Öffentliche Gemeinderatssitzung am 15. Januar 2007
Bürgermeister Walter Klein 40 Jahre im öffentlichen Dienst
Zu Beginn der Ratssitzung sprach
Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Krämer stellvertretend für den
Gesamtgemeinderat dem Bürgermeister Walter Klein Dank und Anerkennung für 40
Jahre Tätigkeit im öffentlichen Dienst aus. Krämer zeigte den beruflichen
Werdegang Kleins auf, der ihn nach der Ausbildung im damaligen Landratsamt
Mannheim nach einer zweijährigen Station in Wiesloch direkt in das Reilinger
Rathaus führte. Dort ist Klein jetzt seit drei Dutzend Jahren tätig, seit fast
einem Jahrzehnt als Bürgermeister.
Bürgermeisterstellvertreter Krämer machte
deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Gemeinderat und dem Bürgermeister
stets gut und harmonisch sei: "Ohne eine solche Zusammenarbeit wäre diese
positive Entwicklung für unsere Gemeinde nicht möglich gewesen." Diese gelte
auch, fuhr Krämer fort, für die Mitarbeiter im Rathaus, mit denen Klein einen
harmonischen und ehrlichen Umgang pflege und immer ein offenes Ohr habe.
Zu einem solchen Jubiläum gehören auch
Geschenke. "Die Gemeindeverwaltung und auch der Gemeinderat haben bei der
Auswahl an das Hobby unseres Bürgermeisters gedacht", verriet Bernhard Krämer.
Und so erhielt der passionierte Reiter und Pferdesportliebhaber Klein von den
Mitarbeitern der Verwaltung Karten für die Eröffnungsveranstaltung der
Europameisterschaften im Reiten, die in diesem Jahr in Mannheim stattfinden. Vom
Gemeinderat gab es Karten für ein Springturnier nach eigener Wahl während der
Europameisterschaften.
Anerkennenden Dank sprach
Bürgermeisterstellvertreter Krämer auch an Kleins Ehefrau Brigitte sowie die
ganze Familie aus. Das Amt eines Bürgermeisters bringe eine Vielzahl von
Terminen und Sitzungen mit sich, die oft auch in den Abendstunden stattfinden
oder an Wochenenden terminiert sind. Dies bedeute für die Frau und die Familie
immer wieder, dass der Ehemann und Vater dienstlich unterwegs ist. Der
Blumenstrauß für Brigitte Klein sollte ein kleines äußeres Zeichen des Dankes
sein.
Dankesworte richtete Bürgermeister Walter Klein
an alle, die ihn auf seinem Berufsweg begleitet haben. Sie galten ebenso seiner
Frau und Familie, den Mitarbeitern im Rathaus und dem Gemeinderat.
Foto: svs
Haushaltsplan für das Jahr 2007 verabschiedet
Die Beratung und die Verabschiedung der
Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für das Jahr 2007 sowie der Wirtschaftspläne
für die Eigenbetriebe Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung stand ebenfalls
auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung. Der Haushaltsplan sieht
Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 12,086 Mio. Euro vor, wovon 11,110 Mio. Euro
auf den Verwaltungshaushalt und 976.000 Euro auf den Vermögenshaushalt
entfallen. Erstmals seit drei Jahren übersteigen die erwarteten Einnahmen des
Verwaltungshaushaltes die Ausgaben und zwar um 134.000 Euro. Diese positive
Zuführungsrate wird dem Vermögenshaushalt zur Verfügung gestellt.
Im Vermögenshaushalt selbst ist eine
Kreditaufnahme von 245.000 Euro vorgesehen. Sie dient der teilweisen
Finanzierung der eingeplanten Investitionsmaßnahmen.
Da die einzelnen Ratsfraktionen bereits in der
letzten Sitzung des vergangenen Jahres ihre Stellungnahmen abgegeben hatten, war
die Verabschiedung des Haushaltes im Grunde genommen nur noch Formsache. Ohne
Gegenstimmen wurde das rund 300 Seiten umfassende Zahlenwerk verabschiedet.
Gleiches gilt auch für die Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe Wasserversorgung
und Abwasserbeseitigung.
KWG Reilingen mbH rechnet mit positivem
Jahresabschluss
Auch der Wirtschaftsplan der Kommunalen
Wohnbaugesellschaft Reilingen mbH für das Jahr 2007 wurde beraten und
schließlich bei lediglich zwei Stimmenthaltungen der Freien Demokraten
beschlossen. Diese Entscheidung traf der Gemeinderat in seiner Eigenschaft als
Gesellschafterversammlung.
Den erwarteten Erträgen von 2,033 Mio. Euro
stehen Aufwendungen von 1,984 Mio. Euro gegenüber. Der Erfolgsplan weist für das
Jahr 2007 einen Jahresgewinn von 49.000 Euro aus. Investitionen des
Vermögensplanes sind die Anschaffung eines neuen Dienstfahrzeuges mit 12.000
Euro und die Errichtung eines Lebensmittelmarktes mit 2,19 Mio. Euro. Das
Gesamtvolumen des Vermögensplanes liegt bei 2,362 Mio. Euro. Sollte sich der
Neubau eines Lebensmittelmarktes wie erwartet realisieren lassen, wird zur
teilweisen Finanzierung dieses Projektes ein Darlehen von 1,8 Mio. Euro
benötigt.
