Öffentliche Gemeinderatssitzung am
19.07.2004
Zum sechsten Male in Folge ein
überdurchschnittlich gutes Ergebnis
Zum Ausgleich des Vermögenshaushaltes
Allgemeine Rücklagen beansprucht/Planansatz bei den Gewerbesteuereinnahmen
verdoppelt
Rundum
zufriedene Gesichter am Ratstisch gab es bei der letzten Zusammenkunft des
Gemeinderates vor der Sommerpause, als die Zustimmung zur Jahresrechnung 2003
erteilt wurde. Vor
allem der erfreulichen Steigerung bei den Gewerbesteuereinnahmen ist es zu
verdanken, dass der Planansatz verdoppelt werden konnte. "Wir sehen wieder
einmal, dass die Gewerbesteuer eine sehr schwer einschätzbare Einnahmequelle
ist", meinte Bürgermeister Walter Klein und durfte sich freuen, dass statt
der angesetzten 580.000 Euro rund 1,1 Mio. Euro verbucht werden konnten. Sowohl
Bürgermeister wie auch Sprecher aller Fraktionen waren deshalb voll des Lobes
und der Anerkennung für die vielen kleinen und mittleren Gewerbebetriebe in der
Gemeinde.
Der
Bürgermeister beschränkte sich in seinen Ausführungen auf die wesentlichsten
Eckdaten. Er sprach von einem "zweigeteilten Ergebnis". Erfreulich sei
auf jeden Fall, dass man im Bereich des Verwaltungshaushaltes das sechste Jahr
in Folge ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis vorweisen könne. Allerdings
habe sich dieser positive Trend im Vermögenshaushalt nicht durchsetzen können.
Hier entwickelte sich das Ergebnis schlechter als eingeplant. Dabei machte Bürgermeister
Klein deutlich, dass dies mit wichtigen Zukunftsinvestitionen zusammen hänge, nämlich
mit Grundstücksankäufen, die zu Beginn des Haushaltsjahres noch nicht absehbar
waren, jedoch für die weitere Entwicklung der Gemeinde notwendig gewesen seien.
Den
Einnahmen des Verwaltungshaushaltes in Höhe von rund 10,9 Mio. Euro stehen
Ausgaben von 10,0 Mio. Euro gegenüber. Hieraus errechnet sich eine Zuführungsrate
an den Vermögenshaushalt von rund 885.000 Euro. Ursprünglich war lediglich von
16.000 Euro ausgegangen worden. Die deutlich verbesserte Zuführungsrate sei
sowohl durch Mehreinnahmen von rund 719.000 Euro als auch durch eine Reihe von
Einsparungen mit einem Volumen von rund 150.000 Euro möglich gewesen.
Nicht
unkritisch wies Bürgermeister Walter Klein auch darauf hin, dass die
Umlagezahlungen an Bund, Land und Landkreis deutlich angestiegen seien.
Insgesamt mussten im vergangenen Jahr rund 2,6 Mio. Euro und damit fast ein
Viertel aller Ausgaben des Verwaltungshaushaltes, davon allein 1,2 Mio. Euro an
den Rhein-Neckar-Kreis überwiesen werden. Aufgrund des guten Ergebnisses im
Jahr 2003 werden entsprechend die Umlagezahlungen für 2005 weiter erhöht
werden, die Finanzzuweisungen dagegen eher geringer ausfallen.
Mit
dem Überschuss des Verwaltungshaushaltes konnte ein Drittel der Investitionen
des Vermögenshaushaltes finanziert werden. Das Investitionsvolumen betrug rund
2,6 Mio. Euro. Als bedeutendste Vorhaben des vergangenen Jahres nannte der Bürgermeister
die abschließende Bereitstellung von Finanzierungsmitteln für den
Feuerwehrhausumbau, die Abrechnung des Hauptschulgebäudes, der Beginn der
Umbauarbeiten am Grundschulgebäude und die anteilige Finanzierung des
Schulhofumbaus, den Abschluss des ersten Teils der Reilinger Ortskernsanierung,
einige Straßen- bzw. Gehwegmaßnahmen, die Umstellung zahlreicher Straßenlampen
auf Energiesparbetrieb, aber auch die Neugestaltung der Friedhofswege und die
bereits genannten Grundstücksankäufe.
