Öffentliche Gemeinderatssitzung am 16. Juli 2007
Alt-Gemeinderätin Käte Baumann erhält Ehrenmedaille für bürgerschaftliches
Engagement
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Für ihre jahrzehntelangen Verdienste um das Wohl der Gemeinde und deren Bürger
wurde am Montagabend in der öffentlichen Ratssitzung Käte Baumann mit der
Bürgermedaille der Gemeinde ausgezeichnet.
Es sei der Gemeinde ein besonderes Anliegen, das Wirken von Menschen zu
würdigen, die auf vielfältige Weise etwas für andere tun oder sich für das
Gemeinwohl engagieren, so Bürgermeister Walter Klein in seiner Laudatio.
Gerade Käte Baumann sei ein Mensch mit großem sozialem Engagement. "Sie
gehören zu den Menschen, die sich auch einmal den Randgruppen der Gesellschaft
annehmen - oder einfach sehen, wo Mitmenschen Unterstützung oder Zuwendung
brauchen“. Als echtes "Reilinger Mädel" und Tochter des früheren Bürgermeisters
Fritz Mannherz habe sie bereits früh erfahren, was es heiße, sich für das
Gemeinwohl zu engagieren. So sei es nur konsequent gewesen, sich ebenfalls in
der Kommunalpolitik einzubringen. Zwanzig Jahre lang war Käte Baumann Mitglied
der Fraktion der Freien Wähler im Gemeinderat und in dieser Zeit auch lange
Jahre als Bürgermeister-Stellvertreterin aktiv. "Als Mitglied verschiedener
Ausschüsse waren Sie an vielen wichtigen Entscheidungen beteiligt und haben
damit viel zur Lebensqualität unserer Gemeinde beigetragen", so Walter Klein. Er
erinnerte zugleich daran, dass das Wirken der zu Ehrenden auch nach deren
Ausscheiden aus dem Gemeinderat nicht nachgelassen habe. So sei sie seit vielen
Jahren in der Bewertungskommission für den Blumenschmuckwettbewerb vertreten und
präge zudem seit über 30 Jahren als Vorsitzende der Landfrauen auch das
Vereinsleben.
Mit ihrem Engagement habe sie es geschafft, dass man bei einer Landfrau nicht
automatisch an eine einfache Bäuerin im ländlichen Outfit denke. "Sie haben das
Bild von der Landfrau in der Bevölkerung entstaubt und restauriert, ohne dabei
die Tradition zu vergessen“. Die Landfrauen von heute seien aktiv und modern,
beteiligen sich auch seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Seniorenbetreuung
der Gemeinde, gestalten Seniorennachmittage und seien eine wichtige Stütze
bei der jährlichen Seniorenweihnachtsfeier.
Bei all den vielen Vereinsaktivitäten seien aber vor allem der Einsatz zum
Wohl der Mitmenschen und das stete Wirken für die Gemeinschaft die Gründe, Käte
Baumann mit der Bürgermedaille und damit der höchsten Auszeichnung der Gemeinde
nach der Ehrenbürgerwürde auszuzeichnen. "Jede Gemeinde kann sich glücklich
schätzen, Menschen wie Sie in ihren Reihen zu wissen", betonte der
Bürgermeister. Der Beifall der Ratsmitglieder und der vielen Zuhörer machte
deutlich, dass mit Käte Baumann eine Reilinger Persönlichkeit zu Recht
ausgezeichnet wurde.
Nach den Glückwünschen durch Sabine Petzold von der Fraktion der Freien
Wähler dankte die Geehrte für die besondere Auszeichnung. Diese sei "Ehre und
Ansporn" zugleich, ihre soziale Arbeit fortzusetzen. "Käte, so gfälsch mer!"
hätte wohl ihr Vater Fritz Mannherz in diesem Moment gesagt. Eine Feststellung,
die die Anwesenden im Bürgersaal berührte. Letztendlich war so auch für viel
Gesprächsstoff für den Empfang im Landgasthaus "Zum Engel" gesorgt, zu dem die
Freien Wähler nach der Gemeinderatssitzung eingeladen hatten.
