Öffentliche Gemeinderatssitzung am
04.10.2004
Abwassergebühren
sinken ab Anfang 2005 um 14 Cent
Wasserpreis
unverändert
Mit
einer bürgerfreundlichen Entscheidung reagierte der Reilinger Gemeinderat bei
seiner öffentlichen Sitzung am Montagabend auf die von der Verwaltung
vorgelegte Kalkulation der Abwassergebühren für die beiden kommenden Jahre: Ab
dem 1. Januar 2005 müssen die Einwohner der Spargelgemeinde nur noch 1,65 Euro
je Kubikmeter verbrauchten Wassers zahlen. Das sind gleich 14 Cent weniger als
beim seit 1998 gültigen bisherigen Preis. Bürgermeister Walter Klein: "Für
einen Reilinger Haushalt mit einem durchschnittlichen Abwasseranfall von jährlich
rund 200 Kubikmeter bedeutet dies eine Gebührentlastung von etwa 28 Euro im
Jahr."
Dass diese
Entscheidung tatsächlich eine echte Kostenentlastung darstellt, wurde durch die
weitere einstimmige Entscheidung der Ratsmitglieder verdeutlicht, den seit 2001
auf 0,87 Euro je Kubikmeter reduzierten Wasserpreis bis Ende 2006 beizubehalten.
Außerdem wurde beschlossen, die bisherige Bagatellgrenze von 20 Kubikmeter bei
nachweislich nicht in die öffentlichen Abwasseranlagen eingeleiteten
Frischwassermengen abzuschaffen. Damit würde sich, so die Auffassung am
Ratstisch, der "halbillegale Brunnenbau" zur Gartenbewässerung zukünftig
nicht mehr rentieren.
Weitere
Arbeitsvergaben für das Feuerwehrgerätehaus
Recht
optimistisch war auch der Ausblick auf die Bauarbeiten zum Umbau, der Sanierung
und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses. Die Gesamtkosten liegen, so der
anwesende Architekt Harald Bender, derzeit unter dem Kostenansatz.
Vom
Gemeinderat in Auftrag zu geben waren die beschränkt
ausgeschriebenen Estricharbeiten,
nachdem eine öffentliche Ausschreibung zuvor erfolglos war.
Als wirtschaftlichster Bieter wurde die Firma Estrich-Hofmann
aus
St. Leon-Rot ermittelt. Das
Auftragsvolumen umfasst rund 24.000 Euro.
Beauftragt
hat der Gemeinderat auch Abbrucharbeiten.
Sie erfordern einen Kostenaufwand von rund 8.000 Euro. Die Ratsentscheidung fiel
zu Gunsten der Firma Grimmig
Abbruch- und Abfallverwertung GmbH, Heidelberg,
als wirtschaftlichstem Bieter eindeutig aus.
Mit
den Bodenbelagsarbeiten beauftragte der Gemeinderat die Firma Lothar Däsch, Bad
Orb, als wirtschaftlichsten Bieter. Die Ausschreibung ergab Kosten von rund
18.000 Euro.
An
der öffentlichen Ausschreibung der Trockenbauarbeiten hatten
sich sieben Unternehmen beteiligt. Wirtschaftlichster Anbieter war die Firma
Quick Trockenbau GmbH, Plauen. Das
Auftragsvolumen umfasst rund 49.000 Euro.
Energieaufwand
gesenkt
Der
Technische Ausschuss hatte 2002 entschieden, die EnBW Regional AG mit der
Erstellung eines jährlichen Energieberichtes zu beauftragen. Der Energiebericht
verzeichnet jeweils den jährlichen Verbrauch aller erfassten kommunalen Objekte
und Anlagen. Dabei wird unterschieden, ob die Energie für die Wärmeversorgung
oder für die Deckung des Bedarfs an Licht- und Kraftstrom benötigt wird. Zudem
ist der jährliche Wasserverbrauch erfasst. Energieverbrauchskennwerte der EnBW
lassen es zu, den Energieverbrauch kommunaler Anlagen miteinander zu
vergleichen.
Demnach
gingen 2003 die Kosten im Bauhof durch sparsamen und umweltbewusstem Umgang mit
Heizenergie um 24,8 Prozent zurück, bei der Schillerschule während der
Umbauphase im Grundschulgebäude sogar um 41,1 Prozent. Den noch "überdurchschnittlich
hohen" Energieaufwand beim Feuerwehrgerätehaus hofft Bürgermeister Walter
Klein nach den Umbauarbeiten ähnlich reduzieren zu können.