Zur Finanzierung dieser zahlreichen
Investitionen musste die Allgemeine Rücklage in Anspruch genommen werden. Es
wurden rund 1,1 Mio. Euro entnommen und damit die Ausgaben des Vermögenshaushaltes
zu rund 43 Prozent finanziert. Der „gemeindliche Sparstrumpf“ ist damit auf
etwa 787.000 Euro geschrumpft. Werden alle im Jahr 2004 geplanten Maßnahmen
realisiert, muss damit gerechnet werden, dass die Rücklage bis auf den
gesetzlich vorgeschriebenen Mindeststand vollständig abgebaut ist. Neue
Kreditaufnahmen waren wiederum nicht erforderlich. Dies gilt auch für die KWG
Reilingen mbH und den Eigenbetrieb Wasserversorgung. Lediglich im Eigenbetrieb
Abwasserbeseitigung war ein neues Darlehen in Anspruch zu nehmen.
"Unterm
Strich" bilanzierte Bürgermeister Klein, dass die Gemeinde derzeit unter
Einschluss aller Sonderrechnungen eine Gesamtverschuldung von 5,83 Mio. Euro
habe. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 833,80 Euro. Dem stünde
aber ein Gemeindevermögen von 57,1 Mio. Euro bzw. 8.166 Euro pro Einwohner
gegenüber.
Mit
Blick auf das laufende Haushaltsjahr stellte Bürgermeister Klein fest, dass ein
ursprünglich veranschlagtes Defizit von einer halben Mio. Euro deutlich
unterschritten werde. Den Einnahmeverbesserungen bei der Gewerbesteuer stünden
jedoch weitere Einnahmeeinbrüche bei den Landeszuweisungen gegenüber. Die
geplanten Investitionsmaßnahmen (Feuerwehrgerätehaus, Schulhoferneuerung)
seien jedoch vollständig finanziert und könnten ohne Einschränkung realisiert
werden.
Für
die bevorstehenden Haushaltplanberatungen des Jahres 2005 erwartet der Bürgermeister
weitere, deutliche Einnahmeausfälle und auch steigende Umlagezahlungen ,
insbesondere bei der Kreisumlage. „Zur Finanzierung notwendiger Investitionsmaßnahmen
werden dann erstmals seit Jahren wieder Kredite benötigt".
„Freuen
Sie sich daher gemeinsam mit der Verwaltung über einen nochmals guten
Jahresabschluss 2003, auch wenn wir alle wissen, dass diese guten Ergebnisse auf
lange Sicht nicht mehr erreichbar sind“, so der Bürgermeister in seinen
Schlussworten.
Über
einen absolut gesunden Kernhaushalt nebst Eigenbetrieben freute sich FWV-Sprecher
Friedrich Feth. Der im Verwaltungshaushalt erwirtschaftete Überschuss von
8,11 % liege nahe an seiner Wunschvorstellung von 10 %. Kennzeichnend für die
positive Entwicklung sei die mit 1,1 Mio. Euro höchste Gewerbesteuereinnahme
seit zehn Jahren und eine sparsame Mittelbewirtschaftung durch die Verwaltung.
Das positive Rechnungsergebnis will Feth zum Anlass nehmen, die im Haushalt 2004
vorgenommenen Kürzungen erneut zur Diskussion zu stellen und sich dafür
einzusetzen, im Jahr 2005 einen Teil der Gewerbesteuereinnahmen für eine
Ausbildungsförderung der Reilinger Unternehmen bereitzustellen.
Auch
SPD-Sprecher Karl Bickle zeigte die
positiven Seiten des Rechnungsergebnisses auf, störte sich aber an der hohen
Kreisumlage. Die Entwicklung im Vermögenshaushalt sei überwiegend auf den
unerwarteten Geländererwerb im Innerortsbereich zurückzuführen, der aber als
sinnvoll und gerechtfertigt angesehen werde. Zu bedenken gab Bickle die rückläufige
Tendenz bei den Rücklagen. Er hielt daher weitere Einsparungen für notwendig,
zumal „das Tafelsilber weitestgehend verkauft ist“.
Auch
CDU-Sprecher Klaus Benetti freute sich über die unerwarteten
Mehreinnahmen und bescheinigte eine vernünftige Ausgabenpolitik. Anerkannt
wurde, dass die negativen Signale von Bund und Land durch positive Ergebnisse
auf Gemeindeebene deutlich wettgemacht werden konnten. Die stets vorsichtige
Einschätzung der Situation solle man auch in Zukunft beibehalten. Positiv
aufgenommen wurde die Budgetierung von Schule und Feuerwehr, die schon im
dritten Jahr erfreuliche Ergebnisse zeige.
