Öffentliche Gemeinderatssitzung am 10. Dezember 2007
Notwendiges nachholen und Neues in Angriff nehmen
Gemeinderat berät Haushalt/Gesamtwirtschaftlicher Aufschwung bei der Gemeinde
angekommen
Glänzende Augen - und das nicht nur wegen den auf den Ratstischen stimmungsvoll
flackernden Adventskerzen - gab es am Montagabend gleich zu Beginn der letzten
Gemeinderatssitzung in diesem Jahr. Wie schon in den Jahren zuvor stellte
Bürgermeister Walter Klein dem Gemeindeparlament noch kurz vor Jahreswechsel den
Haushaltsplan für das folgende Wirtschaftsjahr vor. Und die gute Nachricht hatte
er auch gleich zu Beginn seiner Haushaltsrede parat: "Der bundesweite
gesamtwirtschaftliche Aufschwung der letzten Monate ist in der Zwischenzeit auch
bei uns in Reilingen angekommen." So könnten erstmals seit vielen Jahren wieder
zufrieden stellende Werte eingeplant werden. Insgesamt weise der neue Haushalt
ohne die beiden Eigenbetriebe ein Volumen von 13,9 Millionen Euro aus. Davon
würden, so Klein, 12,2 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt entfallen und
1,7 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. "Beide Teile, also Verwaltungs-
und Investitionshaushalt, liegen damit deutlich über den Vorjahresansätzen."
Die gute Ausgangssituation 2008 erlaube nun, vieles Notwendige nachzuholen und
auf einmal in Angriff zu nehmen. So seien allein für die Grundstücksunterhaltung
fast 40 Prozent mehr Mittel eingestellt als noch im Jahr 2007. Die geplanten
Aufträge kämen dann wiederum im Wesentlichen den heimischen und regionalen Bau-
und Handwerkerbetrieben zugute, zeigte sich der Bürgermeister zuversichtlich.
Dank der wirtschaftlich starken Unternehmen könne im kommenden Jahr von
gesicherten Gewerbesteuereinnahmen von 800.000 Euro ausgegangen werden. "Damit
können wir den Ansatz bei der Gewerbesteuer im vierten Jahr in Folge erhöhen",
so ein sichtlich zufriedener Bürgermeister. Neben der Gewerbesteuer würden aber
insbesondere die Mehreinnahmen bei den Landeszuweisungen zu einer beruhigenden
Finanzausstattung beitragen. "Hier wurden uns vom Finanzministerium teilweise
abenteuerliche Steigerungsraten mitgeteilt, die beispielsweise zu Mehreinnahmen
beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer von 350.000 Euro und bei den
Schlüsselzuweisungen von 412.000 Euro führen." Der Überschuss des
Verwaltungshaushaltes liege im kommenden Jahr bei 388.000 Euro und könne so dem
Vermögenshaushalt zugeführt werden.
"Insgesamt erleichtert uns diese positive Zuführungsrate die Finanzierung der
Maßnahmen im Vermögenshaushalt recht deutlich", erläuterte Walter Klein, der
zugleich darauf hinwies, dass das Gesamtvolumen des Vermögenshaushalts gegenüber
dem Vorjahr um 41 Prozent angestiegen sei. Als die wichtigsten Einzelmaßnahmen
im Investitionsbereich nannte er folgend die Fortführung der Ortskernsanierung
(305.000 Euro), Straßenmodernisierungen (218.000 Euro), der Teilausbau des
Sandweges mit der Möglichkeit zur Neuanlage von Parkplätzen am Friedhof (400.000
Euro) und den Erwerb von Grundstücken (200.000 Euro).
Zugleich könnten aber neue Großprojekte in Angriff genommen werden: die
Modernisierung der Gemeindewohnhäuser, den Bau einer neuen Grillhütte oder die
Neuanlage eines Sportgeländes hinter den Fritz-Mannherz-Hallen. Der
Bürgermeister gab zudem bekannt, dass im kommenden Jahr wieder 34.000 Euro für
die Förderung von Investitionsvorhaben der Vereine zur Verfügung stehen würden,
außerdem erlaube es die gute finanzielle Ausgangslage, die seit 2004
eingefrorenen Umweltförderprogramme "Flächenentsiegelung" und "Ortsverschönerung"
wieder zu beleben.
