Öffentliche Gemeinderatssitzung am
08.11.2004
Grünes
Licht für Sanierungsgebiet „Ortskern II“
Mit
der bereits auf einer Bürgerversammlung vorgestellten Reilinger
Ortskernsanierung für die Bereiche "Ziegelgasse/Neugasse" und "Fröschau/Wörsch"
kann nun begonnen werden. Der Gemeinderat beschloss in seiner öffentlichen
Sitzung einstimmig die Satzung über die förmliche Festlegung des
Sanierungsgebietes und legte zugleich auch die verschiedenen Förderrichtlinien
fest.
Ehe
der Städteplaner Norbert Geissel dem Ratsgremium den Abschlussbericht der
vorbereitenden Untersuchungen vorstellte, übernahm die Bürgermeisterstellvertreterin
Sabine Petzold wegen der Befangenheit von Bürgermeister Walter Klein und dessen
ersten Stellvertreter Bernhard Krämer die Sitzungsleitung.
Norbert
Geissel erinnerte zunächst daran, dass mit Bescheid vom 20. September 2004 das
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg der Gemeinde Reilingen einen Zuschuss
in Höhe von 1,3 Millionen Euro für das Sanierungsprogramm "Ortskern
Reilingen II" bereitgestellt habe. Unter Berücksichtigung eines
Eigenanteils von rund 867 000 Euro, den die Gemeinde in den kommenden sechs
Jahren aufbringen müsse, belaufe sich der Förderrahmen auf 2,167 Millionen
Euro. Davon könnten rund 965 000 Euro zur Modernisierung und Instandsetzung
bestehender Bausubstanzen an sanierungswillige Reilinger ausbezahlt werden.
Weitere 865 000 Euro stünden für die Freilegung von Grundstücken, Entkernung
und Gestaltungsmaßnahmen im öffentlichen Raum zur Verfügung und 455 000 Euro
seien für den Erwerb von Grundstücken als Zwischenerwerb oder für öffentliche
Zwecke vorgesehen. Die dem Gemeinderat vorgelegte Kostengliederung beinhaltet
aber auch 155 000 Euro für die Durchführung der vorbereitenden Untersuchungen,
Bebauungspläne, Fachgutachten, die Vergütung für die Sanierungsdurchführung,
Honorare und Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem erhofft man sich in Reilingen
Einnahmen aus Mittelrückflüsse und Grundstückserlöse. Diese sind mit 273 000
Euro angesetzt.
Welcher
Förderbetrag letztendlich für die privaten Modernisierungs- und
Instandsetzungs- sowie Abbruchmaßnahmen ausbezahlt werden kann, wurde von dem
Städteplaner auch dargestellt. Nach Ermittlung der förderfähigen Aufwendungen
(höchstens 90 Prozent der voraussichtlichen Gesamtkosten) gibt es für diese
einen 30-prozentigen Zuschuss, der auf maximal 30 000 Euro begrenzt ist. Maximal
45 000 Euro gibt es jedoch bei Gebäuden von besonderer städtebaulicher,
geschichtlicher oder künstlerischer Bedeutung. Dies gelte, so Geissel, vor
allem für die Kulturdenkmale im Sinne des Denkmalschutzgesetzes oder sonstige
das Ortsbild prägende Gebäude. Bei vermieteten Wohngebäuden oder Wohnungen
sowie bei gewerblichen Nutzungen von Gebäuden und Räumen würden durch Gegenüberstellung
der Erträge vor und nach der Modernisierung die Erstattungskosten ermittelt.
Bei gemischt genutzten Gebäuden könne die Förderung auch auf maximal 25
Prozent der förderfähigen Kosten ermittelt werden. Dabei würden ebenfalls die
bereits genannten Obergrenzen gelten.
Im
weiteren Verlauf seiner Ausführungen machte Norbert Geissel deutlich, dass die
Ortskernsanierung "Reilingen II" in den kommenden acht Jahren zum Ziel
habe, erhaltenswerte Gebäude zu modernisieren und Instandzusetzen, nicht
erhaltenswerte Bausubstanz als Entkernung abzubrechen (vor allem der Scheunengürtel
am südlichen Ortsrand). Als weitere Sanierungsziele nannte er abschließend die
Verbesserung der Verkehrsverhältnisse und Schaffung öffentlicher
Parkierungsanlagen, Entwicklung des Wohnumfeldes und der kleinklimatischen
Gegebenheiten sowie die Verbesserung Quartier bezogener Versorgungseinrichtungen
(Lebensmittelmarkt oder sonstige Einzelhandelsgeschäfte).
Vegetationstechnische Arbeiten für Schulhofumgestaltung
Vom
Gemeinderat in Auftrag zu geben waren die öffentliche
ausgeschriebenen
vegetationstechnischen Arbeiten für den Schulhofumbau.