Haushaltslage entwickelt sich besser als erwartet
Jahresabschluss für 2006 bestätigt viertbeste Ergebnisverbesserung in der
Gemeindegeschichte
Pünktlich vor der Sommerpause legte Bürgermeister Walter Klein am Montagabend
alle kommunalen Jahresabschlüsse für 2006 zur Beratung und Beschlussfassung vor.
In der gewohnten Routine seiner früheren Tätigkeit als Kämmerer präsentierte er
dem Ratsgremium, aber auch vielen Zuhörern das umfassende Zahlenwerk. Dabei
stellte Klein gleich zu Beginn seiner Ausführungen fest, dass sich die
Haushaltslage deutlich besser entwickelt habe als zunächst erwartet. "Ich möchte
sogar sagen, 2006 haben wir ein sehr gutes Ergebnis erreicht".
Dies gelte vom Grundsatz her auch für den Vermögenshaushalt, obwohl dieser
durch die Kredite für zahlreiche Investitionsvorhaben belastet wurde und dadurch
die Gesamtverschuldung weiter angestiegen sei.
Der Bürgermeister hob hervor, dass der Verwaltungshaushalt letztendlich
unerwartet mit einem Plus abgeschlossen habe. Anstatt dem erwarteten Minus von
177.000 Euro habe sogar eine hohe Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt
erwirtschaftet werden können. "Mit einem Plus von 842.000 Euro zwischen Planung
und Ergebnis haben wir die viertbeste Ergebnisverbesserung in der Geschichte
unserer Gemeinde erreicht", so ein sichtbar zufriedener Walter Klein.
Zurückzuführen sind die Mehreinnahmen vor allem auf die Gewerbesteuer in Höhe
von 1,1 Millionen Euro, was einem Plus von 426.000 Euro entspricht. Höher
ausgefallen als erwartet sind aber auch der Gemeindeanteil an der
Einkommensteuer (plus 187.000 Euro) und die Schlüsselzuweisungen vom Land mit
einem Plus von 242.000 Euro. "Damit trägt wieder einmal - und das im fünften
Jahr in Folge - die Gewerbesteuer den größten Anteil an dieser positiven
Entwicklung".
Einen Teil dieser Gewerbesteuereinnahmen wolle man ja gerne den örtlichen
Betrieben durch die finanzielle Förderung zusätzlicher Ausbildungsplätze wieder
zurückerstatten, betonte der Bürgermeister. "Aber leider wurde von diesem
Angebot bisher noch kein Gebrauch gemacht!"
Nach vielen Jahren des Rückgangs seien auch die externen Einnahmequellen
deutlich angestiegen. Die Gemeinde habe aus den Schlüsselzuweisungen und dem
Gemeindeanteil an der Einkommensteuer 4,2 Millionen Euro erhalten. Zusammen mit
der Gewerbesteuer finanzieren sie damit alle Ausgaben des Verwaltungshaushaltes
zu 47 Prozent.
Obwohl die Entwicklung auf der Ausgabenseite des Verwaltungshaushaltes nicht
zu einem noch besseren Ergebnis beitragen konnte (Mehrausgaben von 124.000
Euro), dürfe alles in allem von einer Ziellandung gegenüber der Ausgangsplanung
gesprochen werden.
Mit einem Blick auf den Vermögenshaushalt stellte Klein fest, dass hier nicht
alles uneingeschränkt positiv verlaufen sei.
Das gesamte Investitionsvolumen musste mit neuen Krediten in Höhe von 1,2
Millionen Euro finanziert werden. "Insgesamt haben wir im letzten Jahr
zahlreiche Investitionen für über zwei Millionen Euro bewältigt". Er erinnerte
in diesem Zusammenhang an die abschließende Finanzierung der Sanierung und
Erweiterung des Feuerwehrhauses, den Neubau des Oberlin-Kindergartens, die
Generalsanierung des Wohnhauses Hauptstraße 25, weitere Maßnahmen im neuen
Sanierungsgebiet sowie die Umgestaltung und Modernisierung von Gemeindestraßen.
Mit der erwirtschafteten hohen Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt hätten
27 Prozent aller Ausgaben des Vermögenshaushaltes abgedeckt werden können.
Ein Highlight im abgelaufenen Jahr sei aber ohne Zweifel die Zuführung von
375.000 Euro zur Allgemeinen Rücklage, dem "Sparbuch" der Gemeinde. "Erstmals
seit 1999 können wieder Mittel in die Rücklage eingestellt werden". Diese würden
im laufenden Jahr unter anderem zur Finanzierung von wichtigen
Grundstücksankäufen verwendet werden. "Gleichzeitig ist aus heutiger Sicht davon
auszugehen, dass wir die für 2007 eingeplanten Kredite nicht in Anspruch nehmen
müssen", so Walter Klein.