Deutlich auch der Hinweis von Walter Klein, dass die Gemeinde Reilingen über 1,8
Millionen Euro in die Jugend, und damit in die Zukunft der Dorfgemeinschaft
investieren würde. Gemeint seien damit die Ausgaben für die Kindergärten,
Schule, Kleinkinderbetreuung, Sing- und Musikschule, verlässliche Grundschule,
Hort an der Schule und das Kinderferienprogramm.
Neu dazu kommen würden ab 2008 noch anteilige Kosten für einen
Schulsozialarbeiter, der zusammen mit den Gemeinden Altlußheim und Neulußheim
eingestellt werden soll. "Eine präventive Maßnahme zur Unterstützung von
Erziehung in Schule und Elternhaus, die sich langfristig sicherlich auszahlen
wird."
Am Ende dann doch noch ein Wermutstropfen für die freudige Stimmung am
Ratstisch: "Für die Finanzierung der genannten Maßnahmen ist eine Kreditaufnahme
in Höhe von 785.000 Euro erforderlich." Der kreditfinanzierte Anteil der
Investitionen liegt damit bei rund 48 Prozent. Dies sei zwar als außerordentlich
hoch einzustufen, so Bürgermeister Klein, aber im Hinblick auf das enorme
Investitionsvolumen, mit dem ja letztendlich der Ausbau der Infrastruktur und
die Entwicklung der Spargelgemeinde gefördert werde, sei dieser hohe
Kreditanteil vertretbar.
"Freuen sie sich mit mir auf ein zumindest haushaltswirtschaftlich
ereignisreiches neues Jahr mit einem dafür heute vorliegenden zufrieden
stellenden Zahlenwerk", so Walter Klein am Ende seiner Haushaltsrede, die er mit
dem deutlichen Hinweis schloss, die genannten Maßnahmen wie bisher erst dann in
Angriff zu nehmen, "wenn wir sie finanziell verantworten und vor unseren
Bürgerinnen und Bürgern auch vertreten können."
CDU: „Bei Bildung und Jugendarbeit nicht sparen“
"Trotz guter Konjunkturlage und einer Zuführung zum Vermögenshaushalt kann der
Haushalt nicht ausgeglichen werden", stellte Rudi Askani für die CDU-Fraktion
fest. Demnach erhoffe man sich ein ähnlich gutes Rechnungsergebnis wie in den
Vorjahren, so dass auf eine Fremdfinanzierung verzichtet werden könne. "Die
Ziele für die Ausgaben im Vermögenshaushalt bedürfen daher vor der Umsetzung
einer Prüfung durch den Gemeinderat". Nicht gespart werden dürfe bei den
Ausgaben für Bildung und Jugend, da mit diesen Einrichtungen die Bürger am
besten und nachhaltigsten zu erreichen seien. "In der Kinderbetreuung, der
Schule, dem Sport und der Kultur legen wir das Fundament für das Gemeinwohl in
Reilingen." Positiv sei auch der bereits erfolgte Umbau der Heizungsanlage in
Schule, sowie Mehrzweck- und Sporthallen. Die Energiekosten würden trotz
steigender Gaspreise deutlich unter den Ansätzen der Vorjahre liegen. Dennoch
stehe die CDU der geplanten Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach
der Schiller-Schule kritisch gegenüber. "95.000 Euro nur unter einem grünen
Deckmantel zu investieren, ist uns zu viel Geld." Dafür könne man an anderer
Stelle viel für den Umweltschutz tun.
SPD: "Sinnvolle Investitionen zur Verbesserung der Lebensqualität"
Mit einem Blick auf die "Horror-Haushaltsjahre" bis 2005 könne man sich beim
Haushaltsentwurf 2008 wesentlich entspannter zurücklehnen und die Zahlen auf
sich wirken lassen, erklärte Dieter Rösch für die SPD-Fraktion.
Die SPD begrüße ausdrücklich die Schaffung einer Schulsozialarbeiterstelle und
die Einrichtung einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Schiller-Schule. "Der
Gemeinde kommt in Sachen Umweltschutz eine Vorreiter- und Vorbildfunktion zu",
so Dieter Rösch.
Die geplante Kreditaufnahme von 785.000 Euro sehe man als "formalen Akt" und
dränge darauf, dass sie wie in den vergangenen Jahren auch nicht benötigt werde.