BLR-Gemeinderat
Karl Dagenbach
sprach von einer zu großen Diskrepanz zwischen Planansätzen und dem tatsächlichen
Ergebnis, wie auch die gebildeten Ausgabenreste aus Vorjahren als zu hoch
bezeichnet wurden. Weitere Anmerkungen galten der Kreisumlage, die sich mit der
Einführung von Hartz IV deutlich erhöhen soll und der Gemeindeverschuldung.
Gemeinderat
Peter Schell (FDP)
meinte als letzter Redner, dass ein Ausblick auf die künftige Finanzsituation
wenig rosig sei. Er appellierte an seine Ratskollegen/innen, bei den
Haushaltsplanungen 2005 die Notwendigkeit von Ausgaben „noch gewissenhafter
und sinnvoller zu überdenken“.
Sprecher
aller Fraktionen versäumten es nicht, der Verwaltung Dank für die transparente
Darstellung der Jahresrechnung auszusprechen.
Positiver
Jahresabschluss bei der Wasserversorgung
Positiv
war auch das Ergebnis des Eigenbetriebs Wasserversorgung, das hauptsächlich auf
die extrem heiße Witterung im vergangenen Sommer zurückzuführen war. Der
Eigenbetrieb Wasserversorgung schließt mit einem Jahresgewinn von rund 8.400
Euro. Damit können die vorhandenen Verlustvorträge aus Vorjahren teilweise
ausgeglichen werden. Darlehensaufnahmen waren nicht notwendig. Der seitherige
Wasserpreis bleibt weiterhin stabil. Die um die Ertragszuschüsse reduzierte
Bilanzsumme beträgt rund 851.000 Euro, woraus sich eine Eigenkapitalquote von
26,41 % ergibt.
Bei
einer anhaltenden Gewinnsituation wollen die Ratsfraktionen eine weitere
Absenkung des Wasserbezugspreises überdenken.
Deutlich
verbesserte Gewinnsituation auch bei der
Abwasserbeseitigung
Auch
die wirtschaftliche Situation des Eigenbetriebes Abwasserbeseitigung entwickelte
sich im Jahr 2003 besser als geplant. Hier konnte ein Jahresgewinn von rund
100.000 Euro erzielt werden. Erwartet worden war lediglich ein Plus von 8.000
Euro. Die deutliche Gewinnsteigerung führte der Bürgermeister auf die „gebührentechnisch“
gute Wetterlage des vergangenen Jahres mit den damit verbundenen Mehreinnahmen,
aber auch auf Einsparungen beim laufenden Betrieb zurück. So musste
beispielsweise eine deutlich geringere Betriebskostenumlage an die Stadt
Hockenheim für die gemeinsame Nutzung der Kläranlage bezahlt werden.
Zusammen
mit den Gewinnvorträgen aus früheren Jahren können damit rund 138.000 Euro in
das Jahr 2004 übertragen werden. Die um die Ertragszuschüsse reduzierte
Bilanzsumme beträgt rund 5,2 Mio. Euro, woraus sich eine Eigenkapitalquote von
2,64 % ergibt.
Die
Gemeinderatsfraktionen waren sich darüber einig, die Gebührenzahler an
Gewinnen partizipieren zu lassen und dies bei der künftigen
Abwasserpreisgestaltung zu berücksichtigen.
Der
Bürgermeister kündigte sowohl für die Abwasserbeseitigung als auch für die
Wasserversorgung rechtzeitig vor Beginn des Jahres 2005 eine neue Gebührenkalkulation
an. Dann werde sich auch zeigen, inwieweit sich die guten Jahresergebnisse auf
eventuelle Gebührenreduzierungen auswirken.
Kommunale
Wohnungsbaugesellschaft schreibt rote Zahlen
Bei
der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft (KWG) fiel der Jahresverlust mit rund
123.000 Euro zwar geringer aus als im Vorjahr, „aber immer noch zu hoch“.
Dazu erläuterte Bürgermeister Walter Klein, dass sich die Baugebietserschließung
Holzrott IV, bei der die KWG als Erschließungsträger eingesetzt war, erst im
laufenden Jahr 2004 auswirke. Damit würden dann voraussichtlich die vorhandenen
Verlustvorträge ausgeglichen und ein positives Ergebnis erzielt werden.