Bedauerlicherweise habe sich auch 2006 der Verkauf von Gemeindegrundstücken
alles andere als zufriedenstellend entwickelt. Anstelle der geplanten Einnahmen
aus Bauplätzen im Baugebiet Holzrott IV in Höhe von 600.000 Euro konnten gerade
mal 83.500 Euro eingenommen werden.
Die Gesamtverschuldung unter Einschluss aller Sonderrechnungen lag zum
Jahresende 2006 bei 5,9 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von
823,00 Euro entspricht. Diesen Verbindlichkeiten steht ein gesamtes Vermögen der
Gemeinde von rund 54 Millionen Euro (7.573 Euro/Einwohner) gegenüber.
Stellungnahmen der
Fraktionen
Übereinstimmend lobten
die Fraktionen die sparsame Haushaltsführung des Bürgermeisters und dessen
Amtsleiter, wie auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung
ausdrücklich für deren Einsatz und Engagement gedankt wurde. Deutlich der
Hinweis aller Fraktionen, die Ausgabendisziplin weiter zu erhöhen und die
steigenden Einnahmen zum Schuldenabbau zu nutzen.
Freie Wähler: Grundstücke besser vermarkten
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtete Sabine Petzold für
die Freien Wähler die vorgelegte Jahresrechnung. Erfreulich sei das beste
Ergebnis im Verwaltungshaushalt in den letzten drei Jahren. Immerhin 5,5 Prozent
der Einnahmen des Verwaltungshaushaltes könnten dem Vermögenshaushalt zugeführt
werden. Trotz diesem deutlich positiven Trend bleibe das Wunschziel von 10
Prozent unerreicht. Leider sei es nicht gelungen, trotz Mehreinnahmen die
geplante Darlehensaufnahme für Investitionen deutlich zu mindern. Als einen der
Gründe wurde die „mangelnde Vermarktungsfähigkeit und –strategie der
Gemeindegrundstücke“ angeführt. Sabine Petzold erneuerte in diesem Zusammenhang
das frühere Angebot der Freien Wähler, bei der Strategie einer besseren
Vermarktung mitzuhelfen, um die Gegenfinanzierung der kommenden Aufgaben mit
möglichst wenig Kreditmitteln sicherzustellen.
CDU: Gemeinde ist gut aufgestellt
"Die Gemeinde ist gut aufgestellt und hat gute Voraussetzungen für Gewerbe
aber auch als Wohngemeinde, was sich im Gewerbe- und Einkommensteueraufkommen
zeigt", stellte der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Benetti in seinen
Ausführungen fest. „Echte Mehrausgaben“ seien lediglich bei den nur schwer
vorhersehbaren Energie- und Verbrauchskosten entstanden, die aber durch
Einsparungen hätten kompensiert werden können. Keinen Handlungsbedarf sehe die
CDU-Fraktion bei den Einnahmen aus Grundstücksverkäufen. "Der Gemeindehaushalt
weist Ergebnisse auf, die weit über den Erwartungen liegen und uns nicht zu
übereilten Verkäufen zu reduzierten Preisen zwingen". Ähnlich auch die
Auffassung zu den Verlusten bei der Wasserversorgung durch hohe
Reparaturaufwendungen: "Diese Einmaligkeit der Kosten ist kein Grund für
hektisches Handeln". So sollten die bisherigen Wassergebühren bis Ende 2008
unverändert bleiben.