Die gute Haushaltssituation dürfte auch nicht den Blick dafür vernebeln, dass
wirtschaftliche Entwicklungen Schwankungen unterworfen seien. Die sich daraus
ergebende Konsequenz könne deshalb nur lauten: "Sinnvolle Investitionen in
Kernprojekte zur Verbesserung der Lebensqualität in unserer Gemeinde bei
gleichzeitiger Auffüllung der Reserven. Die Errichtung einer Grillhütte und die
Gestaltung des Friedhofvorplatzes hätten aus SPD-Sicht oberste Priorität. "Über
weitere Vorhaben kann unseres Erachtens erst bei einer dauerhaften Gesundung des
Gemeindehaushaltes und entsprechender Liquidität entschieden werden."
Freie Wähler: "Der Vermögenshaushalt bleibt ein Sorgenkind"
Selbstkritisch war die Reaktion der Freien Wähler auf den Haushaltsplanentwurf.
Friedrich Feth stellte fest, die Skepsis der letzten Jahre in Sachen
wirtschaftlicher Entwicklung sei "unberechtigt" gewesen. Für das Jahr 2008 und
die mittelfristige Finanzplanung "werden die Finanzmittel unserer Kommune
auskömmlich sein". Die Kämmerei könne das beste Planungsergebnis der letzten
zehn Jahre vorlegen. Den jetzt vorhandenen finanziellen Spielraum müsse man
"dringend" nutzen, um die Kreditaufnahme und die damit verbundene Zinsbelastung
zu vermeiden. Feth machte zudem deutlich, dass der Vermögenshaushalt "das
Sorgenkind" bleibe. "Bei einem eher bescheidenen Gesamtvolumen von 1,6 Millionen
Euro planen wir eine Kreditaufnahme von 785.000 Euro“. Dies sei planerisch
gerade noch zu akzeptieren, dürfe aber in der Realität nicht eintreffen. Daher
würden sich auch die Freien Wähler dafür aussprechen, die geplanten
Investitionen nochmals auf deren Notwendigkeit hin zu überprüfen. "Wir tragen
die mittelfristige Finanz- und Investitionsplanung uneingeschränkt mit, sind uns
aber bewusst, dass diese Zahlen auf wackeligen Beinen stehen".
FDP: "Potentiale nutzen und neue Impulse setzen"
Es seien vorhandene Potentiale zu nutzen und neue Impulse zu setzen, machte Jens
Pflaum für die FDP-Fraktion deutlich. Gerade in Zeiten eines konjunkturellen
Aufschwungs müsse die Möglichkeit genutzt werden, Reilingen zukunftsfähig zu
machen. Der Haushaltsentwurf 2008 trage dazu aber nicht bei. "Eine
Haushaltskonsolidierung sieht anders aus“, so Pflaum. Es habe den Anschein, dass
"wir die Ausgaben, speziell im Verwaltungshaushalt nicht unter Kontrolle
bekommen".
Kaum nachzuvollziehen sei, dass trotz sprudelnder Einnahmen neue Schulden
gemacht werden sollen: "Wir haben jetzt die Chance, Schulden abzubauen und neue
Rücklagen zu bilden". Deshalb seien alle geplanten Investitionen auf
Dringlichkeit zu prüfen. Zu begrüßen sei die Installation einer
Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schiller-Schule. Weitere Maßnahmen zum
Einsatz alternativer Energieträger müssten folgen. Reilingen zukunftsfähig zu
machen, bedeute aber auch, zeitnah eine Nahverkehrsanbindung nach
Walldorf/Wiesloch zu bekommen, Impulse im Bereich Erziehung und Bildung zu
setzen, und Voraussetzungen zu schaffen, dass Reilingen für Senioren wie für
junge Familien ein attraktiver Standort sein kann.
Kommunale Eigenbetriebe in ruhigem Fahrwasser
Traditionell wird in der letzten Gemeinderatssitzung eines Jahres nicht nur der
Haushaltsplan für das kommende Jahr eingebracht, sondern auch die
Wirtschaftspläne der beiden kommunalen Eigenbetriebe Wasser und Abwasser. Nach
den Erläuterungen von Bürgermeister Walter bewegen sich beide Betriebe
finanzwirtschaftlich als auch technisch gesehen "in einem ruhigen Fahrwasser".
Der Erfolgsplan bei der Wasserversorgung gehe von einem Jahresgewinn von 1.500
Euro und bei der Abwasserbeseitigung von einem Verlust von 7.000 Euro aus. Beide
geplanten Jahresergebnisse dienten dazu, Vorjahresverluste bzw. -gewinne
auszugleichen.