Den ausgewiesenen Jahresverlust wollte FWV-Sprecher Friedrich Feth durch
die AfA auf Immobilien in Höhe von 110.000 Euro relativiert sehen. Er machte
deutlich, dass es sich um einen steuerlichen Verlust, nicht aber um einen
Substanzverlust handele. Die Substanz der KWG sehe er mit dem neuen
Rechnungsergebnis eher als verbessert an.
Ebenfalls
von steuerlichen Verlusten sprach SPD-Gemeinderat Karl Bickle. Dieser Umstand
sei jedoch der Bevölkerung wenig bekannt, weshalb er Wert darauf lege, diese
Sichtweise der Einwohnerschaft noch eindringlicher zu vermitteln.
Wenig Aussagekraft wollte Klaus Benetti (CDU) dem Ergebnis der KWG
beimessen, solange die Erschließung des Neubaugebietes Holzrott, 4. Abschnitt
noch nicht vollständig abgerechnet ist.
Der Vertreter der Bürgerliste Karl Dagenbach wiederholte seinen
bisherigen Standpunkt zur Schuldenpolitik („KWG-Schulden sind
Gemeindeschulden“) und forderte erneut, die Geschäftstätigkeit der
Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft zu erweitern.
Neukonzeption
der Brandmeldeanlage für die Fritz-Mannherz-Hallen
In
Auftrag gegeben hat der Gemeinderat die Lieferung und Montage der
Brandmeldeanlage für die Fritz-Mannherz-Hallen und das Grundschulgebäude.
Unter insgesamt sechs Angeboten aus einer öffentlichen Ausschreibung war die
Firma NTA aus Mannheim als wirtschaftlichster Bieter ermittelt worden.
Dipl.-Ing.
Bernd Machauer vom Planungsbüro Schmitt & Partner aus Mauer konnte vorab
einige Detailfragen der Ratsmitglieder beantworten.
Die
Brandmeldeanlage der Fritz-Mannherz-Hallen war erst Anfang der 90er Jahre nach
der damaligen Brandkatastrophe eingebaut worden. Verständlich daher die
kritischen Nachfragen aus dem Gemeinderat. Die Brandmeldeanlage ist zwar heute
noch funktionsfähig, entspricht aber nicht mehr dem heutigen technischen Stand,
so die Argumentation von Fachingenieur Bernd Machauer. Die Wartungsfirma habe
deshalb formell Bedenken wegen der problematischen Ersatzteilbeschaffung
angemeldet. Bei einem unerwarteten Schadensereignis sei ein Totalausfall der
Anlage zu befürchten, der eine Hallennutzung auf Monate ausschließen könne.
Mit
einer modifizierten Anlagenkonzeption und deutlich günstigeren Wartungskosten
kann der seitherige Unterhaltungsaufwand halbiert werden. Bernd Machauer sprach
von einer jährlichen Einsparung von rund 3.400 Euro.
Der
Gemeinderat stimmte schließlich den außerplanmäßigen Ausgaben in Höhe von
knapp 44.000 Euro zu. Von einem optional ausgeschriebenen Contracting wollte man
wegen der deutlich höheren Belastungen keinen Gebrauch machen.
Metallbau-
und Schlosserarbeiten beauftragt
Bereits
das siebte Gewerk konnte der Gemeinderat für den Umbau, die Sanierung und
Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Auftrag geben. Die Metallbau- und
Schlosserarbeiten haben ein Volumen von rund 185.000 Euro. Als
wirtschaftlichster Bieter war im Rahmen einer öffentliche Ausschreibung die
Firma Frieß Fenster-Türen GmbH aus Heilbronn ermittelt worden. Mit dem
Auftragsvolumen wurde zwar der ursprünglich veranschlagte Kostenbetrag um rund
20.000 Euro überschritten. Architekt Ralf Bender konnte jedoch beruhigen. Der
Gesamtansatz für das Feuerwehrgebäude liegt immer noch innerhalb des
Kostenrahmens.