SPD: Wasserpreis stabil halten
Von einer "Punktlandung" sprach Karl Bickle, als er die Bewertung der
Jahresrechnung 2006 durch die SPD-Fraktion vortrug. Die Entwicklung der
Gewerbesteuer sei ein Grund zur Freude und zugleich der Beweis dafür, dass der
wirtschaftliche Aufschwung in Reilingen besser sei als landesweit
prognostiziert. Positiv zu sehen sei aber auch die "geringe Neuverschuldung" der
Gemeinde. Für die Sozialdemokraten machte er deutlich, dass über eine mögliche
Erhöhung des Wasserpreises erst dann beraten werden solle, wenn die tatsächliche
Kostenentwicklung für 2007 absehbar sei. Grundsätzlich solle man aber der
bisherigen Vorgabe treu bleiben, keinen Gewinn aus den kommunalen Eigenbetrieben
erwirtschaften zu wollen. Erfreulich verlaufe die Entwicklung der KWG Reilingen
mbH, die aus mageren Jahren herausgefunden habe und zu einem Wirtschaftsfaktor
in der Gemeinde geworden sei.
FDP: Einnahmen zum Schuldenabbau nutzen
FDP-Sprecher Jens Pflaum stellte fest, dass die Mehreinnahmen weitestgehend
aus den erhöhten Schlüsselzuweisungen des Landes resultierten. "Die anderen
Einnahmequellen wie Gewerbesteuer und der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer
haben sich nur unwesentlich verbessert". Außerdem seien bei den Ausgaben "so gut
wie keine Einsparungen" zu erkennen. Die Personalausgaben gingen zwar zurück,
sie seien aber absolut betrachtet und bei Berücksichtigung der Kosten für die
Reinigungsarbeiten externer Dienstleister, noch nie so hoch ausgefallen.
Vordringlichstes Ziel sei für die Freien Demokraten, den Schuldenabbau zu
forcieren. Es gelte, sich auf schlechtere Zeiten vorzubereiten, die Rücklagen
aufzustocken und mehr denn je zu sparen. „Wenn nicht jetzt, wann dann“.
Mit einem Appell an die Verwaltung, für die Haushaltsplanungen 2008 mutigere
und realistischere Zahlen zu Grunde zu legen, beschloss Pflaum seine
Ausführungen.
Trotz unterschiedlicher Interpretationen, Einschätzungen und Erwartungen
waren sich alle Ratsmitglieder letztendlich einig, der vorgelegten
Jahresrechnung und den Jahresabschlüssen für 2006 die Zustimmung zu erteilen.
Personalausgaben
und ihr Anteil am VWH
|
Personalausgaben |
Anteil in % am VWH |
Gesamtsumme VWH |
1994 |
1.740.623 |
18,32 |
9.503.161 |
1995 |
1.910.596 |
19,06 |
10.022.497 |
1996 |
1.939.325 |
24,08 |
8.052.813 |
1997 |
1.849.252 |
22,99 |
8.044.066 |
1998 |
1.892.074 |
21,55 |
8.781.871 |
1999 |
1.859.146 |
19,37 |
9.598.178 |
2000 |
1.904.590 |
19,47 |
9.784.332 |
2001 |
1.906.992 |
18,73 |
10.182.981 |
2002 |
1.966.761 |
17,98 |
10.936.737 |
2003 |
1.920.034 |
17,60 |
10.908.693 |
2004 |
1.901.480 |
18,37 |
10.349.518 |
2005 |
1.977.459 |
18,23 |
10.846.910 |
2006 |
1.933.890 |
16,81 |
11.504.473 |
Verluste bei Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung
Das Wirtschaftsjahr 2006 der kommunalen Eigenbetriebe der Gemeinde ist nicht
so verlaufen, wie man dies eingeplant hatte. So musste Bürgermeister Walter
Klein dem Ratsgremium und der interessierten Öffentlichkeit mitteilen, dass beim
Eigenbetrieb Wasserversorgung anstelle eines Jahresgewinns von 2.000 Euro
letztendlich ein deutlicher Verlust von rund 69.500 Euro entstanden sei. Damit
wurden zugleich sämtliche Gewinnvorträge aufgebraucht und ein restlicher Verlust
von rund 63.000 Euro muss auf neue Rechnung vorgetragen und "in kommenden Jahren
voraussichtlich über eine Gebührenerhöhungen abgedeckt werden".
Als einen der Gründe für die Fehlentwicklung nannte Klein den letztjährigen
"feuchten" Sommer. Dadurch habe sich der Wasserverbrauch und damit auch -verkauf
nicht so entwickelt wie vorgesehen. "Die Erlöse aus den Wassergebühren blieben
daher um 12.000 Euro hinter den Erwartungen zurück“.