Auf der Einnahmenseite besteht der Vermögensplan
aus den erwirtschafteten Abschreibungen mit 104.000 Euro und dem geplanten
Jahresgewinn von 49.000 Euro. Weiterhin ist hier die bereits genannte
Kreditaufnahme und der teilweise Einsatz der vorhandenen Eigenmittel mit 409.000
Euro eingeplant.
Die Einnahmen im Finanzplanungszeitraum 2008 bis
2010 bestehen aus den eingeplanten Jahresgewinnen von insgesamt 95.000 Euro, den
Abschreibungen und den erwirtschafteten Mehreinnahmen aus den jeweiligen
Vorjahren. Nachdem im gesamten Finanzplanungszeitraum keine Verluste kalkuliert
sind, sind die Ausgaben weitgehend gekennzeichnet von den Tilgungsleistungen für
Darlehen.
Insgesamt bezeichnete Bürgermeister Walter Klein
die Ertrags- und Finanzsituation der KWG im gesamten Finanzplanungszeitraum als
äußerst zufrieden stellend.
Bebauungsplanentwurf „Alte
Friedhof-/Schulstraße“ soll überarbeitet werden
Vertagt hat der Gemeinderat die anstehenden
Entscheidungen zum Bebauungsplan „Alte Friedhof-/Schulstraße“ auf Antrag der
Freien Wähler. Zur Begründung hatte deren Sprecher Friedrich Feth vorgetragen,
dass die Inhalte des Bebauungsplanentwurfs mit den betroffenen
Grundstückseigentümern nur unzureichend abgestimmt worden seien und seine
Fraktion daher den Bebauungsplan in seiner jetzigen Fassung nicht für
realisierungsfähig halte. Auch die weiteren Ratsfraktionen legten Wert darauf,
dass die Leitplanung für und nicht gegen Bürgerinteressen gerichtet sei. Der
Geschäftsordnungsantrag der Freien Wähler fand demnach ein einstimmiges Votum.
Weitere Gespräche mit den Grundstückseigentümern werden in den nächsten Wochen
zu führen und deren Ergebnisse in der Entwurfsplanung zu berücksichtigen sein.
Durchfahrt der Hermann-Hesse-Straße soll "unattraktiv"
werden
In der Hermann-Hesse-Straße wird zu schnell
gefahren und die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht eingehalten. Außerdem nutzen
sowohl Lkw-Fahrer als auch Pkw-Fahrer die Hermann-Hesse-Straße als Abkürzung zum
Gewerbegebiet „Hägebüch“. Diese Verkehrssituation bemängeln seit längerem die
Anwohner der Hermann-Hesse-Straße und der Thomas-Mann-Straße. Seit Oktober
vergangenen Jahres liegt der Verwaltung ein von 62 Familien unterstützter Antrag
vor, die Durchfahrt zum Gewerbegebiet zu sperren und eine so genannte
"Spielstraße", also einen verkehrsberuhigten Bereich zu schaffen.
Zwischenzeitlich fanden Gespräche der Vertreter
der Anwohner mit dem Bürgermeister statt. Auch der Technische Ausschuss setzte
sich mit der Thematik auseinander. Verkehrszählungen und
Geschwindigkeitsmessungen wurden durchgeführt, die im wesentlichen die
Anwohnerklagen bestätigen.
Mittlerweile wurde die Hermann-Hesse-Straße
stellenweise mittels Sperrflächen und Blumenkübeln verengt, ein
Geschwindigkeitsanzeigegerät ist fest installiert. Die Situation habe sich aber
nach Mitteilung der Anwohner dadurch kaum wesentlich verändert. Das Thema stand
deshalb auf der Tagesordnung der jüngsten Ratssitzung. Dabei waren seitens der
Verwaltung verschiedene grundsätzliche Möglichkeiten zur weiteren
Verkehrsberuhigung optional aufgeführt.
Dazu gehörten beispielsweise die Umwandlung in
einen verkehrsberuhigten Bereich, die Absperrung zur Siemensstraße, eine
Kombination mehrerer Einzelmaßnahmen, die Anbindung der Siemensstraße an den
Alten Rottweg, eine Einbahnstraßenregelung, Aufpflasterungen und eine
Mittelinsel. Bürgermeister Walter Klein hatte die "Wirkungen samt
Nebenwirkungen" der einzelnen Möglichkeiten erläutert.
Für die christdemokratische Fraktion
plädierte Sprecher Klaus Benetti für den Einbau weiterer Hindernisse wie
beispielsweise Pflanzkübel, um die Durchfahrt der Hermann-Hesse-Straße für Lkw
unattraktiv zu machen und überhöhte Geschwindigkeiten zurückzuführen.