Vorbereitende
Untersuchungen für Erneuerungsmaßnahme „Ortskern Reilingen II“
Die
Erneuerungsmaßnahme „Ortskern Reilingen II“ wird von Bund und Land mit
einem Volumen von 1,3 Mio. Euro gefördert. Der Gemeinderat gab jetzt
vorbereitende Untersuchungen in Auftrag. In diesem Zusammenhang wird auch eine
Beteiligung der Behörden und der Öffentlichkeit erfolgen. Als vorläufige
Ziele und Zwecke wurden die Modernisierung und Instandsetzung erhaltenswerter
Bausubstanz, der Abbruch nicht erhaltenswerter Substanz, die Gestaltung des öffentlichen
Straßenraums, die Stabilisierung der Struktur des Ortskerns und die Stärkung
des örtlichen Handelns im Ortskern genannt.
Die
Verwaltung wird im Herbst über erste Zwischenergebnisse der Untersuchung
berichten und die weitere Vorgehensweise vorschlagen.
Der
betroffene Untersuchungsbereich kann einem Angrenzungsplan entnommen werden, der
bereits in der letzten Amtsblattausgabe veröffentlicht worden, der aber auch
beim Ortsbauamt einzusehen ist.
Straßennamen
im Baugebiet „Fröschau/Wörsch“ bestimmt
Innerhalb
des künftigen Neubaugebietes „Fröschau/Wörsch“, 1. Abschnitt sind neben
der Wörschgasse und dem Fröschauweg zwei weitere Erschließungsstraßen neu zu
benennen. Der Gemeinderat einigte sich auf die Straßenbezeichnungen
„Pappelweg“ und „Akazienweg“.
Keine
Hinderungsgründe bekannt
Mittlerweile
steht das Ergebnis der Wahlprüfung für die Gemeinderatswahl fest. Das
Kommunalrechtsamt des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis hat keine Anstände
festgestellt. Insoweit wurde das im Amtsblatt am 17. Juni veröffentlichte
amtliche Wahlergebnis bestätigt und der Gemeinderat in seiner seitherigen
Konstellation konnte nach den Bestimmungen der Gemeindeordnung formal
feststellen, dass für den neuen Gemeinderat keine Hinderungsgründe bestehen.
Die
Amtseinführung des neuen Gemeinderates kann damit am Montag, 06. September 2004
erfolgen.
Silberne
Ehrennadel des Gemeindetages an langjähriges Ratsmitglied Richard Eichhorn
verliehen
Zwei Jahrzehnte saß
Richard Eichhorn am Ratstisch seiner Heimatgemeinde, und die letzten fünf Jahre
war er auch zweiter Stellvertreter des Bürgermeisters. In Anerkennung seiner
langjährigen Verdienste erhielt er dafür die Ehrennadel in Silber des
Gemeindetages Baden-Württemberg.
Foto:
svs
Bürgermeister
Walter Klein hob in seiner Laudatio die besondere Bedeutung des Ehrenamtes
hervor und verdeutlichte, dass Solidarität und Gemeinsinn, Initiative und
Verantwortung für das Allgemeinwohl in unserer Gesellschaft unverzichtbar
seien. Man müsse sich davor hüten, betonte Walter Klein, nur die bezahlte
Arbeit als wertvolle Arbeit anzusehen. Ein Ehrenamt bedeute immer auch, dass
dies auf Kosten der persönlichen Freizeit gehe. Diese habe Richard Eichhorn in
den vergangenen zwei Jahrzehnten immer selbstlos geopfert, blickte Bürgermeister
Klein zurück und vergaß auch nicht zu erwähnen, dass Eichhorn seit fast vier
Jahrzehnten Vorstandsmitglied des evangelischen Kirchenchores sei und fast drei
Jahrzehnte der Freien Wählervereinigung angehöre.
In
einem kurzen Streifzug blickte Bürgermeister Klein auf die Gemeinderatsarbeit
in den vergangenen 20 Jahren zu sprechen, die Richard Eichhorn wesentlich
mitgeprägt habe.
Dankesworte
der Fraktion der Freien Wähler sprach Friedrich Feth aus. Richard Eichhorn sei
nie ein "Hinterbänkler" gewesen, er habe engagiert, besonnen, offen
und ehrlich seine Meinung vertreten. Zwar habe man künftig statt vier jetzt fünf
Gemeinderäte der FWV am Ratstisch, aber "fünf ohne Richard Eichhorn müssen
sich erst bewähren, wie vier mit Richard Eichhorn", meinte Feth.