Hauptverantwortlich für den hohen Verlust seien aber die Mehraufwendungen im
Bereich des Leitungsnetzes. Unerwartet viele Wasserrohrbrüche und
Wasserschieberauswechslungen mussten bewerkstelligt werden, was letztendlich in
diesem Bereich zu Mehraufwendungen von knapp 65.000 Euro geführt hätte.
Als positiv bewertete der Bürgermeister, dass die eingeplanten Kredite nicht
benötigt wurden. Dadurch konnten die Zinsaufwendungen deutlich verringert
werden.
"Diese Einsparungen haben aber leider nicht ausgereicht, das enorme Defizit
zu vermeiden". Als Folge dieser Entwicklung könnte es bei der im Herbst
anstehenden neuen Gebührenkalkulation für den Zeitraum ab 2008 zu einer Erhöhung
der Wassergebühren kommen.
Walter Klein versprach, den bisher bewährten Grundsatz, den Bürgern nur die
Gebühren zu berechnen, die zu einer vollen Kostendeckung notwendig sind, auch
zukünftig beizubehalten. "Eine nach den Vorgaben der Gemeindeordnung übrigens
gesetzlich erwünschte Gewinnerzielung haben wir ja bekanntermaßen bei der
Wasserversorgung ausgeschlossen". Zugleich wies er darauf hin, dass die
Wassergebühr der Gemeinde zurzeit an sechstbester Stelle im Rhein-Neckar-Kreis
liege.
Auch bei der Abwasserbeseitigung werden jeweils nur die Gebühren berechnet,
die zu einer vollen Kostendeckung notwendig sind. Diese Regel führte dazu, dass
die Gebühren zum 01. Januar 2007 um 20 Cent je Kubikmeter auf 1,85 Euro erhöht
werden mussten. Anstelle des geplanten Jahresverlustes von 64.000 Euro sei mit
71.000 Euro im Jahr 2006 auch bei diesem Eigenbetrieb ein etwas größerer Verlust
entstanden. "Analog zu den Wenigereinnahmen bei den Wassergebühren lagen auch
die Abwassergebühren auf Grund der geringeren Menge im vergangenen Jahr um
13.000 Euro hinter den Planerwartungen". Zudem hätten im vergangenen Jahr 245
Gartenbesitzer die seit 2005 mögliche Abwassergebührenbefreiung für die
Gartenbewässerung in Anspruch genommen. Allein hieraus entstehe ein
Gebührenausfall von etwa 8.000 Euro.
Nach Verrechnung des Jahresverlustes mit Gewinnvorträgen aus Vorjahren
müssten noch rund 26.000 Euro Verlust ins Jahr 2007 übertragen werden. "Durch
die zum 01. Januar umgesetzte Gebührenerhöhung ist davon auszugehen, dass dieses
Defizit bereits 2007 ausgeglichen werden kann und keine neue Gebührenkalkulation
notwendig sein wird".
Kommunale Wohnungsbaugesellschaft als Erfolgsmodell
Zufrieden zeigte sich der Bürgermeister mit dem Rechnungsergebnis der
Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Reilingen mbH. Sie habe sich „langsam aber
sicher zum Erfolgsmodell" entwickelt. So konnte das dritte Jahr in Folge wieder
ein Gewinn erwirtschaftet werden. Dieser beträgt nach Steuern knapp 33.000 Euro.
Somit stehen der KWG aus Gewinnen derzeit 341.000 Euro zur Verfügung. Außerdem
profitiere die Gemeinde vom guten KWG-Jahresergebnis unter anderem auch von
entsprechenden Gewerbesteuereinnahmen.
"Insgesamt ist die KWG gut gerüstet für weitere Zukunftsaufgaben, sei es im
Rahmen von weiteren Baugebietserschließungen oder im bevorstehenden Bau eines
Lebensmittelmarktes in der Hauptstraße 105", so die abschließende Einschätzung
von Walter Klein.