Friedrich Feth von den Freien Wählern war ähnlicher Meinung. Man habe
die Hermann-Hesse-Straße nicht als Durchgangsstraße geplant, betonte Feth und
favorisierte als vordringlichste Maßnahme einen stärkeren Fahrbahnverschwenk,
wie er durch eine Kombination mehrerer Einzelmaßnahmen (Parkflächen, Kübel etc.)
erreicht werden könne.
Freidemokrat Jens Pflaum
hielt für seine Fraktion eine Sperrung der Hermann-Hesse-Straße für nicht
machbar, sah aber nach Abwägung aller Vor- und Nachteile eine Anbindung der
Siemensstraße an den Alten Rottweg als „vernünftigste Lösung“ an. Dies könne
auch bei einer späteren Erweiterung des Freizeitgeländes "Nachtwaid" von Vorteil
sein
Sozialdemokrat Dieter Rösch
lehnte eine absolute Sperrung schon aus feuerpolizeilichen Gründen ab; auch
würde man die Anwohner selbst zu sehr beschränken. Er schlug vor, die Straße
noch mehr zu verbauen und verstärkte Kontrollen konsequent durchzuführen.
Bürgermeister Klein fasste die durchgehende
Meinung des Rates zusammen. Demnach soll zunächst lediglich ein Fahrbahnversatz
mittels Sperrflächen und Blumenkübeln umgesetzt werden. Dem stimmte der
Gemeinderat bei zwei Enthaltungen zu. "Dies ist auch die Maßnahme, die am
schnellsten realisiert werden kann", meinte Klein, außerdem schaffe man keinen
Präzedenzfall, denn auch an anderen Stellen des Ortes klage man über zu hohe
Geschwindigkeiten.
Foto: svs
Nachverdichtung im Ortskern
Gemeinderätliche Zustimmung gab es für die
Entwurfsplanung bei der Erschließung des Baugebietes
„Ortskern-Hauptstraße/Neugasse, 1. Änderung“. Vorgesehen ist, die bestehende
Zufahrt im Bereich der Hauptstraße 100 in Richtung Nord-Westen zu verlängern.
Die Entsorgungs- und Versorgungsleitungen werden bis einschließlich Neugasse 7
erstellt und die Verkehrsflächen vorläufig nur bis zum Grundstück Neugasse 5
ausgebaut. Der Kostenaufwand ist mit rund 47.000 Euro veranschlagt.
Uhland-, Speyerer- und Mörikestraße werden
umgestaltet
Akzeptiert hat der Gemeinderat ebenso die
Entwurfsplanungen zur Umgestaltung der Uhland-, Speyerer- und Mörikestraße.
Diese Innerortsstraßen sollen etwas verändert und die Asphaltoberfläche mit
einer neuen Deckschicht überzogen werden. Teilweise wird es erforderlich, die
Pflasterflächen im Gehwegbereich anzupassen oder anzutreffende Setzungen zu
regulieren. Beschädigte Bordsteine und Straßeneinläufe werden ausgetauscht. An
diversen Einfahrtsbereichen muss ein Niveauausgleich erfolgen. Umzugestalten
sind im Verlauf der Uhlandstraße die Kreuzungsbereiche
Bachstraße/Gebrüder-Grimm-Weg, die Einfahrtsbereiche Scheffelstraße,
Mörikestraße und Haydnallee sowie in der Mörikestraße der Einfahrtsbereich zur
Speyerer Straße. Dort wird ein durchgefärbtes Betonpflaster für eine optische
Aufwertung des Gesamtbildes und auch für eine Verkehrsberuhigung sorgen.
Entsiegelt werden soll die Oberfläche des Parkplatz Uhland-/Mörikestraße.
Die angestellte Kostenberechnung des
Ingenieurbüros Michael Säubert aus St. Leon-Rot nennt für die Gesamtmaßnahme
einen gesamten Betrag von 466.000 Euro. Weitere 50.000 Euro werden für eine
Kanalsanierung notwendig und eine Sanierung der Wasserleitung dürfte nach groben
Schätzungen auf etwa 13.500 Euro kommen.
Und dann ging es noch um einen Baum im ersten
Teilabschnitt der Speyerer Straße. Am Ratstisch war man sich einig: Der Baum
bleibt an seiner jetzigen Stelle erhalten. Ein dringend notwendiger Wurzelschutz
wird rund 2.300 Euro kosten.
An die Verwaltung gerichtete Anfragen
Mit rund zwei Dutzend interessierten Bürgern
sehr gut besucht war der öffentliche Sitzungsteil. Diese hatten zum Ende der
Ratssitzung Gelegenheit, Fragen an die Verwaltung zu richten. Sie befassten sich
vorwiegend mit der Verkehrsproblematik in der Hermann-Hesse-Straße. Hinweise gab
es ebenso zu Möglichkeiten der Geschwindigkeitsreduktion in der Unteren
Hauptstraße. Angesprochen wurde schließlich die Durchsetzung eines Rauchverbotes
bei Jugendveranstaltungen in den Fritz-Mannherz-Hallen.
Eine kritische Anmerkung aus dem Gemeinderat
galt der Vorgehensweise bei der Entwicklung eines neuen Gemeindelogos.
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