Rückblickend
auf seine zwei Jahrzehnte andauernde Ratstätigkeit zog Richard Eichhorn eine
positive Bilanz. Gemeinsam sei in dieser Zeit viel für die Gemeinde erreicht
worden. Man habe im Rat zwar durchaus kontrovers miteinander diskutiert, aber
hinterher stets wieder freundschaftlich miteinander gesprochen.
Unter
dem Beifall des gesamten Ratsgremiums überreichte Bürgermeister Walter Klein
die silberne Ehrennadel des Gemeindetages Baden-Württemberg an Richard
Eichhorn. Ehefrau Liesel Eichhorn erhielt einen sommerbunten Blumenstrauß für
ihre stete Unterstützung und das aufgebrachte Verständnis für die
ehrenamtliche Tätigkeit ihres Ehemannes.
Fünf
Ratsmitglieder verabschiedet
Im
Verlauf der Gemeinderatssitzung wurden fünf Ratsmitglieder von Bürgermeister
Walter Klein verabschiedet. Auf eine erneute Kandidatur haben die Gemeinderäte
Rüdiger Büchner, Richard Eichhorn und Karl Dagenbach verzichtet. Die Gemeinderäte
Jens Kilian und Karlheinz Kuppinger hatten dagegen die für einen Verbleib im
Gemeinderat erforderliche Stimmenzahl nicht erreicht.
Dem
Bürgermeister war es ein besonderes Anliegen, den genannten Ratsmitgliedern für
die langjährige Tätigkeit zu Gunsten der örtlichen Gemeinschaft Dank und
Anerkennung auszusprechen. Dieser Dank schließe auch die Angehörigen mit ein,
die das Ehrenamt ihres Partners mit großer Geduld und Rücksichtnahme lange
Jahre mitgetragen haben. Der Bürgermeister bemerkte anerkennend: „Sie haben
sich um Ihre Mitbürger und um die Gemeinschaft in hohem Maße verdient gemacht.
Sie haben eine Leistung vollbracht, die man nicht in Euro und Cent ausdrücken
kann – und darauf können sie stolz sein“.
Foto:
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Mit
der Verdienstmedaille der Gemeinde in Gold zeichnete Bürgermeister Walter Klein
Richard Eichhorn (FWV) für 20jährige Ratstätigkeit aus. 15 Jahre im
Gemeinderat vertreten war Rüdiger Büchner (CDU), dem die Verdienstmedaille in
Silber nachgereicht wird, da sich Büchner derzeit in Urlaub befindet. Karl
Dagenbach und Karlheinz Kuppinger (BLR) wurde die Verdienstmedaille in Bronze
ausgehändigt. Sie gehörten der Bürgervertretung eine Amtsperiode von fünf
Jahren an.
Alle
ausscheidenden Ratsmitglieder wurden zudem mit einer Fotoaufnahme des
Gesamtgemeinderates, einem Buchpräsent und einem Blumenstrauß bedacht.
Anfragen
aus dem Gemeinderat
Zum
Abschluss des öffentlichen Sitzungsteils wurde den Sitzungsbesuchern wie auch
dem Gemeinderat die Möglichkeit geboten, Anfragen an die Verwaltung zu richten.
Sie galten den optimierten Nutzungsmöglichkeiten des neuen, digitalen
Kabelangebots, der Renovierung des Kindergarten St. Anna und dem Verkehrskreisel
am südlichen Ortsrand.
Nichtöffentlich
getroffene Entscheidungen
Bürgermeister
Klein berichtet über die wesentlichen, nichtöffentlich getroffenen
Entscheidungen des Gemeinderates. Am 28. Juni stand der Abschluss diverser
Ingenieurverträge (Brückenbauwerke und Ortskernsanierung) auf der
Tagesordnung. Zu entscheiden war ebenso über einen Ratenzahlungsantrag von
Gewerbesteuer. Nichtöffentlich beraten hat auch der Kultur-, Sozial-, Hallen-
und Sportausschuss. Thema war der Haftmitteleinsatz bei Handballspielen, die
Beanspruchung der Gymnastikräume und Tiefgarage der Fritz-Mannherz-Hallen sowie
der Wunsch der Flying Arrows nach einem neuen Übungsgelände. Der Technische
Ausschuss befasste sich am 01. Juli mit einigen privaten Bauvorhaben und
beauftragte die Feststellung des Renovierungsaufwandes für ein Wohnhaus der
Gemeinde.
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