Öffentliche Gemeinderatssitzung am 30.05.2005
„Alle tragen Verantwortung an der Gemeindeentwicklung“
Dienstältester Gemeinderat Karl Bickle verpflichtet Bürgermeister Walter Klein
für seine zweite Amtsperiode
„Ich gelobe Treue der Verfassung, Gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte
Erfüllung meiner Pflichten. Insbesondere gelobe ich, die Rechte der Gemeinde
gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu
fördern“. Mit dieser Verpflichtungsformel, dem herzlicher Beifall vom gesamten
Ratstisch folgte, ist der am ersten Aprilsonntag deutlich wieder gewählte
Bürgermeister Walter Klein für seine zweite Amtsperiode verpflichtet worden.
Gemeinderat Karl Bickle war in der Aprilsitzung des Rates dazu bestimmt worden,
als dienstältester Gemeinderat die Verpflichtung vorzunehmen. "Das hervorragende
Wahlergebnis zeigt die Zufriedenheit der Bevölkerung mit ihrer bisher
geleisteten Arbeit, es ist aber auch gleichzeitig ein Vertrauensvorschuss für
die nächsten acht Jahre," betonte Gemeinderat Karl Bickle.
Bürgermeister Klein habe gezeigt, fuhr Bickle fort, dass auch in Zeiten schmaler
Kassen Projekte verwirklicht werden konnten: "Dabei haben Sie mit Fachwissen,
Führungskraft, Einfühlungsvermögen und manchmal auch mit List Projekte
verwirklicht, die man vor acht Jahren nicht für möglich hielt." Dabei
bescheinigte Bickle bescheinigte dem Bürgermeister auch, dass seine Amtsführung
in Gemeinde und Verwaltung stets fair und harmonisch gewesen sei und er die
Interessen Reilingens auch über die Grenzen hinaus positiv und vorbildlich
vertreten habe.
Seine Gratulation zum Amtsantritt verband Gemeinderat Karl Bickle mit der
Hoffnung auf einen Fortbestand der guten, angenehmen und harmonischen
Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister und Gemeinderat. Für sein weiteres Wirken
als Bürgermeister wünschte er die notwendige Kraft, Motivation mit
Beharrlichkeit, Umsicht, Ruhe und Durchsetzungsvermögen. Gleichzeitig sagte
Bickle die Unterstützung des Gesamtgemeinderates bei der Bewältigung der
schwierigen Aufgaben in den nächsten acht Jahren zu.
Glückwünsche kamen auch vom Rhein-Neckar-Kreis. Der Stellvertreter des Landrates
und erster Landesbeamter Dr. Bodo-Falk Hoffmann war bei der Ratssitzung zu Gast.
Er attestierte Walter Klein, die in ihn gesetzten Erwartungen in den letzten
acht Jahren in vollem Umfang erfüllt, ja übertroffen zu haben. Es sei einfach
beeindruckend für eine Gemeinde in der Größe Reilingens, in dieser Amtszeit ein
Investitionsvolumen von etwa 27 Millionen Euro bewältigt zu haben und dies, so
Dr. Bodo-Falk Hoffmann "ohne übergroße Verschuldung".
In Anbetracht der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation prophezeite der
stellvertretende Landrat, dass sich die Gemeinden darauf einrichten müssten, in
Zukunft auch teilweise von der Substanz leben zu müssen. Da habe es eine
Gemeinde wie Reilingen gut, die noch über eine gesunde finanzielle Grundlage
verfügen könne. Daher sei er zuversichtlich, dass Reilingen die noch eine
gewisse Zeit anhaltende „Durststrecke“ schadlos überwinden könne.
Bürgermeister Walter Klein selbst dankte für den Vertrauensvorschuss der
Wählerinnen und Wähler. Wenn er viele seiner Versprechen in der vergangenen
Amtszeit habe in die Tat umsetzen könne, verdanke er dies auch der guten
Zusammenarbeit in Rat und Verwaltung. Klein machte weiter deutlich, dass die
Aufgabenstellung nicht leichter geworden sei, zumal sich die wirtschaftlichen
und finanziellen Rahmenbedingungen weiter verschlechtert hätten. Die Gemeinde
müsse nach den neuesten Zahlen der Mai-Steuerschätzung mit weiteren
Einnahmeeinbußen von rund 75.000 Euro rechnen. Nicht ausgeschlossen werden
könnten auch geringere Schlüsselzuweisungen bzw. höhere Ausgaben beispielsweise
bei der Kreisumlage.