Rückläufig
auch der Licht- und Kraftstromverbrauch im Bauhof, der Friedhofskapelle (minus
27,5 Prozent) und in den Fritz-Mannherz-Hallen (minus 11,8 Prozent). Nahezu
unverändert blieben aber die Verbrauchswerte von Schiller-Schule, Rathaus und
Franz-Riegler-Haus. Beim Feuerwehrgerätehaus betrug der Verbrauchszuwachs satte
25,5 Prozent. Da auch der Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung leicht anstieg,
stellte das Gemeindeoberhaupt fest, dass der Energieverbrauch in öffentlichen
Anlagen und Einrichtungen weiter zu senken sei. "Die durchschnittlichen
Werte vergleichbarer Einrichtungen sind teilweise längst noch nicht
erreicht." Der spezifische Stromverbrauch je Einwohner lag in Reilingen
2003 bei 99 Kilowattstunden (2002: 96 Kilowattstunden) im Jahr.
Trotz
aller positiv stimmenden Informationen zeigten sich die Fraktionen mit "den
nackten Zahlen" des Berichts nicht so zufrieden. Nach der Durchsicht des
kompletten Energieberichts will man sich deshalb im Technischen Ausschuss bei
noch offenen Fragen mit diesem Thema weiter beschäftigen.
Gemeindewohnhaus Hauptstraße 25 wird saniert
Um
Kosten zu sparen, beschloss der Gemeinderat im weiteren Verlauf der Sitzung, das
Gemeindewohnhaus Hauptstraße 25 zu sanieren (rund 148.000 Euro). Für die
Einrichtung einer zusätzlichen Wohnung im Dachgeschoss (rund 60.000 Euro) soll
dagegen zunächst eine Wirtschaftlichkeitsrechnung erstellt werden. Grundsätzlich
sprachen sich die Gemeinderäte aber dafür aus, für das Sanierungsprojekt Fördermittel
im Rahmen der Ortskernsanierung zu beantragen.
Anbindung des Gewerbegebietes Rott an das Rad- und Fußwegenetz
Der Technische
Ausschuss hatte angeregt zu prüfen, ob und wie das Gewerbegebiet „Rott“ an
das bestehende Rad- und Fußwegenetz angebunden werden kann. Der Vorentwurf des
Ingenieurbüros für Bauwesen Michael Säubert sah vor, den Radweg entlang dem
Alten Rottweg um ca. 8 m zu verlängern. Nach einer Fahrradfurt über den Alten
Rottweg sollte dann der Radweg auf der Nordseite des Alten Rottwegs bis zur
Carl-Bosch-Straße weitergeführt werden.
Die
geschätzten Kosten von rund 40.000 Euro fanden keine Mehrheit. Jetzt soll während
den Haushaltsberatungen 2005 über die Notwendigkeit und Umsetzung entschieden
werden.
Gebietsabgrenzung Bebauungsplan „Alte Friedhof-/Schulstraße“ geändert
Der Gemeinderat
hatte 2001 beschlossen, für den Bereich „Alte Friedhof-/Schulstraße“ einen
Bebauungsplan aufzustellen. Der sich an dieses Gebiet anschließende
Bebauungsplan „Ortskern - Schulstraße“ sieht einen Durchgangsweg zum neuen
Baugebiet vor. Dieser Weg wurde bis auf ein kleines Teilstück vollständig
hergestellt. Sein endgültiger Ausbau soll erst im Rahmen der Verwirklichung des
Bebauungsplanes „Alte Friedhof-/Schulstraße“ erfolgen. Aus erschließungsbeitragsrechtlichen
Gründen wurde dieses Teilstück nun in das neue Bebauungsplangebiet integriert.
Planungen der
Nachbargemeinden zugestimmt
Gleich
vier Bebauungspläne hatten die Stadt Hockenheim und die Stadt Waghäusel
vorgelegt, um die Planungen benachbarter Gemeinden aufeinander
abzustimmen. Da die Belange der
Gemeinde Reilingen durch die Verfahren nicht berührt werden, nahm der
Gemeinderat die Bebauungspläne lediglich zu Kenntnis.
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