Nahwärmeverbund
Schul- und Sportzentrum
Mit dem Aufbau einer
Nahwärmeversorgung hat sich die Gemeinde vorgenommen, einen wesentlichen Beitrag
zur Verbrauchsreduktion bei den beiden größten öffentlichen Einrichtungen, den
Fritz-Mannherz-Hallen und der Schiller-Schule zu leisten. Den Auftrag für den
Zusammenschluss der beiden Heizungsanlagen vergab jetzt der Gemeinderat an ein
Fachunternehmen in Östringen, das sich im Verlauf einer öffentlichen
Ausschreibung als wirtschaftlichster Bieter herausgestellt hatte. Der
Kostenaufwand liegt bei rund 136.000 Euro. Die Arbeitsausführung wird während
der Sommerferienzeit erfolgen.
Auf Nachfragen aus dem
Gremium bekräftigte Bürgermeister Walter Klein, dass in Zukunft jederzeit der
Einsatz regenerativer Energien möglich ist.
Regenüberlaufbecken
am alten Klärwerk wird saniert
Auf rund 15.000 Euro
kommen die vom Gemeinderat beauftragten Betonsanierungsarbeiten am
Regenüberlaufbecken des alten Klärwerkes. Die Stahlbeton-Bodenplatte weist
breite Risse auf, die saniert und verfüllt werden müssen. Zu entrosten und ggf.
neu zu verschweißen ist die freiliegende Bewehrung, wie auch ein
Korrosionsschutz aufzubringen ist.
Den Auftrag führt ein
Spezialunternehmen aus Wieseth in Bayern aus. Es war im Verlauf einer
öffentlichen Ausschreibung unter 15 Bietern als wirtschaftlichstes Unternehmen
ausgewählt worden.
Spenden zum Kauf
einer Großplastik
Der Gemeinderat hat
schon seit einiger Zeit über die Annahme von Spenden, Schenkungen und ähnlichen
Zuwendungen in öffentlicher Ratssitzung zu entscheiden. Ohne Gegenstimme wurden
mehrere Einzelspenden in Höhe von insgesamt 3.000 Euro zur Ausführung der
Großplastik „Hände“ vor der Friedrich-von-Schiller-Schule angenommen.
Gelände der früheren Burg Wersau jetzt in Gemeindebesitz
Mit einer unerwarteten Mitteilung überraschte Bürgermeister Walter Klein am Ende
der letzten öffentlichen Ratsitzung vor der Sommerpause: "Die Gemeinde Reilingen
hat das Gebäude und Gelände der ehemaligen Schlossmühle gekauft". Vor allem für
die Heimat- und Regionalgeschichte tun sich damit bisher ungeahnte Möglichkeiten
auf, gilt dieses Areal doch als historische Keimzelle der heutigen
Spargelgemeinde. Schon zur Römerzeit sicherte in diesem Bereich wahrscheinlich
eine kleine befestigte Anlage, ein sogenannter Burgus, die in unmittelbarer Nähe
vorbeilaufende wichtige Römerstraße. Später als Tiefburg weiter genutzt,
entstand daraus die regionalbedeutende Burg Wersau und schließlich 1286 die
Gemeinde Reilingen.
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Während von Burg und Schloss Wersau heute so gut wie nichts mehr zu sehen ist,
erinnern noch einzelne Gebäudeteile an die spätere Schlossmühle.
Nachdem das Gelände seit Generationen in Privatbesitz war, tun sich jetzt für
die Spargelgemeinde des Jahres 2007 vielfache Nutzungsmöglichkeiten auf. Was
genau entstehen soll, konnte der Bürgermeister in der Gemeinderatssitzung noch
nicht sagen.
Arbeitskreis Kultur gebildet
Vorangehen soll es in der Gemeinde aber auch mit dem örtlichen Kulturleben.
Während die umliegenden Gemeinden längst ihrem Kulturangebot ein deutliches
Gesicht gegeben haben, tat man sich da in der Gemeinde Reilingen noch etwas
schwer. Dies soll sich nun ändern, wie Walter Klein den Zuhörern aus der letzten
nichtöffentlichen Ratssitzung berichtete. Geplant sei die Gründung eines
Arbeitskreises Kultur, der zugleich zur "Chefsache" erklärt wurde. Neben dem
Bürgermeister und dem Vorsitzenden der Kultur- und Sportgemeinschaft sollen noch
sechs weitere Mitglieder des gemeinderätlichen Kultur-, Hallen- und
Sportausschusses zu Aktivisten in Sachen "Kultur in Reilingen" werden.
Engagierte und interessierte Bürger können sich in diesen Arbeitskreis mit
einbringen.
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