Trotz der wenig erfreulichen Vorzeichen appellierte Walter Klein an alle
verantwortlichen Kräfte, enger zusammen zu stehen und mit ihm gemeinsam die
erfolgreiche Arbeit der vergangenen acht Jahre fortzusetzen. "Ich lege dabei
viel Wert auf das Wort gemeinsam, denn eine Gemeinde besteht nicht nur aus
Gemeinderat, Bürgermeister und Verwaltung - eine Gemeinde, das sind wir alle,"
betonte Walter Klein. "Wir alle tragen, ein jeder an seinem Platz, ein gutes
Stück Mitverantwortung zur gedeihlichen und zukunftsorientierten Entwicklung
unserer Gemeinde".
Abschließend vergaß Walter Klein auch nicht zu erwähnen, dass er den notwendigen
Rückhalt stets in seiner Familie gefunden habe und sprach deshalb Dank an seine
Ehefrau Brigitte und seine Familie aus.
Bürgermeister Klein schloss seine Ansprache mit dem Bekenntnis, jederzeit
ehrlich bemüht und bestrebt zu sein, mit seiner gesamten Kraft seiner
Heimatgemeinde zu dienen, wobei das Wohl der Bürgerinnen und Bürger
Verpflichtung und Vorgabe zugleich sein soll.
Foto:
svs
Genehmigungsverfahren für Kindergartenneubau eingeleitet
Einstimmig fiel das Votum des Gemeinderates bei der Vorlage der
Genehmigungsplanung für den Neubau des Friedrich-Oberlin-Kindergarens in der
Wilhelmstraße 44/1 aus. Der dortige Kindergartenbau soll durch ein neues Gebäude
ersetzt werden. Gegenüber der im Januar vom Gemeinderat akzeptierten
Entwurfsplanung hat die jetzt vorliegende endgültige Genehmigungsplanung nur
kleinere Abweichungen aufzuweisen. Geringfügig anzupassen waren die
Nutzungsflächen, Küche und Personalraum wurden getauscht. In den Gruppenräumen
führen jetzt Wendeltreppen in das Obergeschoss und die Materiallager finden sich
in Einbauschränken. Die Gruppenräume sollen zudem mit Handwaschgelegenheiten
ausgestattet werden.
Der Bauantrag für das Neubauvorhaben ist bereits zur Genehmigung eingereicht und
erste Gewerke öffentlich ausgeschrieben. Einem pünktlichen Baubeginn nach Ablauf
des Kindergartenjahres steht damit nichts entgegen.
Baugebiet Nachtwaid wird verkehrsberuhigt
Zu einem verkehrsberuhigten Bereich soll das Neubaugebiet „Nachtwaid“ werden.
Der Gemeinderat folgte mit seiner einstimmig getroffenen Entscheidung dem Wunsch
der Anwohner „Am Nachtwaidgraben“. Sie hatten sich überwiegend für eine
derartige Verkehrsanordnung ausgesprochen. Begründet wurde das Anliegen mit dem
bereits anzutreffenden niveaugleichen Straßenausbau und fehlenden Gehwegen sowie
einer überdurchschnittlichen Anzahl von Kleinkindern. Außerdem dient die dortige
Erschließungsstraße bereits als Schulweg für die Kinder des angrenzenden
Baugebietes „Holzrott“.
Foto svs
Bauleitplanungen der Nachbargemeinden
Die planerischen Belange der Gemeinde Reilingen werden von dem
Flächennutzungsplan der Nachbargemeinde St. Leon-Rot nicht berührt. Diese
Feststellung traf der Gemeinderat nach Einsichtnahme in das umfassende Planwerk,
das die Flächennutzung in St. Leon-Rot bis ins Jahr 2020 unverbindlich
festschreiben soll.
Gleiches galt auch für das von der Stadt Walldorf aufgenommene Verfahren zur
Änderung und Erweiterung des Bebauungsplanes „Walzrute“. Mit dem Planwerk sollen
die Voraussetzungen für eine bauliche Erweiterung der SAP um zwei weitere
sternförmige Bürogebäude mit den dafür erforderlichen Andienungseinrichtungen
und Stellplätzen geschaffen werden.
Der Bebauungsplanentwurf war lediglich zur Kenntnis zu nehmen.
|