Die im Jahr 2006 beschlossenen Gebührensätze würden auch im neuen Jahr weiter
Gültigkeit haben. "Demnach kann die zum 01.01.2001 reduzierte Wassergebühr
weiter beibehalten werden". Im Vergleich mit allen kreisangehörigen Städten und
Gemeinde nehme Reilingen mit der Wassergebühr die viertbeste Position, bei der
Abwassergebühr einen guten 13. Rang ein.
Weniger erfreulich dann aber die Mitteilung, dass zur Finanzierung der
Investitionen der Eigenbetriebe eine Nettokreditaufnahme von 615.000 Euro
notwendig werde. Allein 590.000 Euro würden für die Erschließung der Baugebiete
Fröschau/Wörsch benötigt, außerdem seien 285.000 Euro zur Instandsetzung
verschiedener Wasserleitungen und Kanäle erforderlich.
Prüfungsbeanstandungen werden abgearbeitet
Im weiteren Verlauf der Sitzung berichtete der Bürgermeister von einer
überörtlichen allgemeinen Finanzprüfung für die Jahre 2002 bis 2005 durch die
Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg. Die von den Prüfern monierten
Anstände, die vom Bürgermeister in der öffentlichen Ratssitzung jedoch nicht
konkret genannt wurden, seien zumindest teilweise, so Walter Klein, bereits
erledigt oder würden derzeit noch abgearbeitet.
Neubau Oberlin-Kindergarten kostete 1,4 Millionen Euro
Im weiteren Sitzungsverlauf konnte der Bürgermeister auch die Endabrechnung für
die Abbruch- und Neubaumaßnahme des Johann-Friedrich-Oberlin Kindergartens
bekannt geben. Demnach beläuft sich die Gesamtsumme aller ausgeführten Arbeiten
auf rund 1,4 Millionen Euro und liegt damit lediglich 40.813 Euro über dem
geplanten Ansatz. Die eigentlichen Baukosten, ohne Außenanlagen und Möblierung
fielen sogar um 76.566 Euro günstiger als zunächst geplant aus. Außerdem seien
die Kosten des Wasserschadens vor Inbetriebnahme des Kindergartens in voller
Höhe von 238.698 Euro von der Versicherung des Verursachers übernommen worden.
Gemeindebelange nicht berührt
Keine Einwände hatte der Gemeinderat gegen die Bauleitplanung der Nachbarstadt
Waghäusel für den Planbereich „Unterer Lußhardt/Löcherjagen“. Mit dem
eingeleiteten Planfeststellungsverfahren sollen die Planinhalte harmonisiert und
in einen Gesamtplan übergeleitet werden. Darüber hinaus will man damit das
Angebot von zentren- und nahversorgungsrelevanten Sortimenten begrenzen.
Annahme von Spenden
Mit der formellen Annahme weiterer Spendenbeträge von insgesamt 1.625,23 Euro
ist der Ankauf der Großplastik gesichert, die mittlerweile ihren Platz vor dem
Gebäude der Schiller-Schule gefunden hat.
Buslinie nach Walldorf im Gespräch
Einige Gemeinderäte hatten sich während der Ratssitzung darüber verwundert
gezeigt, aus den Medien zu erfahren, wie der aktuelle Planungsstand für eine
neue Buslinie nach Walldorf/Wiesloch sei. Die Gemeindeverwaltung habe dazu ja
bereits im Stillen arbeitsintensive Vorleistungen erbracht, so zunächst
FDP-Sprecher Jens Pflaum, dem sich dann aber deutliche Kritik anschloss: "Nur
sollten diese zuerst mit uns, dem Gemeinderat, besprochen werden - und nicht mit
den Nachbargemeinden".
Bürgermeister Walter Klein konnte bestätigen, dass mit der Stadt Walldorf,
Verkehrsverbund Rhein-Neckar und Rhein-Neckar-Kreis neue Gespräche aufgenommen
worden seien. Sie hätten zum Ziel, eine nachhaltige, öffentliche
Nahverkehrsverbindung in Ost-West-Richtung zu installieren. Er kündigte an, im
Verlauf des Frühjahrs die ersten Ergebnisse in öffentlicher Ratssitzung
vorstellen zu wollen. Zugleich widersprach der Bürgermeister dem in der
Tagespresse vermittelten Eindruck, dass die erforderlichen Entscheidungen
bereits getroffen seien und eine öffentliche Buslinie zwischen Neulußheim,
Reilingen und Walldorf/Wiesloch verbindlich im Jahresverlauf 2008 eingerichtet
werden könne. Er bedauere, dass vorläufige, interne Informationen bereits an die
Öffentlichkeit getragen worden seien.
