeton-, Maurer- und Entwässerungsarbeiten, sowie
die Demontage und Entsorgung asbesthaltiger Wandverkleidungen übernimmt ein
Mannheimer Unternehmen für eine Auftragssumme von rund 170.000 Euro.
Das
Gewerk 2 wurde einer Firma in Salach als preisgünstigstem Bieter zugesprochen.
Es handelt sich dabei um Zimmer- und Holzbauarbeiten, die mit rund 69.000 Euro
kalkuliert sind.
Die
Gerüstbauarbeiten übernimmt ein Mannheimer Unternehmen für rund 9.200 Euro.
Das wirtschaftlichste Angebot bei den elektrotechnischen Anlagen hat ein
Reilinger Fachbetrieb abgegeben. Es führt den Auftrag für rund 71.000 Euro
aus.
Die
Heizung und Brauchwassererwärmungsanlage kostet die Gemeinde rund 48.000 Euro.
Sie wird von einem Unternehmen aus Haßmersheim installiert.
Aus
Stutensee kommt die Installationsfirma, von der die Gas-, Wasser- und
Abwasserleitungen verlegt werden. Kostenpunkt rund 51.600 Euro.
Der
Blitzschutz des Grundschulgebäudes ist mit 1.740 Euro veranschlagt. Der
wirtschaftlichste, mit dem Auftrag betraute Bieter, kommt aus Offenburg.
Die
strikt an der Verdingungsordnung für Bauleistungen orientierte Vergabe der
Gewerke verlief problemlos. Die Entscheidungen wurden sämtlich einstimmig
getroffen.
Kommunale
Wohnungsbaugesellschaft erschließt Baugebiet „Holzrott IV“
Der
Gemeinderat hat entschieden, auch die Erschließung des neuen Wohnbaugebietes
„Reilinger Holzrott“, 4. Abschnitt der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft
Reilingen mbH zu übertragen. Bei lediglich einer Gegenstimme wurde dem
Abschluss eines entsprechenden Erschließungsvertrages zugestimmt. Darin
verpflichtet sich die KWG Reilingen mbH, Verkehrs- und Grünanlagen, Spielplätze,
Immissionsschutzanlagen, Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsanlagen etc.
in eigenem Namen und auf eigene Rechnung herzustellen. Die Ingenieurleistungen für
die Bauwerke und Anlagen der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung erbringt
ein Ingenieurbüro aus Edingen-Neckarhausen, während die Herstellung der
Verkehrsanlagen in die Obhut eines Ingenieurbüros aus Wiesloch gegeben wurde.
Die
KWG garantiert als Erschließungsträger den betroffenen Grundstückseigentümern
einen schriftlich zu vereinbarenden Kostensatz von 57,64 Euro netto je
Quadratmeter zugeteilter Grundstücksfläche, zuzüglich gesetzlicher
Mehrwertsteuer (66,86 Euro brutto).
Zusätzlich
werden von der Gemeinde die satzungsmäßigen Wasser- und Abwasserbeiträge
erhoben, die dann als Kostenbeteiligung der KWG weitergeleitet werden. Die
Verwaltung hat bereits angekündigt, mit den Eigentümern entsprechende Ablösungsvereinbarungen
zu treffen, um eine schnellere Abwicklung möglich zu machen.
Auf
die Grundstückseigentümer kommt somit eine Kostenbelastung von insgesamt 75,58
Euro (147,82 DM) je Quadratmeter Bauplatzfläche zu.
Neue
Ortsstraße „Am Rathaus“
Über
das frühere Gelände der Raiffeisen-Einkaufsgenossenschaft wird künftig eine
neue Ortsstraße verlaufen. Sie verbindet die Schulstraße mit der Hockenheimer
Straße und dient der weiteren Erschließung eines noch zu überplanenden
Ortskernbereichs. Um die Katasterunterlagen fortschreiben zu können, hat sich
der Gemeinderat schon frühzeitig auf eine Straßenbezeichnung verständigt (bei
einer Stimmenthaltung und einer Gegenstimme). Die derzeit im Bau befindliche
Ortsstraße heißt, insbesondere auch wegen ihrer räumlichen Nähe zum Rathaus,
„Am Rathaus“.
Alternativvorschläge
wie „Gartengässel“ oder „Am kleinen Feld“ (früherer Gewannname) fanden
nicht den notwendigen Zuspruch.
Mitteilungen
des Bürgermeisters
Mit
gleich zwei erfreulichen Informationen konnte der Bürgermeister aufwarten.
Zwischenzeitlich
habe die Straßenbauverwaltung die Bauplanung für einen Verkehrskreisel am
Sportplatz abgeschlossen und die Ausschreibung der Tiefbauarbeiten vorbereitet.
Damit seien die Voraussetzungen für einen zügigen Baubeginn geschaffen, sobald
das Land die notwendigen Gelder freigebe. Vielleicht klappt das ja noch in
diesem Jahr, meinte der Bürgermeister optimistisch.
Freuen
können sich auch die Reilinger Vereine. Kultur- und Sportgemeinschaft wie auch
Gemeinde teilen sich die Kosten von 12.000 Euro für den Ankauf einer Bühnenüberdachung.
Damit werden beispielsweise die Straßenfestdarbietungen künftig
witterungsunabhängig, hob der Bürgermeister die positiven Aspekte dieser
Entscheidung hervor.
Nichtöffentliche
Entscheidungen
In
der zurückliegenden nichtöffentlichen Sitzung am 08. Juli hat der Gemeinderat
dem Erschließungsvertrag für das Baugebiet „Holzrott“, 4. Abschnitt
vorberaten. Weiteres Thema war eine Grundstückssache, wie auch eine
Personalangelegenheit. Rund 19.000 Euro wird die nachträgliche Beschattung der
Klassenräume an der Nord-Ost-Seite der Schillerschule kosten, die jetzt
beauftragt worden ist.
Anfragen
der Sitzungsbesucher
Einer
Sitzungsbesucherin lagen diverse Verkehrsprobleme in der Speyerer Straße
(„Rennstrecke“) und Lußheimer Straße (Verkehrshindernisse durch parkende
PKW) am Herzen. Ein Anwohner der Wilhelmstraße zeigte Probleme mit
Grundwasserableitungen aus dem Baugebiet „Nachtwaid“ an und erkundigte sich
nach der Genehmigungssituation.
Bevor
Bürgermeister Walter Klein die relativ kurze Sitzung beschließen konnte,
hatten die Fraktionsvertreter von SPD (Dieter Rösch) und FWV (Friedrich Feth)
noch Gelegenheit, sich von einer „verbalen Entgleisung“ eines
Gemeinderatsmitgliedes der Bürgerliste in der zurückliegenden öffentlichen
Sitzung zu distanzieren.
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