Als wirtschaftlichster Bieter wurde die Firma Seither
GaLaBau AG aus Lustadt
ermittelt. Das Auftragsvolumen umfasst rund 44.000 Euro. Die
Ausschreibung beinhaltet die Fertigstellungspflege der Grünanlagen und die
zweijährige Entwicklungspflege. Die Eigenleistungen der Schule werden erst nach
Fertigstellung der Außenanlage abgesprochen.
Unterhaltungsarbeiten an Straßen und Gehwegen für 2005 / 2006 vergeben
Die
Straßenunterhaltungsarbeiten für die Jahre 2005 und 2006 wurden im Auf- und
Abgebotsverfahren öffentlich ausgeschrieben. Zum Submissionstermin hatten sechs
Angebote vorgelegen. Als wirtschaftlichsten Bieter beauftragte der Gemeinderat
die Firma Baumgärtner GmbH, Frankenthal. Der Gesamtwert der auszuführenden
Arbeiten wird rund 35.000,-- Euro jährlich betragen.
Weitere
Arbeitsvergaben für das Feuerwehrgerätehaus
Recht
optimistisch war auch der Ausblick auf die Bauarbeiten zum Umbau, der Sanierung
und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses. Die Gesamtkosten liegen derzeit
unter dem Kostenansatz.
Beauftragt
hat der Gemeinderat die Fliesen-
und Plattenarbeiten. Sie
erfordern einen Kostenaufwand von rund 28.000 Euro. Die Ratsentscheidung fiel zu
Gunsten der Firma Fliesen-Atelier
S. Häusele GmbH, Heilbronn,
als wirtschaftlichstem Bieter eindeutig aus.
An
der öffentlichen Ausschreibung der Tischler-
und Beschlagsarbeiten hatten
sich sechs Unternehmen beteiligt. Wirtschaftlichster Anbieter war die Firma
Ulrich Müller, Bruchsal.
Das Auftragsvolumen umfasst rund
19.000 Euro. Die Entscheidung
über die Optik des Holzfurniers (Buche- oder Birnbaumfurnier) wurde dem
Feuerwehrausschuss übertragen.
Entscheidung über Dachgeschosswohnung Hauptstraße 25 vertagt
Keine Entscheidung
wurde getroffen, ob anlässlich der Sanierungsmaßnahme „Gemeindewohnhaus
Hauptstraße 25“ im Dachgeschoss eine weitere Wohnung ausgebaut werden soll. Während
sich die Freien Wähler klar dafür aussprachen, sah die FDP-Fraktion in Zeiten
mangelnder Haushaltsmittel keinen Grund, eine weitere Wohnung zu errichten.
Vielmehr wurde der Vorschlag geäußert, das Gemeindewohnhaus zu verkaufen.
Nachdem
auch bei der CDU und der SPD keine einheitliche Meinung zu diesem Projekt
herrschte, schlug Bürgermeister Klein die Vertagung des Tagesordnungspunktes
vor. Bis zur Sitzung im Januar 2005 wolle die Verwaltung nun mögliche Zuschüsse
und Landesmittel für die geplante Baumaßnahme ermitteln. Dann könne den
Fraktionen auch eine noch deutlichere Entscheidungshilfe vorliegen.
Betriebsplan
für das Forstwirtschaftsjahr 2005
Das
Staatliche Forstamt Schwetzingen hat den Betriebsplan für das
Forstwirtschaftsjahr 2005 erstellt. Im Bewirtschaftungsplan des kommenden
Forstwirtschaftsjahres sind Einnahmen in Höhe von 23.500 € und Ausgaben in Höhe
von 27.00 € vorgesehen. Damit entsteht ein Defizit von 3.900 €. Für den
Verkauf von Holz aus dem Gemeindewald (insbes. Kiefern-Stammholz) können
voraussichtlich 23.000 € an Erlösen erzielt werden. Die Ausgaben bestehen überwiegend
aus den Kosten für die Ernte von Forsterzeugnissen (16.000 €) und aus den
Verwaltungskosten (5.900 €). Außerdem ist wieder eine Probebohrung zur
Feststellung des Befalls mit Maikäferengerlingen vorgesehen.
Nichtöffentlich
entschieden
Die
letzte nichtöffentliche Zusammenkunft des Gemeinderates war am 04.
Oktober 2004. In der kurzen
Sitzung beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Neubau
Oberlin-Kindergartens. Schließlich
musste der Gemeinderat eine vorgesehene Anhebung der Bezugs- und Anzeigenpreise
für das Amtsblatt „Reilinger Nachrichten“ zu Kenntnis nehmen. Informiert
wurde auch über eine Ortsbegehung
des Reilinger Sees mit dem Angelsportverein.
Anfragen
Anfragen
beschäftigten sich mit dem Neubau des Oberlin-Kindergartens sowie der
Parksituation in der Bürgermeister-Kief-Straße.
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