"Sie werden im Reilinger Gemeinderat je nach Planungsstand von mir stets die
aktuellsten Informationen erhalten", so der Bürgermeister abschließend. Eine
Zusage, die nach der bürgermeisterlichen Erklärung zur Sachlage von den
Ratsmitgliedern mit Zustimmung aufgenommen wurde.
Resolution angeschlossen
Eine letzte Information des Bürgermeisters galt den ungesicherten und nicht
sachgerecht gelagerten Asbestabfällen in den Rheinauen. Die Gemeinde Reilingen
habe sich der Resolution der Nachbarstadt Hockenheim angeschlossen und beim
Umweltministerium des Landes eine unverzügliche Entsorgung der
gesundheitsschädlichen Asbestabfälle wie auch eine Sanierung des
Betriebsgebäudes gefordert, so der Bürgermeister.
Gewisses Maß an Zufriedenheit
Stellvertretend für alle Ratsmitglieder stellte Gemeinderat Dieter Rösch
rückblickend auf die vergangenen 12 Monate fest, dass die geleistete
kommunalpolitische Arbeit ein gewisses Maß an Zufriedenheit mit dem Erreichten
vermitteln würde, teilweise aber auch Maßstäbe gesetzt hätte. In der Summe der
Ereignisse und Entscheidungen sei so viel geschehen, dass ein Jahresrückblick
naturgemäß nur die herausragenden Aspekte berücksichtigen könne. Die gelte
beispielsweise für die verbesserte Fahrzeugausstattung bei der Freiwilligen
Feuerwehr, den Neubau des Johann-Friedrich-Oberlin-Kindergartens, die
verbesserten Betreuungsangebote in Kindergärten und Schule, die Sanierung des
Gemeindwohnhauses Hauptstraße 25 und den Zusammenschluss der Heizungstechnik der
Fritz-Mannherz-Hallen und Schiller-Schule. Noch nicht ganz am Ziel, aber auf der
Zielgeraden sei man beim Bau eines Lebensmittelmarktes, das zur
Attraktivitätssteigerung alsr Wohngemeinde, besonders für ältere und nicht mehr
mobile Mitbürger beitragen werde. „Fragloser Höhepunkt eines ereignis- und
abwechslungsreichen Jahres war die Informationsfahrt nach Mezzago“, so Rösch
weiter. Die Herzlichkeit, mit der man von der italienischen Spargelgemeinde
empfangen worden sei, aber auch die institutionelle und kulturelle Vielfalt habe
beeindruckt. Ob sich daraus eine ständige Partnerschaft entwickeln könne, müsse
man in Ruhe beobachten und abwägen. Als Glücksfall bezeichnete er den unverhofft
möglichen Erwerb des Areals der Schlossmühle. Er erwarte zur künftigen Nutzung
dieses Anwesens spannende und kontroverse Diskussionen im Rat.
Angesichts der verbesserten Finanzausstattung freue er sich, so Rösch, auf die
kommenden Jahre, mit weiteren Gestaltungsmöglichkeiten in der Gemeinde. Und an
seine Ratskolleginnen und -kollegen gewandt: „Lassen Sie uns auch unter den
jetzt veränderten Umständen das richtige Augenmaß behalten und unsere
fraktionsspezifischen Wünsche und Begehrlichkeiten im fairen Wettstreit der
Ideen am Wohl der Bürgerinnen und Bürger ausrichten“.
Seine Rede beendete Dieter Rösch mit einem Dank an Bürgermeister und Verwaltung
für die vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit im zu Ende gehenden Jahr.
Auch Bürgermeister Walter Klein nahm die letzte Gemeinderatssitzung zum Anlass,
wie sein Vorredner davon zu erinnern, dass es nur Dank einer guten
Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung gelungen sei, die anstehenden
Aufgaben gut zu meistern. „Unter diesen Voraussetzungen werden wir auch 2008 den
Herausforderungen gewachsen sein“. Zunächst würde aber Weihnachten mitsamt den
geruhsamen Tagen zwischen den Jahren Zeit zur Besinnung und zum Ausspannen
bieten. Momente der Ruhe, die „wir uns alle redlich verdient haben“.
Die Ansprache beendete der Bürgermeister mit dem Hinweis, dass ihm an einem
guten Betriebsklima in Gemeinderat und Verwaltung ebenso viel gelegen sei, wie
an einer guten Zusammenarbeit. „Bei so mancher Hektik und schnellen Wortwechseln
sollten wir im Gegenüber aber auch immer den Menschen sehen“.
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